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Initiative der Baubranche zur Klassifikation von Baustoffen und Bauprodukten

(17.12.2004) Mit einer Absichtserklärung im Rahmen eines "Memorandum of Understanding" haben führende Unternehmen aus Bauindustrie, Baugewerbe und Baustoffhandel in Zusammenarbeit mit Branchenverbänden eine koordinierte Initiative zur Erarbeitung einer einheitlichen Klassifikation für Bauprodukte und Baustoffe gestartet.

Ziel der Initiative ist ...

  • die Optimierung der komplexen Kalkulations- und Beschaffungsprozesse sowie
  • die weitere Verbesserung von Qualitätsmanagement und Controlling in den Unternehmen der Baubranche.

Dazu soll mit modernen Wissensmanagement-Methoden und unter Anwendung neuer IT-Technologien eine Klassifikation zur einheitlichen Beschreibung und Kodierung von Daten und Informationen für Bauprodukte und Baustoffe erarbeitet und in Zukunft für die elektronische Vernetzung der Prozesse zwischen Einkäufern und Verkäufern in der Baubranche angewendet werden.

Die Umsetzung der Initiative erfolgt durch eine Projektgruppe, über die auch die Mitarbeit in den Normungsgremien des DIN in Verbindung mit dem DIN Merkmallexikon koordiniert und der Normungsantrag gestellt wird. Mit Hilfe einer Normung wäre es dann nach Ansicht der Beteiligten möglich, wechselseitig zu bearbeitende Produktinformationen zwischen allen Partnern unter Beachtung vereinbarter Regeln maschinenlesbar auszutauschen. Dies hätte unter anderem folgende Vorteile:

  • Senkung der Prozesskosten durch Zeitersparnis,
  • Erhöhung der Kostensicherheit für Bau- und Facility-Management-Leistungen,
  • Verbesserung des Qualitätsmanagements durch ein einheitliches Kodierungssystem,
  • Möglichkeit einer zentralen und objektbezogenen Datenhaltung,
  • Vermeidung von Erfassungsfehlern,
  • Beschleunigung der Auswertung und Weitergabe der Daten Eine termingerechte Fertigstellung der Bauleistung und die Einhaltung eines vereinbarten Qualitätsniveaus werden durch einen elektronischen Datenaustausch unterstützt und wesentlich erleichtert.

Obwohl mit dem Internet, dem STLB-Bau und dem GAEB gute Voraussetzungen für eine digitale Abwicklung des Beschaffungsprozesses im Baubereich gegeben sind, fehlt es nach wie vor an der durchgängigen Nutzung der Informationstechnologien (häufig genutztes Stichwort in diesem Kontext: "Datawarehouse"). Damit bleiben erhebliche Rationalisierungspotenziale ungenutzt. "Schuld" daran ist der Umstand, dass es keine einheitliche Klassifikation für Baustoffe gibt, die sowohl von der baustoffherstellenden Industrie, den Baustoffhändlern als auch den Bauunternehmen genutzt wird. Allenfalls gibt es Insellösungen.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) beispielsweise ist bereits seit Jahren aktiv, um das Thema "Klassifikation von Baustoffen" voranzutreiben. Mit dem nun vorliegenden Memorandum of Understanding sei nun der erste Schritt zu einer Verbesserung des Datenaustausches der am Bau beteiligten Partner getan. Ziel müsse nun sein, weitere Unternehmen für die Mitarbeit in der Projektgruppe zu gewinnen. Alle Einkäufer und Verkäufer von Bauprodukten sowie alle am Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden und baulichen Anlagen beteiligten Unternehmen werden deshalb mit dem Memorandum aufgerufen, sich dieser Initiative anzuschließen und auf der Grundlage des Normungsantrages im DIN Merkmallexikon die Erarbeitung und zukünftige Anwendung der Klassifikation zu unterstützen.

Das Memorandum ist im DIN.bauportal veröffentlicht.

Die öffentliche Vorstellung des Projektes erfolgt am 18.1.2005 während der Internationalen Fachmesse "BAU 2005" im Rahmen des Forum: "Informations- und Kommunikationstechnik im Lebenszyklus von Bauwerken".

Ansprechpartner der Projektgruppe:

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