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Baustoff-Fachhandel mit 4,76% Plus im 1. Halbjahr 2007

(5.8.2007) Die 919 Mitgliedsfirmen im Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB), München, konnten ihren Umsatz im 1. Halbjahr 2007 erneut steigern. Das Wachstum fiel mit 4,76 Prozent sogar etwas höher aus als in den ersten sechs Monaten des "Boomjahres" 2006 (4,57 Prozent). Das zeigt die Blitzumfrage des Verbandes zur Jahresmitte. Das Geschäft in Ostdeutschland entwickelte sich dabei positiver als in Westdeutschland. In den neuen Bundesländern einschließlich Berlin erzielten die Baustoffhändler 8,43 Prozent mehr Umsatz, im Westen waren es 4,19 Prozent. Für die kommenden Monate zeichnet die Umfrage allerdings ein gedämpftes Stimmungsbild: Im 2. Halbjahr 2007 rechnen drei Viertel aller Mitglieder an den bundesweit rund 2.168 Standorten mit rückläufigen Umsätzen. Grund dafür ist der dramatische Rückgang im Wohnungsneubau.

"Bislang profitierte unsere Branche noch von einem Überhang aus dem Vorjahr. Der heftige Einbruch beim Wohnungsneubau, bedingt durch die Abschaffung der Eigenheimzulage und die Mehrwertsteuererhöhung, wirkt sich aber bereits jetzt negativ aus", berichtet BDB-Geschäftsführer Lothar Müller. "Die Zahl der Baugenehmigungen ist in den ersten fünf Monaten 2007 gegenüber dem Vorjahr um über 50 Prozent, bei Ein- und Zweifamilienhäusern sogar um fast 60 Prozent zurückgegangen. Diese ist aber ein wesentlicher Indikator für künftige Aufträge. Das wird nicht nur der Baukonjunktur einen schweren Dämpfer versetzen, sondern sich auch negativ auf die Gesamtkonjunktur auswirken", warnt Müller.

Energetische Modernisierung nimmt zu

Das Geschäft des Baustoff-Fachhandels mit gewerblichen Kunden hat an Volumen zugelegt, hier stieg der Umsatz deutlich um 6,95 Prozent. Der Grund dafür ist im Marktsegment "energetische Modernisierung" zu sehen. Die Produkte und Systemlösungen der Hersteller in diesem Bereich werden überwiegend von den Profikunden des Baustoff-Fachhandels verarbeitet. Mit privaten Kunden wurde dagegen 2,45 Prozent weniger Umsatz erzielt. "Hier spüren wir den Einbruch des Neubaus bereits mit aller Härte", begründet Müller.

Ostdeutschland beim Umsatzzuwachs erstmals vorne

Die Baustoffhändler in Ostdeutschland konnten das Umsatzwachstum ihrer Kollegen in Westdeutschland erstmals seit der Wiedervereinigung deutlich übertreffen. Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Werten für die einzelnen Bundesländer nieder. Die höchsten Umsatzzuwächse im Osten verzeichnete Berlin/Brandenburg (+13,72 Prozent), gefolgt von Sachsen-Anhalt (+10,31 Prozent) und Sachsen (+8,06 Prozent). In Westdeutschland zeigte sich der Norden stark. Die beiden Stadtstaaten Bremen und Hamburg (+9,26 bzw. +9,07 Prozent) sowie Schleswig-Holstein (+7,70 Prozent) legten kräftig zu und übertrumpften damit auch das Land der Häuslebauer Baden-Württemberg (+6,79 Prozent). Erfreulich sind die Zahlen, die den Arbeitsmarkt betreffen. Die Anzahl der Beschäftigten stieg um 2,77 Prozent. "Qualifizierte Fachkräfte, die ganzheitlich und gewerkeübergreifend über Produkte und Bausysteme beraten können, sind unser Differenzierungsmerkmal zu den Baumärkten. Deshalb investiert der Baustoff-Fachhandel traditionell kräftig in Aus- und Weiterbildung", erläutert Müller. Die Zahl der Auszubildenden wuchs sogar um 3,34 Prozent. Die Ausbildungsquote, die im überwiegend mittelständisch strukturierten Baustoff-Fachhandel ohnehin überdurchschnittlich hoch ist, stieg um 0,55 auf 7,84 Prozent. "Damit erfüllt die Branche auch ihre gesellschaftspolitische Verpflichtung vorbildlich", betont Müller.

Gedämpfte Erwartungen für das 2. Halbjahr 2007

Bei den Mitgliedsunternehmen ist eine deutliche Stimmungsdämpfung festzustellen. Rechnete Ende 2006 noch fast jeder zweite Baustoffhändler mit steigenden Umsätzen, gehen jetzt drei Viertel aller Betriebe (74,69 Prozent) von fallenden Umsätzen aus. Die Zahl der Betriebe, die die weitere Entwicklung ihres Unternehmens als unbefriedigend oder ausreichend einschätzen, ist auf rund 40 Prozent gewachsen. Ein Grund für die eher verhaltenen Aussichten ist der wachsende Preisdruck. Mehr als die Hälfte aller Betriebe (54,43 Prozent) meldet zum Teil stark gestiegene Marktpreise für Baustoffe. "Diese Preissteigerungen der Hersteller muss der Baustoff-Fachhandel, der weiterhin in einem harten, preisaggressiven Wettbewerb steht, an die Kunden weitergeben. Das dämpft die Nachfrage", erläutert Müller.

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