„Rütlihaus“ mit lichter Dachkonstruktion behutsam modernisiert
(4.12.2013) Das Rütli ist weit mehr als eine Wiese - vielmehr ist es die Gründungsstätte der Schweiz und ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Mit der behutsamen Modernisierung der Gastronomie in Form einer lichten Dachkonstruktion sind nun erweiterte Nutzungsmöglichkeiten gegeben.
Bis heute ist die rund 5 Hektar große Wiese am Ufer des Urnersees, einem Seitenarm des Vierwaldstättersees, nur zu Fuß - nämlich auf dem „Weg der Schweiz“ - ausgehend von der Gemeinde Seelisberg oder per Schiff zu erreichen (siehe Google-Maps). Wo im Jahr 1291 der Legende nach das ewige Bündnis der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden - der Rütlischwur - geschlossen wurde, befinden sich mittlerweile das Restaurant „Rütlihaus“, eine Picknickwiese, der Dreiländerbrunnen und eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Ortes. Rund 1 Mio. Besucher zieht es jährlich zur geschichtsträchtigen Rütliwiese. Mit der Einweihung an Ostern 2012 hat der historische Ort eine entscheidende Aufwertung der Außenanlagen erfahren.
Symbolgehalt und Ausstrahlung erhalten
Ziel der Ausschreibung eines Wettbewerbs durch das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL in Bern im Jahr 2007 war die Gewinnung zusätzlicher Nutz- und Lagerflächen für die zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen wie das traditionelle Rütlischießen. Höchster Wert wurde darauf gelegt, dass das bestehende Ensemble des Rütli - 1865 als Landschaftspark konzipiert - mit den Neubauten eine harmonische Ergänzung erreicht. Überzeugt hatte das Konzept aus dem Architekturbüro Aschwanden Schürer AG: eine Entflechtung der unterschiedlichen Nutzungen und der dezentralen Organisation der entsprechenden Hochbauten.
Bemerkenswerte Einbettung der Dachkonstruktion
In Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt entwickelt, fügt sich die neue Bedachung der Terrasse des Restaurants „Rütlihaus“ als feingliedrige und elegante Membrankonstruktion in das Landschaftsbild ein und bleibt mit einer geringen Konstruktionshöhe, einem bedachten Spiel der schwach geneigten Dachflächen und der Verwendung von Fichtenholz angenehm dezent.
Für Witterungs- und UV-Schutz sorgt eine transluzente Membran aus Sefar Architecture Tenara Gewebe 4T40HF, die mit einer Lichtdurchlässigkeit von 40% einen milden Teil des Sonnenlichts einlässt. So wirkt das Dach wie eine luftige Pergola.
Bautafel: Rütli, Seelisberg, Schweiz
- Bauherren: Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Bern, Schweiz
- Architekt: Aschwanden Schürer Architekten AG, Zürich, Schweiz
- Ingenieur: Gabathuler AG dipl. Bauingenieure ETH, Buchs, Schweiz
- Konfektionär: HP Gasser AG Membranbau, Lungern, Schweiz
- Planung und Lieferung Holztragwerk: neue Holzbau AG, Lungern, Schweiz
- Holzarbeiten: Gotthard Holzbau GmbH, Schattdorf, Schweiz
Weitere Informationen zu transluzenten Membranen wie der Architecture Tenara Gewebe 4T40HF können per E-Mail an Sefar angefordert werden.
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siehe zudem:
- Ingenieurbau-Magazin im Dach-Magazin und Dachverglasungen auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Leichtbau bei Baubuch / Amazon.de