2013 erneut weniger Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft: 57,32 pro 1.000 Vollarbeiter
(1.12.2014) Die Zahl der Arbeitsunfälle auf deutschen Baustellen ist weiter rückläufig. 105.248 Beschäftigte verunglückten 2013 bei der Arbeit, fast 4.000 weniger als im Vorjahr und beinahe 50.000 weniger als vor zehn Jahren. Dazu beigetragen haben laut der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) ...
- gezielte Initiativen zur Prävention und
- ein gewachsenes Bewusstsein für einen verbesserten Arbeitsschutz in den Unternehmen.
Auch in konjunkturbereinigter Sicht zeige sich ein deutlicher Rückgang im Unfallgeschehen. Die dazu herangezogene Quote der Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter ist von 58,72 in 2012 auf 57,32 Arbeitsunfälle im Jahr 2013 gesunken. Vor zehn Jahren lag diese Quote noch bei 73,12 Unfällen je 1.000 Vollarbeiter.
Alle 14 Tage mehr als 3 tote Bauarbeiter
83 Arbeitsunfälle im Jahr 2013 endeten tödlich, acht weniger als im Vorjahr und 80 weniger als vor zehn Jahren. Der Abwärttstrend wird beim Vergleich der ersten acht Monate des laufenden Jahres 2014 mit denen aus 2013 bestätigt: 55 tödliche Unfälle wurden bis Ende August 2013 registriert, gegenüber 43 bis Ende August 2014.
Viele Unfälle geschahen, weil Beschäftigte über herumliegende Gegenstände stolperten oder die Kontrolle über Werkzeuge und getragene Gegenstände verloren haben. Die meisten Absturzunfälle geschahen bei der Arbeit mit Leitern, Trittleitern oder Gerüsten. Häufig betroffene Berufsgruppen sind Gerüstbauer, Dachdecker, Zimmerer sowie Maler- und Lackierer.
Die Gründe für den langfristig rückläufigen Trend der Unfallzahlen sieht die BG BAU in ...
- einem gewachsenen Sicherheitsbewusstsein in vielen Unternehmen,
- einer guten Kooperation zwischen Innungen, Verbänden und der Berufsgenossenschaft sowie in
- zahlreichen Initiativen zur Unfallverhütung.
Besonders auf Zielgruppen bezogene Maßnahmen zum Arbeitsschutz wirkten sich langfristig positiv aus. Beispiele sind ständige Schulungen und Präventionskampagnen der BG BAU, wie etwa zu „Bau- und Montagearbeiten“ im Zusammenhang mit der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA). Starke präventive Wirkung hätten außerdem die Unternehmensbesuche der Aufsichtspersonen der BG BAU, die die Mitgliedsunternehmen beraten. So wurden im Jahr 2013 über 200.000 Besichtigungen und Revisionen von Baustellen sowie Überprüfungen in den Betrieben durchgeführt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Rekordtief bei Arbeitsunfällen 2014 - aber immer noch 103.731 (10.8.2015)
- Rund die Hälfte aller tödlichen Arbeitsunfälle sind Absturzunfälle! (28.4.2015)
- Auch Bauherren bzw. Investoren sollten die Unterhaltung von Baustellen ernst nehmen (25.2.2015)
- Mehr Prämien für den Arbeitsschutz von der BG BAU (9.2.2015)
- ArbStättV: ARGE Baurecht rät, Ausstattung von Arbeitsplätzen frühzeitig festzulegen (5.1.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- 2. Erfahrungsaustausch „Asbest“: Asbestsanierung bleibt große Herausforderung (8.11.2014)
- BG BAU-App zur Dokumentation von Gefährdungsbeurteilungen - und weitere Apps (10.8.2014)
- ARGE Baurecht: Bauherren müssen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator beauftragen (20.7.2014)
- DGUV veröffentlicht Arbeitsschutz-Portal zu Nanomaterialien (6.4.2014)
- „SOS BOX“ ermöglicht schnelle und effektive Erste Hilfe auf Baustellen (16.2.2014)
- „Arbeitsstätten“: Technische Regeln für sichere Arbeitsplätze auf 344 Seiten aktualisiert (6.2.2014)
- Weniger Arbeitsunfälle 2012 am Bau (21.7.2013)
siehe zudem:
- Arbeitsschutz, Bauunternehmen, Baustelleneinrichtung, Gerüste, Werkzeuge und Berufshaftpflicht auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Arbeitsschutz und Gerüstbau bei Baubuch/Amazon.de