ifo Ökonomenpanel: Deutsche Wirtschaftsprofessoren erwarten US-Aufschwung durch Trump
(28.11.2016) Die große Mehrheit der 130 vom ifo Institut befragten deutschen Wirtschaftsprofessoren erwartet einen Aufschwung durch die angekündigten Investitionen des „President-elect“ Donald Trump:
- 80% der Ökonomen rechnen mit einer moderaten Stimulierung des Wachstums.
- Rund 75% erwarten mehr Beschäftigung, wenn der künftige US-Präsident - wie angekündigt - mehr Geld in die Infrastruktur steckt.
- Etwa jeder siebte Volkswirt erwartet sogar eine starke Belebung der Konjunktur.
Andererseits sind die Ökonomen äußerst kritisch, was die Steuer- und Handelspläne des Republikaners angeht - wie aus dem Ökonomenpanel hervorgeht, das in Zusammenarbeit mit der FAZ entsteht. „Den Handel einzuschränken und neue Schulden zu machen, das wäre allerdings eine bittere Pille“, erklärt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.
Besser?! Steuererhöhungen statt Schulden
Die deutschen Volkswirte raten dazu, die Pläne durch Steuererhöhungen zu finanzieren. Donald Trump will stattdessen die Steuern senken und dürfte damit eine deutlich höhere Neuverschuldung in Kauf nehmen. Die amerikanische Staatsverschuldung, die schon jetzt über 100% der Wirtschaftsleistung liegt, halten ...
- 62% der Befragten für ein mittelschweres Problem,
- 17% sogar für ein großes Problem und
- nur rund 20% für kein großes Problem.
Auf starke Ablehnung stoßen auch Trumps handelspolitische Absichten. Ein Drittel der Ökonomen erwartet eine deutlich protektionistischere Politik, also hohe Zölle und Hürden für Einfuhren in die USA; 61% glauben nur an eine leicht protektionistische Wende. Diese werde sowohl den USA, aber mehr noch Deutschland wirtschaftlich schaden, sagt die große Mehrheit der Ökonomen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Ölpreis könnte bis 2021 zwischen 45 und 55 Dollar pro Barrel verharren (27.11.2016)
- Baugewerbliche Produktion im Euroraum innerhalb eines Monats um 0,9% gesunken (17.11.2016)
- mehr Bauaufträge gegenüber dem Vorjahr (Bauletter vom 24.11.2016)
- Trump-Wahl kann ifo Geschäftsklimaindex nicht erschüttern (24.11.2016)
- Deutsche und europäische Bauwirtschaft bis 2018 (17.10.2016)
siehe zudem: