Ölpreis könnte bis 2021 zwischen 45 und 55 Dollar pro Barrel verharren
(27.11.2016) 2014 sank der Ölpreis auf circa 50 Dollar pro Barrel. Ein wichtiger Grund war eine gestiegene Ölproduktion amerikanischer Unternehmen, die mit Hilfe neuer Fördermethoden - wie etwa Fracking - ihr Angebot zwischen 2009 und 2014 auf 5 Mrd. Barrel pro Tag verdoppelten. Außerdem änderten die erdölexportierenden Länder (OPEC) ihre alte Strategie, die Ölpreise per Angebotsverknappung künstlich hochzuhalten. Dennoch blieb trotz des gesunkenen Ölpreises und des Überangebotes das von Kritikern beschworene Ende der Schieferölförderung aus. Im Gegenteil: Durch die Modernisierung ihrer Anlagen und eine effizientere Förderung verbesserten die Fracking-Unternehmen ihre Profitabilität sogar: Die neue Methode führte zu einer Halbierung der Kosten pro Barrel von knapp 100 Dollar im Jahr 2009 auf gut 50 Dollar in diesem Jahr. Damit bleibt diese Art der Ölförderung auch in Zeiten niedriger Ölpreise weiterhin profitabel und damit attraktiv.
Die Experten von Roland Berger prognostizieren in ihrer neuen Studie zur Ölpreisentwicklung mit dem Titel „Lower for much longer - Adam Smith in the Permian“, dass der Ölpreis bis 2021 auf seinem jetzigen niedrigen Niveau zwischen 45 und 55 Dollar pro Barrel verharren wird: „In diesem dynamischen Umfeld mit hohem Kostendruck erwarten wir technische Weiterentwicklungen, die die Förderkosten nochmals senken und ein ausreichendes Ölangebot garantieren werden“, erklärt Roland Berger-Partner Walter Pfeiffer. „Früher bestimmte ausschließlich die OPEC den Preis. Innovative Förderkonzepte und technischer Fortschritt ermöglichen heute eine Entwicklung hin zu einem hochkompetitiven Markt.“
Machtverlust der OPEC im globalen Preiswettbewerb
Durch die Steuerung der eigenen Förderquoten bestimmte die OPEC den Weltmarktpreis für Rohöl über Jahrzehnte hinweg. Das System funktionierte bis 2014 nahezu perfekt:
- Verknappte die OPEC das Angebot, stiegen die Preise an.
- Erhöhte die OPEC das Angebot, fielen die Preise wieder.
auf Seite 5 der Studie „Lower for much longer - Adam Smith in the Permian“ |
„Wenn die OPEC heute die Fördermengen senkt und der Ölpreis dadurch ansteigt, wird das fehlende Angebot durch die neuen Produzenten aus den USA ersetzt und der Preis bleibt stabil", beschreibt Pfeiffer die veränderte Situation. In diesem „Spielchen“ verliert die OPEC Marktanteile und den Mitgliedern entgehen wichtige Einnahmequellen, wodurch Staatshaushalte nachdrücklich aus dem Ruder laufen (können).
Während der Großteil der OPEC-Staaten eine Reduzierung der Fördermengen beschlossen hat, gibt es Ausnahmen:
- Länder wie Nigeria oder Libyen sind aufgrund der angespannten politischen Situation von Senkungen ihrer Fördermengen ausgenommen.
- Die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait wollen ihre Produktion in den kommenden fünf Jahren weiter erhöhen.
- Der Iran fährt nach dem Ende der Sanktionen seine Produktion wieder hoch.
„Im Gegensatz zu vielen anderen Analysten erwarten wir daher keinen Anstieg des Ölpreises in den nächsten Jahren. Die technologische Weiterentwicklung der Förderung und eine schwächelnde OPEC werden den Preis auf dem jetzigen Niveau stabil halten“, erwartet Pfeiffer. „Unternehmen in der Ölindustrie sollten nicht auf einen steigenden Ölpreis spekulieren, sondern das niedrigere Niveau akzeptieren und ihre Geschäftsmodelle den neuen Marktgegebenheiten anpassen.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- „Tank im Tank“-Systeme von Schütz mit Zulassung für Hochwasser- und Erdbebengebiete (27.11.2018)
- BSW Solar erwartet 2017 mehr thermische Solaranlagen infolge steigender Ölpreise (6.1.2017)
- Neue Studie zum Thema Heizen und Energie in der Wohnungswirtschaft (2.1.2017)
- Abgegebene Wärmemenge 2015 um 4,7% gestiegen (4.12.2016)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- 2013 war für Heizöl das zweitteuerste Jahr (10.1.2014)
siehe zudem:
- Heizölpreise, Heizung und regenerative Energie auf Baulinks
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