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International Velux Awards 2016 gehen an Studenten aus Korea und China


  

(27.11.2016) Seit zwölf Jahren lobt Velux im zweijährigen Rhythmus den International Velux Award aus und fordert Architekturstunden auf, unter dem Thema „Light of Tomorrow“ Projekte einzureichen und zukunftsweisende Ideen im Umgang mit natürlichem Licht zu entwickeln. Im Rahmen der Abschlussgala des World Architecture Festivals in Berlin wurden die diesjährigen Gewinner der International Velux Awards bekanntgegeben:

  • In der Kategorie „Daylight in Buildings“ setzte sich der Entwurf „Redistribution of Light“ der koreanischen Studenten Kwang Hoon Lee, Hyuk Sung Kwon und Yu Min Park durch.
  • Mit „Light for the Blind” ertschieden Jiafeng Li, Chenlu Wang, Guiding Yao, Jiebei Yang, Lushan Ao, Xiaoqi Chen und Jiawen Li aus China die Kategorie „Daylight Investigations“ für sich.

Die Sieger-Teams konnten sich gegen jeweils vier weitere regionale Gewinner behaupten, die in der ersten Phase des Wettbewerbs im Juni von einer internationalen Jury ausgewählt wurden.

„Daylight in Buildings“: Der Lichtwürfel

Das Ziel des Konzepts „Redistribution of Light“ war es, über ein kubisches, bewegliches Fenster Tageslicht und künstliches Licht umzuverteilen. Während dieser Würfel am Tag natürliches Licht mit Hilfe von Reflexionen in die Gebäude leitet, wirft er abends bei eingeschalteter Innenbeleuchtung das künstliche Licht hinaus auf die Straße und sorgt dort für mehr Helligkeit.

Der Würfel soll in Räumen eingesetzt werden, die in den 1970er Jahren als Luftschutzkeller entstanden, aber aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums zunehmend als illegale Wohnungen genutzt werden. Sie liegen halb unter der Erde und sind daher nur mit kleinen Fenstern ausgestattet, so dass wenig Licht in den Raum fällt.

Die Jury lobte die Einfachheit des Entwurfs und betonte die Zukunftsfähigkeit. Preisträger Kwang Hoon Lee fasst die Motivation hinter der Erfindung wie folgt zusammen: „Einige unsere Freunde aus der Schule leben in diesen feuchten und schlecht belüfteten Wohnungen mit wenig Tageslicht. Wir haben deshalb darüber nachgedacht, wie wir diese Umgebungen verbessern können.“

„Daylight Investigations“: Haptische Lichtwahrnehmung

„Light for the Blind“ ist der Frage nachgegangen, wie blinde Menschen die Schönheit von Licht und Schatten erfahren können. Inspiriert hat die Studenten die Synästhesie: ein neurologisches Phänomen, bei dem eigentlich getrennte Wahrnehmungsbereiche gekoppelt werden. Ihre Idee baut darauf, Licht auf einer haptischen, anstatt - wie normalerweise - auf einer optischen Ebene erfahrbar zu machen.

Die Jury ist überzeugt von der Entwicklung eines Verständnisses für die veränderte Sinnesschärfe durch eine Erblindung in Kombination damit, ein Material zu finden, das auf geeignete Weise auf Licht reagiert.

Per Arnold Andersen, Leiter des International Velux Awards, sagte in Berlin: „Die Gewinner des International Velux Awards 2016 bieten dynamische und kreative Lösungen, die das Thema ,Light of Tomorrow‘ verkörpern und die Grenzen von Tageslicht in der gebauten Umwelt erweitern. Die Architekturstudenten inspirieren uns dabei immer wieder aufs Neue mit ihrer Wahrnehmung von Tageslicht und ihren Ideen, wie sich ein besserer Lebensraum, ein gesünderes Umfeld sowie eine inspirierende Lern- und Arbeitsatmosphäre schaffen lassen.“

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