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VBI-Konjunkturumfrage 2020: Starke Auftragslage bei Ingenieurunternehmen

(2.3.2020) Die zum Verband Beratender Ingenieure (VBI) gehörenden Ingenieurunternehmen sind optimistisch ins Jahr gestartet - das geht aus der VBI-Konjunkturumfrage 2020 hervor. Demnach gibt es -  entgegen der sich eintrübenden konjunkturellen Aussichten für die deutsche Wirtschaft - bislang keine Hinweise auf einen nachlassenden Auftragsboom bei den unabhängigen Planungsbüros:

alle Grafiken © VBI 

Laut Umfrage beurteilen aktuell 95% der beteiligten Büros ihre wirtschaftliche Lage zu Jahresbeginn als gut bzw. sehr gut. Angesichts der anhaltend guten Konjunktur sind die Umsätze 2019 ...

  • bei 41% der Umfrageteilnehmer gestiegenen,
  • bei 44% unverändert und
  • nur bei 16% rückläufig.

Die andere Seite dieser Medaille ist, dass sich der Mangel an qualifizierten Fachkräften mehr und mehr zur Wachstumsbremse für VBI-Mitglieder erweist. So beklagen drei Viertel der Umfrageteilnehmer die zunehmend schwierigere und langwierigere Suche nach qualifiziertem Personal. Ein Drittel der Unternehmen (32%) musste aus Mangel an geeigneten Bewerbern 2019 ohne die geplanten Neueinstellungen auskommen.

„Das ist ärgerlich und schädlich für die gesamte Baubranche. Von unseren Planungsleistungen hängt maßgeblich ab, wie schnell und nachhaltig der von der Politik angeschobene Investitionshochlauf gebaute bzw. sanierte Infrastruktur wird“, kommentiert VBI-Präsident Jörg Thiele. Daher bleibe kreative Werbung für die Ingenieurstudiengänge gemeinsame Aufgabe der planenden, auftraggebenden und ausführenden Partner am Bau. „Und wir unabhängigen Planungsunternehmen müssen uns mehr einfallen lassen, um den ‚Arbeitsplatz Ingenieurbüro' mit seinem attraktiven Mix aus virtueller Modellierung am PC und der Baustellenwirklichkeit bekannter zu machen", ergänzt Herr Thiele.

Außerdem wird angesichts des zunehmenden Wettbewerbs um qualifizierte Mitarbeiter auch eine angemessene Vergütung von Ingenieurleistungen immer wichtiger. Die Diskussion um die Zukunft der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure HOAI dürfe daher nicht zu einer Reduzierung der Honorare führen.

Immer mehr Ingenieurinnen

Männer im Ingenieurberuf und insbesondere im Ingenieurbüro waren lange Zeit unter sich. Inzwischen planen und beraten jedoch auch immer mehr Frauen in den VBI-Mitgliedsunternehmen. Wie groß deren Anteil mittlerweile ist, hat der VBI in seiner diesjährigen Umfrage erstmals untersucht:

  • 17% der an der Umfrage teilgenommen Büros beschäftigen aktuell 50% und mehr Ingenieurinnen.
  • In weiteren 46% der Unternehmen sind zwischen 20 bis 40% der Planer weiblich.

Luft nach oben gibt es aber noch auf der Führungsebene. Wie generell in der deutschen Wirtschaft haben auch die Ingenieurunternehmen hier Nachholbedarf bei der Gleichstellung. Wie die Umfrage ergab, sind in lediglich 3% der beteiligten Büros mehr als 10% der Abteilungsleiter- und Geschäftsführerpositionen weiblich besetzt, dagegen gibt es in 59% der Büros auf der Führungsebene derzeit weniger als 5% Frauen.

An der VBI-Konjunkturumfrage 2020 beteiligten sich 688 Ingenieurbüros. Das entspricht 34% der rund 2.000 befragten Mitgliedsunternehmen.

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