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BDH meldet Rekordumsatz bei Heizungskäufen 2023

(19.2.2024) Am 19. Februar 2024 hat der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. die Absatzzahlen 2023 für den deutschen Markt vorgelegt. Mit über 1,3 Mio. abgesetzten Wärmeerzeugern und einem Wachstum von 34% gegenüber 2022 blickt die Industrie auf ein Rekordjahr zurück.

Bild: BDH 

Das Rekordergebnis 2023 ist von Vorzieh- und Sondereffekten gekennzeichnet. Im ersten Halbjahr verzeichneten die Hersteller ein Nachfragehoch bei Wärmepumpen. Ein Grund hierfür war unter anderem die Sorge der Verbraucher vor einer möglichen Gasmangellage noch aus dem Jahr 2022. Im zweiten Halbjahr 2023 sorgte die Debatte um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die künftige Förderkulisse für eine gesteigerte Nachfrage bei der Modernisierung von Öl- und Gasheizungen, während sich der Absatz von Wärmepumpen rückläufig entwickelte.

Bild: BDH 

Marktentwicklung Wärmemarkt 2023

  • Gesamtmarkt Wärmeerzeuger: +34%, 1.308.500 Stück
  • Gas Wärmeerzeuger: +32%, 790.500 Stück
  • Gas-Brennwert: +32%, 696.500 Stück
  • Gas-NT: +35%, 94.000 Stück
  • Öl Wärmeerzeuger: +99%, 112.500 Stück
  • Öl-Brennwert: +103%, 109.000 Stück
  • Öl-NT: +26%, 3.500 Stück
  • Biomasse: -44%, 49.500 Stück
  • Scheitholz: +8%, 10.000 Stück
  • Pellet: -57%, 28.000 Stück
  • Kombi-Kessel: -30%, 5.000 Stück
  • Hackschnitzel: -18%, 6.500 Stück
  • Heizungs-Wärmepumpen: +51%, 356.000 Stück
  • Luft-Wasser: +57%, 330.000 Stück
  • Sole-Wasser: -1%, 23.000 Stück
  • Wasser-Wasser und sonstige: -3%, 3.000 Stück
  • Hybrid-Wärmepumpen (in den Wärmeerzeugern schon enthalten): +12%, 12.000 Stück

Ausgenommen vom Boom sind im Gegensatz zu den Wärmeerzeugern, heiztechnische Systemkomponenten wie Heizkörper, Fußbodenheizungen oder Lüftungssysteme. Ursächlich dürfte hierfür die eingebrochene Neubautätigkeit sein.

  • Solarthermie: -47%, 376.000 m²
  • Speicher: +18%, 891.000 Stück
  • Frischwasserstationen: +13%, 91.500 Stück
  • Trinkwasser-Wärmepumpe: +81%, 82.500 Stück
  • Tanksysteme: -4%, 34.000 Stück
  • KWK: -49%, 3.000 Stück
  • Flächenheizung/-kühlung: -42%, 193.0 Mio. m
  • Heizkörper: -22%, 3.4 Mio. Stück
  • Lüftung (Zentral mit WRG): -11%, 43.500 Geräte
  • Lüftung (Dezentral mit WRG): -31%, 176.500 Geräte
  • Abgas (Edelstahl): -21%, 165.8 Mio. Euro
  • Brenner: 0.0% Stück
Bild: BDH 

Trotz der hohen Marktverunsicherung und den eher verhaltenen Erwartungen der Hersteller für das erste Halbjahr, blickt die Industrie nach vorne. „Mit Inkrafttreten des GEG und der neuen Förderrichtlinie besteht jetzt endlich Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer und vor allem für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Damit ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich mit der Heizungsmodernisierung zu beschäftigen und die Wärmewende in den eigenen vier Wänden anzugehen”, betont BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.

Vor diesem Hintergrund fordert der BDH gemeinsam mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) die Politik auf, eine Informationsoffensive zu starten. Nach Auffassung der Verbände müsse jetzt auch die Politik über die heiztechnischen Lösungen und die neue Förderung informieren. Der BDH weist darauf hin, dass im Rahmen einer solchen Informationskampagne alle im Gebäudeenergiegesetz berücksichtigten heiztechnischen Lösungen gleichberechtigt behandelt werden müssen. Nach Auffassung des Verbandes braucht es mit Blick auf die jeweiligen Voraussetzungen der Verbraucher einen breiten technischen Lösungskanon, um signifikante Mengen an CO₂ einzusparen. Das belegen auch neueste Zahlen, die das ITG Dresden im Auftrag des BDH vorgelegt hat. Demnach wurden im vergangenen Jahr unter bestimmten Annahmen (THG-Faktoren nach Klimaschutzgesetz berechnet) durch die Modernisierungstätigkeit rund 3 Mio. Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart. Damit leistet die Heizungsmodernisierung den größten Anteil bei der CO₂-Reduktion im Gebäudesektor.

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