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2023 Wärmepumpenbranche um mehr als 50% gewachsen

(24.1.2024) Laut BDH/BWP-Absatzstatistik stieg 2023 der Absatz von Heizungswärmepumpen mit 356.000 Geräten noch nie so stark in der bundesdeutschen Geschichte. Damit wächst der Absatz im zweiten Jahr in Folge um mehr als 50%.

Rahmenbedingungen müssen stimmen

„Die Verbraucher haben im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine saubere, nachhaltige und sichere Wärmeversorgung als sehr wichtig empfunden. Die hohen Gaspreise haben den Umstieg zudem auch schnell wirtschaftlich gemacht. Daher ist der Absatz noch im ersten Halbjahr 2023 sprunghaft nach oben geschnellt – mit Zuwächsen von rund 100% gegenüber dem Vorjahr. Die Menschen wollen offensichtlich den Umstieg, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Doch die sehr destruktive und irreführende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz und das lange Warten auf die neue Förderkulisse haben den Markt insbesondere im letzten Quartal spürbar gelähmt.” betont Claus Fest, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V.

Leistungsstarke Branche

Die Branche habe durchaus bewiesen, dass sie in der Lage sei, die für die Sektorziele im Gebäudebereich notwendigen 500.000 Wärmepumpen pro Jahr herzustellen und zu installieren: „Schon zum zweiten Mal in Folge wächst der Absatz von Wärmpumpen um mehr als 50%. Die Branche hat damit in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie fit für den konsequenten Wärmepumpenhochlauf ist. Sie hat massiv in den Ausbau der Produkions- und Schulungskapazitäten investiert und sich auf den Wärmepumpenhochlauf vorbereitet. Wenn es nur nach unseren Kapazitäten geht, wäre das mit der Bundesregierung vereinbarte Ziel von 500.000 Wärmepumpen schon in diesem Jahr erreichbar. Auch das klimapolitisch notwendige Ziel von 6 Mio. Wärmepumpen im Jahr 2030 ist erreichbar, das hat die Branche gezeigt”, so Claus Fest.

Verbraucher verunsichert

Aufgrund der Verunsicherung der Verbraucher durch die Diskussion um das GEG und die Förderung warnt auch BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel vor einem schwierigen ersten halben Jahr: „Seit Juni 2023 ist der Trend beim Absatz rückläufig. Besonders alarmierend ist der jüngste Einbruch im Dezember 2023 – im Vergleich zum Vorjahr haben wir im Dezember einen Absatzrückgang um über 40% verzeichnen müssen. Damit ist leider genau das eingetreten, wovor wir auf Grundlage der rückläufigen Zahl an Förderanträgen bereits seit dem Sommer gewarnt haben. Falls sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern und die Politik nicht aktiv eingreift, rechnen wir eher mit einem gleichbleibenden oder sogar rückläufigen Absatz im Jahr 2024. Der Klimaschutz duldet aber keinen Aufschub, wir brauchen also eine Fortführung der guten Dynamik aus den beiden Vorjahren.”

Handlungsbedarf beim Energiepreis

Die Politik könne sich nicht auf der neuen Förderkulisse und dem GEG ausruhen. Ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor seien die Energiepreise: „Wer im Moment eine Wärmepumpe einbaut, spart schon heute durch den hohen Anteil kostenloser Umweltwärme viel CO₂, schützt sich damit vor steigenden CO₂-Preisen für fossile Energieträger und spart somit unter dem Strich Geld. Gleichzeitig aber fehlt den Verbrauchern beim Blick auf die aktuellen Energiepreise das entscheidende, intuitive Argument. Erst ab einem Verhältnis von Gas- zu Strompreisen von eins zu zweieinhalb oder weniger wird der Wechsel auf eine Wärmepumpe für viele besonders attraktiv”, so Martin Sabel mit Verweis auf ein gemeinsames Positionspapier von BWP und BDH. So gesehen, sei es unverständlich, dass auf Wärmepumpen-Strom immer noch das Doppelte an Steuern, Abgaben und Umlagen anfällt wie auf Erdgas.

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