[ Projektbericht ] Algensanierung im Großplattenbau
(14.3.2004) 8.000 Quadratmeter Fassade sanierte jetzt die Wohnungsgenossenschaft Schifffahrt-Hafen Rostock e.G. - anstelle der veralgten Plattenbauten steht heute wieder ein sauberer Gebäudekomplex. Die Auftraggeber nutzten die Baumaßnahmen gleichzeitig dazu, ein abgestimmtes Farbkonzept umzusetzen. Das Vorgehen bei der Algensanierung entwickelten Experten der Sto AG gemeinsam mit der Uni Rostock, bei der Gestaltung unterstützte das StoDesign Studio Rostock die Wohnungsgenossenschaft.
Erstmals saniert wurde der Großplattenbau mit 154 Wohneinheiten 1993 - damals ohne Mitarbeit von Sto. Das Maßnahmenpaket umfasste die energiesparende Wärmedämmung der Fassade, den Einbau neuer Fenster und Türen, neue Balkone, die Instandsetzung von Dach, Treppenhäusern und Hauseingängen sowie den Einbau moderner Bäder nach Mieterwunsch. Ein erfolgreiches Projekt: Das Gebäude weist keinen Leerstand auf. Einziger Makel: Zunehmender Algenbefall auf der hellen Fassade. Den optischen Mangel verursachen in Lütten Klein mehrere Faktoren, u.a. das Klima (hohe Luftfeuchte und andere klimatische Bedingungen bedingt durch die Nähe der Ostsee), der hohe Anteil von Agrar-Flächen im angrenzenden Raum und der Baumbestand im Stadtteil. Dieses führt insgesamt zu hohen Feuchtebelastungen der Fassaden. Gemeinsam mit abgelagerten, organischen Partikeln (z.B. Pollen) bietet diese Feuchtigkeit Algen und Pilze einen idealen Nährboden.
Zusammenarbeit mit Uni Rostock
Die Wohnungsgenossenschaft engagiert sich zusammen mit der Sto-Niederlassung seit einiger Zeit in der "Arbeitsgruppe Mikrobiologie" an der Uni Rostock. Der Bauzulieferer entwickelte in diesem Zusammenhang ein Algensanierungskonzept mit abgestimmten System-Produkten, das jetzt erstmalig an einem Großplattenbau zum Einsatz kam. Zuerst wurden die gedämmten, mit mineralischem Putz versehenen Fassaden gereinigt - ohne Wasser. Dann folgte zweimaliges Grundieren mit einer speziellen Desinfektionslösung (StoPrim Fungal), anschließend kam ein hoch wasserabweisender Tiefengrund (StoPrim Micro) zum Einsatz. Den Abschluss bilden zwei Schichten Silikonharzfarbe (StoSilco Color). Sie wirkt dank niedriger Wasseraufnahme und extrem geringer Verschmutzungsneigung gleich doppelt gegen Algen und Pilzen. Gemeinsam mit dem Farb-Design Studio setzten die Planer gleichzeitig das für den lang gestreckten Baukörper konzipierte, farbige Fassadenbild um.
Weitere Objekte folgen
Werner Stoll, Vorstand-Chef der drittgrößten Wohnungsgenossenschaft in Mecklenburg-Vorpommern, lobte die Zusammenarbeit mit den Experten von Sto und der bauausführenden Firma Klützow (Rostock): "Die überzeugende Beratung vor Ort und die saubere Ausführung machen uns zuversichtlich, in der Algensanierung gut voran gekommen zu sein. Entsprechend unseres Wirtschaftsplanes werden wir bis 2007 weitere Objekte mit der hier angewandten Technologie in Angriff nehmen."
siehe auch:
ausgewählte weitere Meldungen:
- PICADA: innovative Baustoffe im Kampf gegen Luftverschmutzung (5.3.2004)
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- Fassadenveralgung - keine Frage der Bauweise (30.7.2003)
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- Maßnahmen gegen Befall von Mikroorganismen: So bleiben Fassaden algen- und pilzfrei (20.6.2003)
- Algen und Pilze: Caparol-Werkstofftag erörtert Problematik aus rechtlicher Sicht (9.12.2002)
- Jeder vierte sanierte Plattenbau veralgt! (9.12.2002)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Fassade, Schimmel und Algen, Farbgestaltung bei Amazon - konkret z.B.:
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