ZDB: „Verzicht auf Standards insgesamt notwendig, nicht nur bei Flüchtlingsunterkünften“
(1.9.2015) „Mit dem Hinweis, dass man womöglich auf Anforderungen im Brandschutz, bei der Höhe von Treppengeländern oder bei der Wärmedämmung beim Umbau von Kasernen in Flüchtlingsunterkünfte verzichten müsse, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Sommerpressekonferenz auf einige Kostentreiber im Wohnungsbau hingewiesen. Wir fordern daher, dass - sollte es Übergangsregelungen geben - diese dann auch für den gesamten Wohnungsbau gelten,“ so die Reaktion von Felix Pakleppa, und der ZDB-Hauptgeschäftsführer verlangt: „Wenn die Bundeskanzlerin deutsche Flexibilität anstelle deutscher Gründlichkeit fordert, dann muss das für alle gelten, auch um der Wohnungsnot in Ballungsgebieten Herr zu werden.“ Angesichts des starken Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland müssten dauerhaft mehr als 300.000 neue Wohnungen jährlich gebaut werden - und zwar Wohnungen, die sich Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen leisten können.
Allein die Erhöhung der Anforderungen der EnEV 2014 an neue
Wohnungen, die ab 1. Januar 2016 in Kraft tritt, führt laut ZDB zu
einer Verteuerung der Wohnungen von knapp 10% - was sich dann auch
in den Mieten niederschlagen werde. Pakleppa fordert daher, „diese
Erhöhung für die nächsten vier Jahre auszusetzen, um den
Wohnungsneubau nicht weiter zu belasten.“ Der Vorschlag der
Bundeskanzlerin, normale Ausschreibungsregelungen zeitweise außer
Kraft zu setzen, sei richtig. Der ZDB-
Um dem bezahlbaren Wohnungsneubau aber entscheidende Impulse zu geben, fordert das deutsche Baugewerbe seit langem die Erhöhung der linearen AfA, alternativ die Wiedereinführung einer degressiven AfA. Pakleppa resümiert: „Wir brauchen ein ganzes Maßnahmenbündel, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern, dazu gehören neben der dringend gebotenen Überprüfung von Normen und technischen Standards auch die Kostentreiber, die die öffentliche Hand auf allen Ebenen den Bauherren auferlegt, wie z.B. die extrem hohe Grunderwerbsteuer in vielen Bundesländern oder die hohen Kosten für Bauland. Wir dürfen trotz allem nicht in hektischen Aktionismus verfallen, sondern müssen das Fundament für den Wohnungsneubau dauerhaft bauen.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bauindustrie zum Zustand der Fernstraßenbrücken (21.3.2016)
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- Bauwirtschaft kritisiert Gesetzentwurf zum Bauvertragsrecht (13.10.2015)
- Berlin will über eine halbe Milliarde Euro in Fertigbau-Wohnungen investieren (12.10.2015)
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- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- ifo Geschäftsklimaindex fürs Bauhauptgewerbe gegen den Trend negativ (27.7.2015)
- Abschlussbericht der Reformkommission „Bau von Großprojekten“ und erste Reaktionen (29.6.2015)
- Bauindustrie fordert u.a. mehr Design-and-Build-Verträge, Investitionswende und Bauen 4.0 (20.5.2015)
- Höhere Afa, bessere Rahmenbedingungen, geförderte Gebäudesanierung ... fordert Bauwirtschaft (15.3.2015)
siehe zudem:
- Baukonjunktur und Baubranche auf Baulinks