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Munich Strategy Studie: Stimmungsbarometer Hochbau 2024

(5.2.2024) Die Unternehmensberatung Munich Strategy hat 234 Führungskräfte der Bauindustrie für das „Stimmungsbarometer Hochbau 2024” befragt, darunter Entscheidungsträger von Baumaterialherstellern, Handwerksunternehmen und dem Baustoffhandel. Die Studie ergab, dass die Stimmung in der Branche insgesamt pessimistisch ist. Besonders der Handel sieht seine Lage sehr kritisch, während das Handwerk lediglich von einer vorübergehenden Abkühlung ausgeht. Die Materialhersteller erwarten den größten Einbruch im Vergleich zu 2023.

(Grafik: Munich Strategy) 

Für die Mehrzahl der Unternehmen der Bauindustrie verlief das Jahr 2023 durchwachsen; dabei verzeichneten 70% eine Stagnation, 24% eine Verschlechterung der Auftragslage. Für 2024 erwarten die Befragten nur noch 31% eine Stagnation und 62% eine weitere Verschlechterung. „Im Jahr 2023 erlebten viele Unternehmen einen Einbruch, konnten jedoch noch von den Auftragspolstern der vorherigen Jahre profitieren. Dieser Vorteil schwindet im Jahr 2024”, stellt Dr. Sebastian Theopold, Studienautor und Bauexperte bei Munich Strategy, fest. Während das Bundesbauministerium für 2024 mit 265.000 neu gebauten Wohnungen rechnet, geht die Mehrzahl der Entscheider der Baubranche nur von 200.000 neu gebauten Wohnungen aus.  

Heizungsbranche
(Grafik: Munich Strategy) 

SHK-Handwerk, Hersteller von Heizsystemen und Energiefachplaner

Im Jahr 2023 verkauften die Hersteller insgesamt 356.000 Wärmepumpen, was einem Plus von 51% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das von der Bundesregierung gesetzte Ziel, pro Jahr 500.000 Wärmepumpen zu installieren, scheint jedoch trotz intensiver Bemühungen von Industrie und Handwerk für 2024 nicht mehr erreichbar. Nach der politischen Verwirrung um das GEG brach im zweiten Halbjahr 2023 die Nachfrage ein, Gasheizungen erfuhren eine Wiederbelebung. Nur 18% der Hersteller erwarten daher eine Verbesserung gegenüber 2023, während 27% von Stagnation und 55% von einer Verschlechterung ausgehen. 

Bauhandwerk
(Grafik: Munich Strategy) 

Bauhandwerk

Das Stimmungsbild im Handwerk hat sich durch den Einbruch des Neubaugeschäfts merklich gedreht. Acht von zehn Handwerksunternehmen sagen, dass sich ihre Auftragslage in den letzten sechs Monaten verschlechtert hat. Gleichzeitig sind die Auftragsbücher im Schnitt noch immer für die nächsten drei Monate gefüllt. Dabei gehen 62% der Betriebe auch nur von einer zeitweisen Abkühlung aus und rechnen damit, dass Mitte des Jahres 2024 die Auftragslage wieder anzieht.

Handel
(Grafik: Munich Strategy) 

Baufachhandel, DIY, Onlinehandel

Neun von zehn Handelshäusern sagen, dass sich ihre Geschäftslage 2023 verschlechtert hat. Immerhin 65% geht auch für 2024 von einer nachlassenden Nachfrage aus. Der Anteil der ertrags- und finanzstarken Akteure im Handel hat sich bereits seit 2022 reduziert. Munich Strategy erwartet, dass 2024 Übernahmen und Geschäftsaufgaben die Konzentration verstärken werden.

Bausegmente
(Grafik: Munich Strategy) 

Bausoftware, Handel, Baustoffe und Bauchemie, Bauausführung

Die aktuelle Krise am Bau und der Druck zur Effizienzsteigerung führen zu einem zunehmenden Interesse an Bausoftware. Das zeigt der Munich Strategy Construction Index, der die Entwicklung von über 100 börsennotierten Händlern, Herstellern und Dienstleistern der Baubranche weltweit abbildet. Die Aktienkurse der Unternehmen, die sich auf Software für die Bauindustrie spezialisieren, verzeichnen ein deutlich höheres Wachstum als die der anderen Bausegmente. Seit dem Jahr 2000 wuchsen die Aktienkurse der Bausoftware-Unternehmen mit jährlich 14,6% (CAGR), während der Handel mit 8,6%, die Bauausführung mit 4,5% und die Baustoffindustrie mit 3,5% pro Jahr wesentlich langsamer an Wert zulegten.

Die komplette Studie kann auf der Website der Munich Strategy bestellt oder weitere Informationen per Mail angefordert werden. 

E-Mail an Munich Strategy 

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