Mall-Studie: Wirtschaftsfaktor Regenwassernutzung
(14.3.2006) Regen ist mehr als nur schlechtes Wetter. Niederschläge können sogar strahlende Gesichter auslösen. Sie haben immerhin für einen Wachstumsschub in der Baubranche gesorgt und viele Betriebe über Wasser gehalten. Mit der Regenwassernutzung lassen sich zwischenzeitlich beachtliche Auftragsvolumen erzielen, wie eine statistische Untersuchung der Mall GmbH in Donaueschingen-Pfohren herausfand.
Im Vorjahr wurden in Deutschland rund 80.000 Anlagen zur Regenwassernutzung gebaut und damit Umsätze in Höhe von 340 Millionen Euro generiert. Davon profitieren insbesondere Hersteller und Handwerker, die an Entwicklung und Installation von Zisternen, Pumpen und Steuerungstechnik beteiligt sind und dafür insgesamt 5.000 Arbeitsplätzen geschaffen haben.
Jeder dritte Neubau (35%) in Deutschland wurde laut Mall in 2005 mit einem Regenspeicher ausgerüstet. "Das ist, gemessen an der ökologischen und ökonomischen Bedeutung der Regenwassernutzung, noch viel zu wenig", betonte Architekt Dipl.-Ing. Klaus Werner König aus Überlingen, ein ausgewiesener Regenwasserspezialist, "ich sehe noch große Potenziale in ganz Deutschland."
Der Gesamtbestand an Regenspeichern in Deutschland wird aktuell auf 1,5 Mio. Stück geschätzt. Davon entfielen 60 Prozent auf die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, 30-35 Prozent auf Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein und 5-10 Prozent auf die neuen Bundesländer mit Berlin.
Regenwasserexperten sehen gute Wachstumschancen in der Nachrüstung, in Großanlagen und im Export. "Wir starten eine breite Marktoffensive", so Referent Dietmar Sperfeld im Namen der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung in Darmstadt, es sei ein erklärtes Ziel, den Absatz der Regenwasserspeicher auf durchschnittlich 100.000 Stück pro Jahr zu steigern. "Wir wollen neue Marktanteile vor allem bei der Modernisierung im Bestand erzielen", so Sperfeld, dafür benötige die Branche die aktive Mithilfe der Handwerker.
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