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Konjunktur und Frost treiben Energieverbrauch nach oben

(5.1.2011) Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2010 wohl um mehr als 4 Prozent gestiegen. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen bzw. AGEB) geht davon aus, dass infolge des guten Konjunkturverlaufs sowie der kühlen Witterung zu Beginn und am Ende des Jahres der Energieverbrauch in Deutschland eine Höhe von 14.012 Petajoule (PJ) beziehungsweise 478,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreichen wird. Das sind 549 PJ oder knapp 19 Mio. t SKE mehr als im Vorjahr. Damit kehrt der Verbrauch aber noch nicht auf das Niveau vor dem konjunkturellen Einbruch des Jahres 2008 zurück:

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Der Verbrauch an Mineralöl stieg um gut 1 Prozent auf 4.722 PJ (161,1 Mio. t SKE). Ohne den kräftig erhöhten Einsatz von Biokraftstoffen (deren Beitrag bei den erneuerbaren Energien bilanziert wird) hätte der Zuwachs beim Mineralöl eine Höhe von rund 4 Prozent erreicht. Die Nachfrage nach Diesel erhöhte sich um über 4 Prozent, demgegenüber sinkt der Verbrauch an Ottokraftstoff um rund 2 Prozent. Der Absatz an Rohbenzin und Flüssiggas nahm konjunkturbedingt zu, die Nachfrage nach Flugkraftstoffen war stabil. Beim schweren Heizöl wirkte sich das hohe Preisniveau negativ auf den Absatz aus. Der Absatz von leichtem Heizöl stieg dagegen um etwa 3 Prozent.

Der Erdgasverbrauch in Deutschland erhöhte sich um 3,7 Prozent auf 3.048 PJ (104,0 Mio. t SKE). Die niedrigen Temperaturen in den ersten Monaten des Jahres sowie am Jahresschluss sorgten für einen erhöhten Absatz auf dem Wärmemarkt. Auch die Industrie steigerte ihre Nachfrage im Zuge der positiven konjunkturellen Entwicklung. Die im ersten Halbjahr deutlich belebte Nachfrage nach Erdgas für die Stromerzeugung schwächte sich in der zweiten Jahreshälfte ab.

Der Verbrauch an Steinkohle erhöhte sich laut AGEB kräftig um mehr als 15 Prozent auf 1.694 PJ oder 57,8 Mio. t SKE. In der Stromerzeugung nahm der Einsatz um über 7 Prozent zu. Die inländische Eisen- und Stahlindustrie steigerte den Einsatz von Kohle und Koks um rund 37 Prozent. Auch auf dem Wärmemarkt wurde mehr Steinkohle abgesetzt. Knapp 70 Prozent des inländischen Verbrauchs an Steinkohle wurden 2010 zur Stromerzeugung eingesetzt. Der Primärenergieverbrauch an Braunkohle lag mit 1.515 PJ (51,7 Mio. t SKE) leicht über dem Niveau des Vorjahres. Über 90 Prozent der Förderung wurden zur Stromerzeugung eingesetzt. Der Verbrauch an Braunkohlenprodukten nahm witterungs- und konjunkturbedingt leicht zu.

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