4. Deutsche Wärmekonferenz: "Schwacher Wärmemarkt torpediert Energiewende"
(2.10.2011) Der deutsche Markt für effiziente Heizungen mit erneuerbaren
Energien und effiziente Klima- und Lüftungstechnik wird in diesem Jahr
voraussichtlich bis zu 25 Prozent unter dem Stand des Jahres 2000 liegen. Mit
rund 377.000 Wärmeerzeugern lag die Nachfrage im Bereich der effizienten
Heizungen in den ersten acht Monaten dieses Jahres nur knapp über dem niedrigen
Niveau des Jahres 2010, so die aktuelle Marktstatistik des
Bundesindustrieverbandes Deutschland,
"Volatile Energiepreise, eine unstete Förderung und die zu starke Konzentration der Energie- und Umweltpolitik auf das Thema Strom behindern den energetischen Modernisierungsprozess im Wärmemarkt", betonte Klaus Jesse, Präsident des BDH anlässlich der vierten Deutschen Wärmekonferenz. "Von dem Ziel der Energiewende, das energetische Modernisierungstempo zu verdoppeln, sind wir seit Jahren weit entfernt," ergänzte Prof. Dr. Ulrich Pfeiffenberger, Vorsitzender des Fachverbandes Gebäude-Klima, und erläuterte: "Auch bei der Klimatisierung und Lüftung könnten durch konsequente Verbesserung der Rahmenbedingungen und einer steten und attraktiven Förderung riesige CO₂-Minderungs- und Energieeinsparpotenziale gehoben werden."
Vor über 200 hochrangigen Vertretern der Politik, der Industrie, der Öffentlichkeit und der Wissenschaft forderten die beiden Verbände einen energie- und umweltpolitischen Kurswechsel, der durch Optimierung der ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen und eine verstetigte und attraktive Förderpolitik den erforderlichen Schub im Wärmemarkt bringen soll. Kein Verständnis zeigten die Vertreter der Industrie für die Blockadehaltung der Bundesländer gegen die Ausweitung der Förderinstrumente um eine Steuerabschreibung für energetische Modernisierungen. "Steuerabschreibungen für energetische Modernisierungen im Gebäudebestand generieren keine verlorenen Zuschüsse. Im Gegenteil, sie resultieren in zusätzlicher Wertschöpfung bei gleichzeitiger Sicherung der Arbeitsplätze im Handwerk und in der deutschen Industrie", meint Klaus Jesse und fordert die die Steuerabschreibung blockierenden Finanzpolitiker dazu auf, sich von einer rein kameralistischen Denkweise zu verabschieden.
40 Prozent des deutschen Energieverbrauchs entfallen auf den Wärmemarkt. Unter Berücksichtigung der Klimatisierung und Lüftung sowie der Prozesswärme entfallen auf den größten Energieverbrauchssektor Deutschlands sogar 50 Prozent. Die hier schlummernden Energieeinspar- und CO₂-Minderungspotenziale liegen jedoch brach. Über ein Fünftel des deutschen Energieverbrauchs könnten durch konsequente Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien eingespart werden.
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen unterstrich durch Übernahme der Schirmherrschaft der Deutschen Wärmekonferenz die Bedeutung des Wärmemarktes für den Klima- und Ressourcenschutz. In der Keynote bestätigte der Bundesumweltminister die hohen Energieeinspar- und CO₂-Minderungspotenziale und setzte sich für die Steuerabschreibungen für energetische Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudebestand ein.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH)
- Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK)
- EnergieSparRatgeber für Heizungssysteme vergleichen, Heizkostenvergleich, ThermostatCheck, PumpenCheck, Modernisierungsratgeber
- Gesamte Heizungswirtschaft verzeichnet Wachstum im Jahr 2011 (29.2.2012)
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- 2011: So viel Solarenergie wie noch nie (1.1.2012)
- weitere Details...
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- BDH: Schwacher Markt für erneuerbare Energien (1.12.2010)
siehe zudem:
- Heizung, Heizungstechnik, regenerative Energie und Heizölpreise auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Passivhaus, Wärmedämmung, Lüftung und erneuerbare Energie bei Baubuch / Amazon.de