Neues RAL Gütezeichen „CO₂-senkende Holzbauwerke“
(2.7.2015) Ungeachtet der Fortschritte hinsichtlich Wärmedämmung, Gebäude- und Anlagentechnik sowie der Nutzung erneuerbarer Energien hat der Immobilienbereich weiterhin einen hohen Anteil am Endenergiebedarf und am Ausstoß von Treibhausgasen. Verantwortlich dafür sind aber nicht nur Heizung oder Kühlung. Auch die Aufbereitung, Herstellung und Entsorgung von Bauteilen und Baustoffen verursachen Treibhausgase. Werden also Gebäude gezielt mit Hilfe weniger klimabelastender Baustoffe und Bauteile errichtet, verringert das bei gesamtheitlicher ökologischer Betrachtung den CO₂-Gehalt in der Erdatmosphäre. Vor diesem Hintergrund will das neue RAL Gütezeichen „CO₂-senkende Holzbauwerke“, das auf einem solchen gesamtheitlichen ökologischen Berechnungsmodell basiert, auf besonders klimaschonendes und nachhaltiges Bauen hinweisen.
Dieses neue RAL Gütezeichen sollen nur Holzbauwerke erhalten, ...
- deren Baustoffe und Bauteile über eine gültige Umweltproduktdeklaration verfügen und
- deren Holzrohstoffe nachweislich aus europäischen Staaten und aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen.
Die Klimaschutzwirkung wird auf der Grundlage des globalen Erwärmungspotenzials (Global Warming Potential GWP) berechnet. Es gibt an, wie viel Treibgas jeweils freigesetzt wird und über einen Zeitraum von 100 Jahren zur Erderwärmung beiträgt. Aktuell bezieht sich das RAL Gütezeichen auf die Produktionsphase von Häusern. Geplant sind Erweiterungen auf die Bau-, Nutzungs- und Entsorgungsphase sowie die Recycling-Potentiale.
Hohe personelle und betriebliche Anforderungen
Voraussetzung für die Verleihung des RAL Gütezeichens sind hohe personelle und betriebliche Anforderungen an die Hersteller. So müssen sie beispielsweise mindestens eine qualifizierte Führungskraft beschäftigen und strenge Wareneingangs- und -ausgangskontrollen sicherstellen. Die Hersteller verpflichten sich ferner dazu, die Einhaltung der Bestimmungen kontinuierlich selbst zu überwachen und sich regelmäßig der Überwachung durch eine externe Einrichtung zu unterziehen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Gütegemeinschaft CO₂-neutrale Bauwerke in Holz e. V.
- RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.
- IBU erklärt filmisch in knapp 4 Minuten die Methodik der nachhaltigen Gebäudezertifizierung (9.7.2017)
- Neues RAL Gütezeichen Holzrohelementherstellung (6.7.2016)
- Neue Broschüre mit technischen Infos über Konstruktionsvollholz und Balkenschichtholz (8.5.2016)
- Deutsche bauten 2015 mehr Fertighäuser (20.3.2016)
- Fertighausmarkt 2015/2016: Raus aus der Nische? (29.2.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- EPDs für Konstruktionsvollholz (KVH) und Balkenschichtholz (2.7.2015)
- Gedämmte Holzträger für schlanke VHF- und WDVS-Wandaufbauten im Massivholzbau (4.6.2015)
- Deutscher Architekturpreis 2015 für Sauerbruch Huttons Holzkirche in Köln (21.5.2015)
- Deutscher Holzbaupreis 2015 für Projekte in Berlin, Köln und Altötting (13.5.2015)
- Vergleichsrechnungen zeigen: Holzbau kann günstiger sein als Standardbauweise (3.5.2015)
- Bundeswettbewerb HolzbauPlus entschieden, Wettbewerbsdokumentation downloadbar (19.3.2015)
- Nachhaltiger (Holz)Einkauf ist Unternehmen immer wichtiger (Bauletter vom 12.9.2014)
- IBA Hamburg: Woodcube als „modernstes Holzhochhaus der Welt“ vorgestellt (27.12.2012)
siehe zudem:
- Holzbaustoffe im Rohbau-Magazin und Fertighäuser auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Stahlbau und Holzbau bei Amazon