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Saniertes Kollegiengebäude Mathematik des KIT erhält Deutschen Hochschulbaupreis 2016

(4.4.2016) Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat den diesjährigen Deut­schen Hochschulbaupreis für das sanierte Kollegiengebäude Mathematik am Campus Süd erhalten (siehe Google-Maps und/oder Bing-Maps). Den mit 15.000 Euro dotierten Preis übergab die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicher­heit, Frau Dr. Barbara Hendricks, dem Präsidenten des KIT, Professor Dr. Holger Han­selka, im Rahmen einer Gala der Deutschen Wissenschaft am 4. April 2016 in Berlin.


Im Zentrum des Niedrigenergiekonzepts im Kollegiengebäude Mathematik des KIT steht das helle, überdachte Atrium - Foto: Gabi Zachmann, KIT (Bild vergrößern)

Barbara Hendricks lobte das prämierte Kollegiengebäude als herausragendes Beispiel für den nachhaltigen Hochschulbau: „Erfolgreiches Studieren braucht auch eine pas­sende Studienumgebung. Hochschulen, Wissenschaft und Architekten tun also gut daran, so eine ‚Erfolg versprechende‘ Umgebung zu schaffen. In Karlsruhe ist das ge­lungen. Hier haben Studierende und Lehrende nun ein Ambiente, das kreatives Arbei­ten in Forschung und Lehre fördert. Das KIT hat damit Maßstäbe gesetzt.“ Planer des Bauvorhabens war das Düsseldorfer Architekturbüro Ingenhoven Architects.

Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT, zeigt sich stolz darüber, dass „unser Gebäudekonzept als Vorbild für ähnliche Sanierungsaufgaben dienen kann. Das Kolle­giengebäude Mathematik ist ideal auf die Bedürfnisse und Aufgaben moderner Lehre und Forschung zugeschnitten. So bietet es unter anderem viel Raum für den intensi­ven Austausch zwischen Studierenden und Wissenschaftlern. Mit dem innovativen energetischen Konzept konnten wir zudem den Energieverbrauch um die Hälfte redu­zieren.“

Die Jury-Vorsitzende Professorin Anne Julchen-Bernhardt, Lehrstuhlinhaberin für Ge­bäudelehre und Grundlagen des Entwerfens an der RWTH Aachen, bestätigte: „Mit der Sanierung des Kollegiengebäudes Mathematik wird eine vordringliche Bauaufgabe im deutschen Hochschulbau, der Umgang mit dem Bestand aus der Nachkriegszeit, vorbildlich gelöst.“

„Der Bestandsaufbau wirkt insbesondere durch den überdachten Innenhof, der einen neuen, akustisch ausgezeichneten Veranstaltungsraum schafft und gleichzeitig das kommunikative Herzstück des Gebäudes ist. Die hellen Materialien und die lichtdurch­strömte Konstruktion des transparenten Folienkissendaches geben dem großen, ehe­mals düsteren Gebäude einen leichten und freundlichen Charakter“, ergänzt die Jury-Vorsitzende. 


Doppelte Nutzfläche, halber Energieverbrauch: das sanierte Mathematik-Gebäude am KITCampus Süd - Foto: Manuel Balzer, KIT (Bild vergrößern)

Seit April 2015 sind die Institute und Einrichtungen der KIT-Fakultät für Mathematik nach fünfjähriger Auslagerung wieder unter einem Dach im Kollegiengebäude vereint. „Mit den neuen Seminarräumen konnten wir vor allem die Lehr- und Lernbedingungen für unsere etwa 1.000 Studentinnen und Studenten verbessern. Sie bieten auch au­ßerhalb der Lehrveranstaltungen Rückzugsmöglichkeiten für individuelles Arbeiten oder zum Diskutieren in Kleingruppen. Aber auch die Forschung profitiert von den zusätzli­chen Büro- und Kommunikationsräumen“, freut sich der KIT-Dekan Professor Dr. Willy Dörfler.

Mit dem halben Energieverbrauch bei beinahe doppelter Nutzfläche gilt als ein großer Pluspunkt des sanierten Gebäudes die Energieeffizienz: Der Energieverbrauch ...

  • liegt nun unter 100 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter, und
  • lag vor der Sanierung bei 260 Kilowattstunden.

Im Zentrum des Niedrigenergiekonzepts steht der helle, überdachte Innenhof, der ei­nen Wärmepuffer bildet und so im Winter den Energieverlust minimiert. Dazu kommen eine wärmeschutzverglaste Front mit einbruchsicheren Lüftungslamellen und eine stromsparende Kühlanlage. Ein Gebäude-Monitoring überwacht alle Verbrauchsdaten sowie die Temperatur und wertet sie aus, um bei Bedarf Nutzerverhalten und techni­sche Steuerung verbessern zu können.

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