"Vergabe öffentlicher Aufträge an Architekten braucht eigene Regeln"
(29.10.2004) "Die große Verantwortung der öffentlichen Hand als Bauherr erfordert es, qualitätsorientierte Auswahlverfahren bei der Vergabe von Architektenaufträgen anzuwenden", betonten am 28. Oktober übereinstimmend der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) Achim Großmann und der Präsident der Bundesarchitektenkammer (BAK) Prof. Arno Sighart Schmid.
Im Zusammenhang mit der aktuellen Novellierung des Rechts der öffentlichen Auftragsvergabe unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit machte Großmann nochmals seine Position deutlich: "Wir unterstützen die vom Hause Clement geplanten Maßnahmen zur Vereinfachung des Vergaberechts unter Anpassung an europarechtliche Vorgaben. Dabei setzen wir uns auch weiterhin dafür ein, die Kernpunkte der Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) und insbesondere die Regelungen zum Architektenwettbewerb auch in einer neuen Vergabeverordnung zu verankern." Gemeinsam mit dem BMVBW arbeitet auch die BAK in der Initiative Architektur und Baukultur an Empfehlungen zu optimalen Vergabeverfahren, um dem öffentlichen, aber auch dem privaten Bauherrn die für die individuelle Planungsaufgabe bestmögliche Lösung bieten zu können.
"Das aktuelle Bau- und Planungsgeschehen macht deutlich - nur nachhaltige, allen architektonischen Anforderungen gerecht werdende Entwürfe bieten dem Bauherrn die Gewähr, sich im harten Wettbewerb auch langfristig behaupten zu können", erläuterte Prof. Schmid: "Die Auswahl der richtigen Planung und des geeigneten Architekten sind dabei von entscheidender Bedeutung."
Ferner sagte Prof. Schmid dem Staatssekretär seine Unterstützung zum Thema Public-Private-Partnership zu. Sofern nach dem Ergebnis eines Wirtschaftlichkeitsvergleiches die Auftragsabwicklung als PPP-Projekt gegenüber der traditionellen Auftragsvergabe sinnvoll erscheine, sollten auch Architekten diesen Prozess aktiv begleiten. Gerade die Optimierung der Lebenszykluskosten eines Gebäudes seien unverzichtbarer Bestandteil jeder Planung.
Die BAK ist Mitglied des vom BMVBW eingerichteten Lenkungsausschusses zu PPP und verdeutlicht darin die Stellung der Architekten in PPP-Verfahren.
siehe auch:
- Bundesarchitektenkammer e.V. (Bundesgemeinschaft der Architektenkammern der Länder)
- Bauministerium
- BMWA - Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
- Mittelständische Bauwirtschaft begrüßt Beschluss der Bundesregierung zum Vergaberecht (2.7.2006)
- Erste Schritte der Vergaberechtsreform: Die neue VOF 2006 (28.5.2006)
- Offener Brief an Bundestagsabgeordnete: Ingenieure warten seit 10 Jahren auf Honorarerhöhung (7.4.2006)
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- VBI startet neue HOAI-Initiative: Rückkehr zur Fairness gefordert (18.11.2005)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- Homepage der PPP Task Force zum 12. Oktober 2004 freigeschaltet (14.10.2004)
- Traumhaus mit dem Architekten: Ratgeber informiert über Planung und vertragliche Absicherung (23.9.2004)
- PeP: Benchmarking-System für Planungsbüros wird auf der der ACS vorgestellt (21.9.2004)
- "Deutsche Architekten müssen sich internationalen Herausforderungen stärker stellen" (11.9.2004)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Architekt und Wirtschaft, Unternehmensführung und Facility Management bei Amazon
- Architektur Magazin und Architektenkammern auf Baulinks