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Interdisziplinäre Fakultät Design in Coburg geplant

(13.3.2005) Eine richtungweisende Entscheidung hat die Fachhochschule Coburg getroffen: die Fachbereiche Innenarchitektur / Integriertes Produktdesign, Architektur und Bauingenieurwesen werden zur Fakultät "Design" verschmelzen ohne ihre fachlichen Eigenheiten zu verlieren. Bereits ab dem Wintersemester 2005/2006 sollen dann nach den Maßgaben des Bologna-Prozesses die ersten Bachelor- und Master-Studiengänge für rund 180 Studentinnen und Studenten angeboten werden. Eine Arbeitsgruppe von Professoren und Dozenten aus den genannten Fachbereichen hat rund ein Jahr intensiv an dem Vorhaben gearbeitet. Das erarbeitete Konzeptpapier soll dem Bayerischen Wissenschaftsminister als eine tragfähige Plattform vorgestellt werden. Durch ein zukunftsweisendes und nachhaltiges neues Lehr- und Lernmodell reagiert die neue Fakultät Design besser auf die komplexeren Anforderungen in einer globalisierten Arbeitswelt. In den Lerninhalten wird stärker auf die Wechselbeziehungen zwischen Gestaltern und Gesellschaft und Umwelt eingegangen.

"Wir haben um dieses Konzept erfolgreich gerungen", freut sich Professor Dieter Sitzmann (Fachbereich Bauingenieurwesen), Mitglied der interdisziplinären Arbeitsgruppe. Behutsam sei man dabei vorgegangen, den Fusionsprozess zwischen den einzelnen noch getrennten Fachbereichen anzustoßen. Der Effekt, der ab nächstem Herbst bei den Studierenden eintreten soll, nämlich sich durch verschiedene Ansätze zur Lösung von Problemen, Neigungen und spezielle Begabungen gegenseitig zu inspirieren und zu befördern, sei bereits bei den Gruppenteilnehmern während dieses kreativen Prozesses eingetreten. Für Professor Auwi Stübbe (Fachbereich Innenarchitektur / Integriertes Produktdesign) ist die Entwicklung, mit der sich die Coburger Fachhochschule mit an die Spitze möglicher Reformprozesse im deutschen Hochschulwesen setzt, nur konsequent. Von dem Renommee, das sich die FH Coburg in den letzten Jahren in den Einzelbereichen erworben habe, könnten nun alle Studierenden der neuen Fakultät profitieren, erklärte Stübbe. Das Prinzip "Studium als gelebter Beruf", das über die bisher üblichen Praxissemester weit hinausgehe und von Anfang an als Tätigkeitsschwerpunkt die Arbeit in interdisziplinären Teams zur Lösung von Aufgabenstellungen und Projekten beinhalte, werde eine der tragenden Säulen der Ausbildung in der neuen Fakultät Design sein. Konsequent wird der hohe Grad der Internationalität, den die Fachhochschule Coburg in ihren Studiengängen bereits erreicht hat, in der neuen Architektur der Fakultät noch stärker integriert. Über die bereits bestehende Kooperation mit der Uni Bamberg wird das Angebot durch zusätzliche Masterstudiengänge erweitert.

Die Coburger Hochschullehrer mit ihrem Präsidenten Professor Dr. Heinrich Schafmeister sehen in der neuen Ausrichtung starke Wachstumspotenziale. Die FH Coburg wird in noch stärkerem Maße zu einem Innovationskern im stetig wachsenden Cluster "Design" in Nordbayern gedeihen. Design als Zukunftstechnologie wird dadurch einen gebündelten Ausbildungsschwerpunkt für rund ein Drittel der Studenten der Fachhochschule ausmachen. Die Vermittlung einer starken ethischen Komponente als Ergänzung zur Marktorientierung soll für die Studenten ein interessantes Spannungsfeld bieten. Die zukünftige, interdisziplinär ausgebildeten Absolventen der neuen Fakultät sind aufgrund ihrer über das fachliche hinausgehenden Kompetenzen hervorragend geeignet, in neue Anforderungen hineinzuwachsen.

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