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Citroën auf der Champs-Elysée: Maximale Wirkung auf minimalem Raum

(20.2.2008) Wie lassen sich Markenwerte wie Innovationskraft und Kreativität in eine rund elf Meter breite Baulücke übertragen? Diese Frage stellte sich die Architektin Manuelle Gautrand, als sie den Auftrag für den Entwurf des neuen Citroën-Showrooms auf der Pariser Prachtstraße Avenue des Champs-Elysées 42 erhielt (siehe Google-Maps und/oder Bing-Maps). Ihre bauliche Antwort verkörpert vor allem eines: Expressivität und Transparenz.

Seit dem 29. September 2007 ist der neue Citroën-Showroom für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet seinen Besuchern einige Überraschungen. Dafür sorgen zum einen die sehenswerten Exponate, denn offiziell handelt es sich bei dem Showroom um ein Museum, zum anderen beeindruckt das Gebäude außen wie innen mit außergewöhnlichen Konstruktionen. Den Auftakt der Show bildet eine expressive Glasfront - allein diese großzügige Transparenz ist in einer Straßenflucht mit vorwiegend geschlossener Bebauung ein Blickfang (Bilder bei Tag: frontal und im Profil). Jedoch ist nicht nur die Straßenseite des Showrooms verglast. Vielmehr schwingt sich die Fassade wie ein gläserner Umhang in einer großen Welle über das Dach hinunter bis zum Fußpunkt der rückwärtigen Fassade. Das Traggerüst für diese Glaswelle bildet eine selbsttragende Stahlgitter-Konstruktion. Im Innern bietet der gebäudehohe Ausstellungsraum mit freier Sicht von unten nach oben und umgekehrt eine nicht minder beeindruckende Szenografie. Als Ausstellungsfläche für die Fahrzeuge dienen sieben runde, exponierte Plattformen mit sechs Metern Durchmesser, die an einer runden Stahlstütze aufgehängt sind (Bild).

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Die Fassadenkonstruktion zur Champs-Elysée beeindruckt vor allem durch ihre Dreidimensionalität. Ausgangspunkt für diese Gestaltung war der Wunsch, den Showroom ohne die Verwendung von Schriftzeichen eindeutig als Citroën-Gebäude erkennbar zu machen. So entstand die Idee, das Markenzeichen von Citroën in die Glasfassade einzubinden. Der Doppelwinkel ist an prominenter Stelle direkt über dem Eingang positioniert. Er wird von zwei eng übereinander liegenden Pyramiden geformt, die sich aus jeweils vier dreieckigen Glasflächen zusammensetzen. Eindeutig erkennbar werden die beiden Winkel durch die rote Farbgebung der Scheiben. Insgesamt sind 19 Glaspyramiden, die bis zu 70 Zentimeter aus der Ebene hervortreten, in die Glasfront integriert. Der Winkel wiederholt sich dabei als einzelnes Element mehrmals in der Mittelachse der Fassade.

Mit diesen formalen Besonderheiten der Fassadengestaltung geht die Verwendung spezieller Gläser einher. In der Straßenfront, vor allem aber auch in der rückwärtigen Fassade, kam das Isolierglas Kapilux von Okalux zum Einsatz. Eine transparente Kapillareinlage im Scheibenzwischenraum sorgt für hohe Lichttransmission und Sonnenschutz bei gleichzeitig partieller Durchsicht. Dabei verbessert das gleichmäßig gestreute und blendfreie Tageslicht ohne Hell- und Dunkelzonen die Ausleuchtung des Raumes in der Tiefe.

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Die roten Einzelscheiben für das Citroën-Markenzeichen wurden ebenfalls mit Kapilux-T realisiert. Für diesen Effekt sind im innenliegenden Verbundsicherheitsglas vier farbige Folienlagen integriert, die in Kombination einen speziellen Rotton ergeben. Außer Kapilux kam das Sonnenschutz-Isolierglas Okatherm von Okalux zum Einsatz. Dieses Glas zeichnet sich durch eine hohe Lichtdurchlässigkeit bei gleichzeitig geringer Gesamtenergiedurchlässigkeit aus. Die dreieckigen Einzelscheiben mit teilweise extrem spitzen Winkeln und Kantenlängen von bis zu vier Metern sind mit synthetischem Kautschuk verklebt.

Während der Innenraum des neuen Showrooms die Autos perfekt in Szene setzt, sorgt die Fassadengestaltung mit plastischer Wirkung für hohe Wiedererkennung und symbolisiert gleichzeitig auf extravagante Art die Markenwerte des Autoherstellers Citroën.

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