Grünes EE-Wärmegesetz-Änderungsgesetz abgelehnt
(28.4.2016) Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie hat einen von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Drucksache 18/6885) abgelehnt. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD stimmten gegen den Entwurf, die Oppositionsfraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen stimmten dafür. Im Gesetzentwurf ist/war vorgesehen, dass Eigentümer von Gebäuden beim Austausch oder dem nachträglichen Einbau einer Heizungsanlage mindestens 15 Prozent des jährlichen Wärmeenergiebedarfs durch erneuerbare Energien zu decken haben oder den Wärmeenergiebedarf um 15 Prozent reduzieren müssen. Vorgesehen sind/waren zudem Ersatzmaßnahmen wie beispielsweise die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder der Anschluss an ein Wärmenetz. Verschiedene Maßnahmen soll(t)en miteinander kombiniert werden können. Der Entwurf greift/griff damit eine Regelung auf, die in Baden-Württemberg bereits besteht.
Festgefahrene Wärmewende
Nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich die Wärmewende festgefahren. 90% der Heizungsanlagen würden weiterhin mit Öl und Gas betrieben. „Hier muss dringend etwas passieren“, verlangte die Fraktion. Die CDU/CSU-Fraktion verwies auf Erfahrungen in Baden-Württemberg, wo die Landesvorschrift dazu geführt habe, dass Investitionen vorgezogen worden seien. Die CDU/CSU-Fraktion setzt auf freiwillige Maßnahmen wie das Marktanreizprogramm und den Nationalen Aktionsplan für Energieeffizienz (NAPE). Auch die SPD-Fraktion wies auf die bestehenden Programme hin und kündigte außerdem einen Vorschlag der Koalition zum Wärmebereich an. Notwendig sei ein „Durchbruch“ in diesem Bereich. Die Fraktion Die Linke forderte eine Verdreifachung der Anstrengungen im Wärmesektor, um die Klimaziele zu erreichen. Erst 4,5 Millionen Haushalte würden ihren Wärmebedarf durch erneuerbare Energien decken. Das sei zu wenig.
Grafik aus dem Beitrag „Heizungsindustrie
2015: Brennwert gewinnt, Erneuerbare schwächeln“ vom 24.2.2016.
Erfahrungsberichte zum Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz
Der
Ausschuss nahm außerdem zwei Unterrichtungen der Bundesregierung zur
Kenntnis. So geht aus dem Ersten Erfahrungsbericht zum
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (Drucksache
17/11957) hervor, dass der Anteil
erneuerbarer Energien am Wärmesektor im Jahr 2011 bei etwa elf Prozent
gelegen hatte. Bis 2013 sei dieser Wert auf 12,2% angestiegen, heißt
es in dem von der Bundesregierung als Unterrichtung (18/
Ziele würden erreicht oder sogar übertroffen
Das Ziel der Regierung, den Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte bis zum Jahr 2020 auf 14 Prozent zu erhöhen, dürfte erreicht oder sogar übertroffen werden, wird prognostiziert. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme könnte dann 16,3% betragen. Zur Wirtschaftlichkeit der mit erneuerbaren Energien betriebenen Wärmeanlagen heißt es, diese könnten Wärme bereits vielfach zu vergleichbaren Kosten bereitstellen wie Anlagen, die fossile Energieträger wie Öl oder Gas verwenden würden. Den typischerweise höheren Investitionskosten würden deutlich niedrigere Betriebskosten gegenüberstehen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Ausschuss für Wirtschaft und Energie
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- SolardachCheck und weitere EnergieSparRatgeber
- Förderratgeber von co2online und Fördermitteldatenbank von fe.bis
ausgewählte weitere Meldungen:
- Klimaschutzplan 2050 der Zivilgesellschaft (Bauletter vom vom 20.4.2016)
- Solarbranche kritisiert Entwurf des neuen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (17.4.2016)
- Zukunftsstudie „Delphi Energy Future“: Erneuerbare Energien setzen sich bis 2040 durch (23.3.2016)
- Energieverbrauch 2015 mit leichtem Zuwachs: Erdgas und Erneuerbare legen zu (22.3.2016)
- Verbraucherzentrale, Mieterbund und Neue Energiewirtschaft fordern Reform des Fernwärmesektors (28.2.2016)
- Deutlich höhere Fördersätze für Heizungsmodernisierungen (3.1.2016)
- Was sind die Energieeffizienzwerte in Energieausweisen wert? (25.10.2015)
- Super-Solar-Sommer 2015 mit 497 KWh Solarenergie pro Quadratmeter (15.9.2015)
- Stimmen zum Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz nach dem Kabinettbeschluss (3.12.2014)
- Bundeskabinett konkretisiert Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) (3.12.2014)
siehe zudem:
- Heizung, alternative Energien, Stromverbrauch und Heizölpreise auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema erneuerbare Energie bei Amazon