Projektbericht: Kautschukbodenbeläge im Umweltbundesamt
(8.9.2005) Ein ökologisch vorbildlicher Bürokomplex, der auch im laufenden Unterhalt nicht teurer ist als ein herkömmliches Gebäude - das war die Aufgabe, der sich das renommierte Architekturbüro Sauerbruch Hutton aus Berlin bei der Planung des neuen Umweltbundesamtes im anhaltischen Dessau stellen musste (siehe auch Bing-Maps und/oder Google-Maps). Dass umweltgerechtes Bauen lebenswerten Arbeitsraum schafft und sich zudem städtebaulich auf vorbildliche Weise charaktervoll präsentiert, beweist das Umweltbundesamt eindrucksvoll.
Zunächst ist es die Fassade, die die Blicke auf sich zieht. Die harmonische Holztafelkonstruktion aus horizontalen Holzbändern im Brüstungsbereich und Fensterbändern, die sich in transparente und farbige Bereiche teilen, fügt sich unaufdringlich in die Umgebung ein. Gelungen ist das Spiel der Farben. Dominieren im Einklang mit dem Baumbestand Grün-Töne, so gleicht sich an anderen Stellen die Fassade den historischen Ziegelbauten an und nimmt die dortigen Rot-Töne in mehreren Nuancen auf. Die innere Fassade des wie eine große Schlaufe angelegten Gebäudes spiegelt dieses Farbenspiel in der Landschaftsgestaltung des Atriums wider. Das gläserne Faltdach über Atrium und Forum mit seinen vielen Verstrebungen sorgt zudem für intensive Schattenspiele und legt eine natürliche Lebendigkeit auf die Fassaden.
Regenerative Energie
Doch das Faltdach kann mehr: Im Bereich des Forums ist eine Photovoltaik-Anlage integriert, die unter anderem für kühle Temperaturen in den EDV-Räumen sorgt. Das derzeit in Deutschland größte Wärmetauscher-System sorgt im Sommer für Kühlung in den Bürotrakten und wärmt im Winter die Zugluft vor. Diese beiden Module tragen entscheidend dazu bei, dass die Anforderungen der EnEV um mehr als 50 Prozent unterschritten und der gesamte Energiebedarf zu 20 Prozent aus regenerativen Energien gedeckt wird.
Umweltverträgliche Baustoffe
Höchste Ansprüche galten auch bei den verwendeten Materialien. So stammt beispielsweise das Holz aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft. Und auch bei den Bodenbelägen stand die Umweltverträglichkeit an zentraler Stelle. "Wir hatten uns aus hygienischen Gründen gegen textile Beläge entschieden und haben im Anschluss eine umfassende Ökobilanz der in Frage kommenden Beläge erstellt", erklärt Gerd Schablitzki, Leiter des Baureferates im Umwelt-Bundesamt. "Dabei haben wir beispielsweise die Fertigungsprozesse und den Lebenszyklus unter die Lupe genommen." Nach eingehenden Untersuchungen und mit Blick auf das beste Kosten / Nutzen-Verhältnis entschieden sich die Planer des Umweltbundesamtes für Kautschukbodenbeläge.
Besonderen Fokus legten die Bauherren auf das Emissionsverhalten der Bodenbeläge. Nicht ohne Grund: rund 22.000 Quadratmeter sind im gesamten Gebäude - in Fluren, Büros und Konferenzzimmern verlegt.
Die zuständige Baubehörde und das Umweltbundesamt entschieden sich für die nora Kautschukbeläge von Freudenberg Bausysteme, deren Firmenphilosophie dem Umweltschutz seit jeher einen zentralen Platz einräumt - von der Auswahl der Rohstoffe über die Verarbeitung bis zur Entsorgung. Zahlreiche Zertifikate internationaler Prüfinstitute belegen dies.
Freudenberg ließ jede Lieferung an das Umweltbundesamt nach den neuesten AgBB-Richtlinien prüfen. Das neue Prüf- und Bewertungsschema des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) befasst sich mit Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen aus Bauprodukten. Die Ausschussmitglieder aus den Ländergesundheitsbehörden, Bauaufsichtsämtern, dem Umweltbundesamt, dem Bundesinstitut für Risikobewertung und der Bundesanstalt für Materialforschung wollen mit den neuen Prüfverfahren Standards setzen und Vergleichbarkeit schaffen. Die von Freudenberg für das Umweltbundesamt gelieferten nora Bodenbeläge wurden vom Textil Flooring Institute in Aachen geprüft und für uneingeschränkt tauglich befunden. "Wir prüfen unsere Räume weiterhin regelmäßig", betont Schablitzki, "und sind mit den Emissions-Werten ausgesprochen zufrieden."
nora Kautschukbodenbeläge sind sowohl in den langen Fluren, an die sich rechts und links Büros wie Perlen einer Kette aufreihen, als auch in den Konferenzräumen sowie in der Bibliothek verlegt. Farblich unauffällig in hellem Grau verhindern sie, dass die innen liegenden Flure dunkel wirken und passen sich harmonisch den Holz- und Glaswänden an. Das dezente Farbspiel von Holz, Glas und matten Silbergrau-Tönen der Verbindungsbrücken nehmen sie im Atrium wieder auf.
Der Übergang zu diesen Verbindungsbrücken ist mit farblichen Vorräumen gestaltet (Bild unten), die sich in das Farbenspiel der Fassade integrieren. Ob leuchtendes Gelbgrün, dezentes Grüngrau oder warmes Rotorange - die Kautschukbeläge sind unaufdringlicher Teil der gesamten Gestaltung. Gefertigt wurden sie exakt nach den Farbwünschen der Architekten. Der hellgraue nora Belag aus dem Standardprogramm erfüllte die Anforderungen nach einem unaufdringlichen Belag für Flure und Büroräume.
"Schlecht" zu hören, gut zu laufen
Die langen Flure stellen höchste Anforderungen an die Trittschalldämmung. Um diese zu erfüllen, fertigte Freudenberg den ausgewählten Belag in einer Sonderausstattung: die "acoustic"-Variante von noraplan weist ein Trittschallverbesserungsmaß von 20 dB auf. Die Elastizität des Bodenbelags sorgt außerdem für hohen Gehkomfort.
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siehe zudem:
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