ZVSHK-Resolution zum neuen Vaillant-Vertriebsmodell „HeizungOnline“
(5.6.2016) Auf der Mitgliederversammlung des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) am 2. Juni in Berlin haben nun die 17 Landesverbände einstimmig eine Resolution zum neuen Vertriebsmodell der Firma Vaillant beschlossen. Die Resolution stellt fest: „Das von Vaillant unter dem Label ‚HeizungOnline‘ eingeführte Angebot zur Heizungsmodernisierung und Heizungsinstallation beinhaltet entgegen aller bisherigen gültigen Vertriebsprozesse den Direktverkauf an den Endkunden. Damit hat Vaillant seine bewährte Marktpartnerschaft mit dem Fachhandwerk einseitig aufgekündigt.“
Zur Erinnerung: Bereits im Mai kritisierte der SHK NRW Vaillants neues Portal „HeizungOnline“ aufs Schärfste - worauf Vaillant mit einer Stellungnahme reagiert hatte: siehe Baulinks-Beitrag vom 22.5.2016.
Wortlaut der ZVSHK-Erklärung
Die Mitgliederversammlung des ZVSHK hat sich am 2. Juni 2016 mit dem
neuen Vertriebsmodell der Firma Vaillant befasst. Sie kommt zu dem Schluss:
Das von Vaillant unter dem Label „HeizungOnline“ eingeführte Angebot zur
Heizungsmodernisierung und Heizungsinstallation beinhaltet entgegen aller
bisherigen gültigen Vertriebsprozesse den Direktverkauf an den Endkunden.
Damit hat Vaillant seine bewährte Marktpartnerschaft mit dem Fachhandwerk
einseitig aufgekündigt.
Vaillant rechtfertigt sein Vorgehen mit der
Behauptung, SHK-Fachhandwerker könnten in einer zunehmend digitalisierten
Welt als eigenständige Unternehmer nicht mehr bestehen. Mit der Übernahme
„aufwendiger Prozessschritte“ wie Kundenwerbung, der Erfassung von
Kundendaten und Kundenwünschen, Angebotserstellung und Vertragsabschluss
inklusive Rechnungsabwicklung würde Vaillant das Fachhandwerk entsprechend
entlasten.
Mit einer solchen Argumentation reduziert Vaillant die
Marktpartnerrolle des Fachhandwerks auf die reine Installationsarbeit. Wohl
nicht zufällig erinnert die Ausgestaltung an das System der KfZ-Vertragswerkstätten
mit ihrer weitgehenden Bindung an die großen Automobilhersteller.
Damit reiht sich die Firma Vaillant ein in eine Gruppe von Unternehmen, die
in den letzten Jahren Maßnahmen zur Belebung des Heizungsmarktes
konzipierten, ohne dabei in ausreichendem Maße die unternehmerischen
Freiheiten des Fachhandwerks zu beachten.
Die Erfahrung zeigt, wie
sensibel die 25.000 Mitgliedsbetriebe der SHK-
Die
Innungsbetriebe erkennen hierin die Absicht, sie mittelfristig vom
Unternehmer zum „Lohnschrauber“ eines Herstellers zu machen. Die von der
ZVSHK-Mitgliederversammlung in der Vergangenheit gegenüber vergleichbaren
Eingriffen wiederholt unmissverständlich vorgebrachten Bedenken sind der
Branche hinlänglich bekannt.
Die SHK-Verbandsorganisation stellt
fest: Grundlegende Voraussetzung für eine Belebung des Heizungsmarktes ist
das gemeinsame Verständnis für eine Marktpartnerschaft auf Augenhöhe. Diese
Marktpartnerschaft verbindet eigenständige und unabhängige
SHK-Fachunternehmer mit den einzelnen Herstellern der Heizungsindustrie. Nur
auf dieser Basis wird es möglich sein, neue und erfolgreiche Maßnahmen zur
Online-Akquise im Markt zu platzieren. Hierzu erklärt die SHK-Organisation
erneut ihre Bereitschaft.
Die Innungsbetriebe erwarten von der Firma
Vaillant die Rückkehr zur bisher gelebten und bewährten Marktpartnerschaft.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Vaillant-Stellungnahme zur SHK NRW-Kritik
- Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK)
- Vaillant GmbH
- SHK-Obermeister über Effizienz, Internetkäufe und Irrtümer im Heizungskeller (11.12.2017)
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- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Ist das Vertriebsmodell „Großhandel“ in der Baubranche bedroht? (15.11.2013)
siehe zudem:
- Heizungsinstallation im Wärmetechnik-Magazin sowie BIM im Bau IT-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Gebäudetechnik und Smart Home sow Heizungen bei Amazon