Thyssenkrupp-Studie: Deutsche beschäftigen sich viel zu spät mit Wohnsituation im Alter
(2.12.2016) Die aktuelle Studie „Wohnen im Alter 2016“ von Thyssenkrupp kommt zu dem Schluss, dass sich die Deutschen viel zu spät damit beschäftigen, wie sie im Alter wohnen möchten. Jeder Dritte über 40 Jahre schiebt demnach das Thema vor sich her - 2014 sei es nur jeder Achte gewesen:
- Lediglich 23% zwischen 40 und 49 Jahren haben sich mit der eigenen Wohnsituation im Alter auseinandergesetzt - also weniger als jeder Vierte.
- Selbst bei den unmittelbar Betroffenen ab 60 Jahren soll das nur bei 59% auf der Tagesordnung stehen.
„Breite Aufklärung und Initiativen sind hier dringend notwendig. Denn jeder soll frei bestimmen können, wie und wo er im Rentenalter leben möchte: ob barrierefrei in den eigenen vier Wänden, in Mehrgenerationenhäusern oder beispielsweise im betreuten Wohnen", sagt Markus Liesen, Geschäftsführer von Thyssenkrupp Encasa.
Die Alterspyramide unserer Gesellschaft verändert sich bekannterweise. Das untermauern Zahlen aus der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes: Danach steigt das Verhältnis von Menschen im Rentenalter ab 65 zu solchen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren ...
- von 34% im Jahr 2013
- auf bis zu 58% im Jahr 2035 und sogar
- auf bis zu 69% im Jahr 2060.
Das heißt, dass 100 Personen im Erwerbsalter 69 Menschen gegenüber stehen, die älter als 65 Jahre sind. Und die wollen und müssen im Alter irgendwo wohnen. Aber wo? In der neuen Studie sagen 37% „am liebsten in meinen jetzigen vier Wänden“ - die allerdings erst noch barrierefrei umzubauen sind.
Laut „Wohnen im Alter 2016“ wünschen sich die Deutschen Barrierefreiheit vor allem im Eingangs- und Sanitärbereich. Auch ein Treppenlift gehört zu den Wunschlösungen.
Pflegeversicherung fördert barrierefreien Umbau
Der Staat hat das Problem erkannt. Am 1. Januar 2017 treten die nächsten Stufen des Pflegestärkungsgesetzes (PSG) in Kraft. Beispielsweise werden dann die bisherigen drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt. Dass das PSG aber auch beim barrierefreien Umbau der eigenen vier Wände nützt, wissen die wenigsten Menschen. 54% der Deutschen haben laut Studie davon noch nichts gehört. Die Mehrheit lässt sich also staatliche Fördermaßnahmen durch die Lappen gehen.
Denn unter bestimmten Voraussetzungen kann über die Pflegeversicherung ein Zuschuss beantragt werden. Dieser beträgt bis zu 4.000 Euro pro Person. Pflegebedürftige Ehepaare bekommen sogar bis zu 8.000 Euro. Die Voraussetzungen für den Erhalt eines Pflegegrades müssen zum Zeitpunkt der Beantragung erfüllt sein. Zudem fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Abbau von Hindernissen im Eigenheim und die damit verbundene höhere Sicherheit für die Bewohner - siehe Baulinks-Beitrag 22.11.2015. „Darüber hinaus sind die Kosten für einen Treppenlift ungefähr so hoch wie drei Monate in einem Pflegeheim. Die Investition in die Barrierefreiheit der eigenen vier Wände lohnt sich also“, so Markus Liesen.
Weitere Informationen zu Treppen- und Plattformliften sowie kompakten Hausaufzügen können per E-Mail an ThyssenKrupp Elevator sowie per E-Mail an ThyssenKrupp Encasa angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- „FreiRäume“, Ratgeber für barrierefreies Bauen und Wohnen, für 2016-2018 erschienen (11.9.2016)
- Praxisleitfaden zur altengerechten Quartiersentwicklung vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (20.6.2016)
- Kann ein Treppenlift als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend gemacht werden? (8.6.2015)
- ThyssenKrupp-Umfrage: Jeder Dritte über 40 denkt nicht über barrierefreies Wohnen nach (5.9.2014)
- INSA-Studie 50+: Akzeptanz von Treppenliften auf einem guten Weg (5.9.2014)
siehe zudem:
- Treppenlifte im Haustechnik-Magazin sowie barrierefrei Bauen bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu Aufzüge bei Amazon