Erzeugerpreise: „Beunruhigende Entwicklung“, kommentierte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa
(19.8.2022) Die heute (19. August) vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte kommentierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe umgehend:
„Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lagen im Juli 2022 um 37,2% über dem Vorjahresniveau. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war dies der höchste Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Auch Baumaterialen bewegen sich auf einem historisch hohen Preisniveau. Baustahl liegt trotz eines Rückgangs zum Vormonat noch immer gut 23% über Vorjahresniveau. Bitumen hat zum Vormonat ebenfalls nachgelassen (-7%), ist mit plus 30% gegenüber dem Vorjahresmonat aber noch immer deutlich teurer.“
Herr Pakleppa stellte weiter fest: „Auch hierzulande gewonnene oder produzierte mineralische Baustoffe, die einen hohen Energieeintrag haben, zeigen weiter lineare Entwicklungstendenzen nach oben; so stiegen die Preise für Kies um 1% und für Vliese (Dämmmaterial) um 5%. Zement und Ziegel haben ihren Sprung vom Vormonat nicht fortgesetzt und legen ‚nur' noch zwischen 1% und 2% weiter zu.
In Kombination mit den zurückgehenden Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern (-17%; siehe Bauletter vom 18.8.2022) wird die Lage gleichwohl für die Bauunternehmen zunehmend schwieriger. Wir sehen da eine beunruhigende Entwicklung, auch wenn im Mehrfamilienhausbau die Genehmigungszahlen noch nach oben weisen.
Private Bauherren und Investoren wie auch die Unternehmen brauchen stabile Rahmenbedingungen. Nach den überstürzten Umbauten der KfW-Programme kommt es jetzt mehr denn je auf eine verlässliche Förderkulisse an. Wichtig ist, dass die ab 2023 geltende Neubauförderung wie auch die Erhöhung der AfA von zwei auf drei Prozent schnell verabschiedet werden, damit Bauherren Planungssicherheit haben.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Erzeugerpreise im März 2024 um 2,9% gesunken gegenüber März 2023 (19.4.2024)
- Haushaltsgesetz 2024: Weniger Ausgaben für Wirtschaft und Klima (1.2.2024)
- ifo Geschäftsklimaindex gefallen – auch im Bauhauptgewerbe (25.1.2024)
- Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im November 2023 um 7,4% gesunken (25.1.2024)
- Gründungen und Insolvenzen 2023 (24.1.2024)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- 2,1% weniger Baugenehmigungen für Wohnungen im ersten Halbjahr (Bauletter vom 18.8.2022)
- Neue BAFA-Förderbedingungen starten u.a. mit Heizungs-Tausch-Bonus (16.8.2022)
- mal wieder: Antragsstopp bei der KfW-Zuschussvariante Barrierereduzierung (455-B) (10.8.2022)
- Industrie leidet weiter unter Materialknappheit (Bauletter vom 1.8.2022)
- Anhebung der Normalabschreibung beim Mietwohnungsbau von 2 auf 3 Prozent geplant (31.7.2022)
- Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) von gestern auf morgen neu aufgestellt (27.7.2022)
- ifo Institut: Viele Bauprojekte werden storniert (17.7.2022)
siehe zudem:
- Materialmangel / Preissteigerungen, Baubranche, Architektur und Ingenieurbau bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Architektur bei Baubuch / Amazon.de