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Der immowelt Mietpreis-Check 2024: Berlin übertrifft alle Städte

(11.4.2024) In den vergangenen 2 Jahren haben sich Angebotsmieten in den 15 größten Städten Deutschlands verteuert. In der Spitze beträgt der Anstieg gut 9%. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt für die Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern. Dafür wurden die Quadratmeterpreise von auf immowelt.de angebotenen Bestandswohnungen (60 m², 2 Zimmer, 1. und 2. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 1. April 2024 mit dem 1. April 2022 verglichen. 

Bild: AVIV Germany GmbH, immowelt 

„Für Mieter besteht derzeit kaum Hoffnung auf eine Besserung der Lage auf dem Mietmarkt. Alle Vorzeichen sprechen für weitere Preisanstiege”, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. „Besonders dramatisch ist die Lage in den beliebten Großstädten. Die Städte verzeichnen zum Teil Rekord-Zuwächse an Einwohnern. Parallel dazu ist der Wohnungsneubau zuletzt eingebrochen, was den Nachfragedruck und letztlich die Mieten weiter erhöht.”

Berlin mit dem stärksten Anstieg

Das Ungleichgewicht zeigt sich in Berlin besonders deutlich zwischen Angebot und Nachfrage. In den zurückliegenden 2 Jahren haben sich die Angebotsmieten von Bestandswohnungen um durchschnittlich 9,1% verteuert. Während 1m² im April 2022 noch im Mittel 12,18 Euro gekostet hat, müssen Wohnungssuchende inzwischen 13,29 Euro zahlen. Berlin zieht aufgrund ihrer Attraktivität viele Menschen aus dem In- und Ausland an. In den vergangenen 10 Jahren hat sich die Einwohnerzahl dementsprechend um mehr als 10% erhöht. Aufgrund hoher Zinsen und teurer Baukosten ist der Wohnungsneubau in Berlin ebenso wie in anderen Regionen Deutschlands eingebrochen.

München mit zweithöchstem Anstieg

Das Münchner Mietniveau ist deutschlandweit mit Abstand am höchsten und die Preisdynamik scheint nicht abzunehmen. In den vergangenen 2 Jahren erhöhten sich die durchschnittlichen Angebotsmieten um 8,0% auf 18,58 Euro pro m². Die Bevölkerungskurve zeigt trotz hoher Mieten ebenfalls weiter steil nach oben, was wohl auch an den guten Jobaussichten liegt.

Weitere Städte

In anderen hochpreisigen Städten verläuft die Preiskurve hingegen etwas flacher. In Hamburg kletterten die Angebotsmieten um 5,1%. Mit 13,99 Euro liegt der mittlere Quadratmeterpreis nur noch geringfügig unter der 14-Euro-Marke. In Frankfurt (14,07 Euro) wurde diese nach einem Plus von 3,3% zuletzt übersprungen.

Stuttgart liegt auf Platz 2 der teuersten Städte. Die Mieter haben hier momentan etwas Ruhe, denn von 2022 bis heute blieben die Mieten nahezu konstant. Mit +0,4% kostet der m² aktuell 14,84 Euro, vor 2 Jahren waren es 14,78 Euro. Die Bevölkerung ist weniger stark gewachsen, wodurch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage möglicherweise mehr im Gleichgewicht ist.

Eine ähnliche demografische Entwicklung weist Köln auf. Das gilt auch für die Mietentwicklung. Das Niveau ist mit 12,82 Euro pro m² zwar etwas günstiger, durch ein Plus von 1,4% blieben die Angebotsmieten zuletzt aber vergleichsweise stabil.

Düsseldorf ist mit +2,9% und 11,09 Euro pro m² relativ günstig. Allerdings zogen in den dortigen Großstädten die Mieten zuletzt spürbar an. In Dortmund, Duisburg und Essen stiegen die Angebotsmieten im Vergleich zu April 2022 zwischen 7,0 und 7,8%. Während Duisburg mit 8,44 Euro pro m² sogar die günstigste der 15 untersuchten Großstädte ist, weist Dortmund mit 9,76 Euro das höchste Preisniveau unter den Ruhrgebietsstädten auf.

Ein ähnliches Preisniveau finden Mieter in Dresden und Leipzig. Große Unternehmen siedeln sich hier zunehmend an und auch die renommierten Universitäten erfreuen sich großer Beliebtheit bei Studenten. Daher sind die beiden Großstädte besonders beliebt bei jungen Erwachsenen und die Bevölkerung wächst stetig. Durch die erhöhte Nachfrage klettern die Mieten in Leipzig um 6,4% auf 8,63 Euro und in Dresden um 5.2% auf 8,65 Euro pro m².

Miete pro m² 1. April 2022 ¦ Miete pro m² 1. April 2024 ¦ Veränderung 

  • Berlin 2022: 12,18 Euro, 2024: 13,29 Euro, Veränderung +9,1%
  • Bremen 2022: 10,15 Euro, 2024: 10,90 Euro, Veränderung +7,3%
  • Dortmund 2022: 9,12 Euro, 2024: 9,76 Euro, Veränderung +7,0%
  • Dresden 2022: 8,23 Euro, 2024: 8,65 Euro, Veränderung +5,2%
  • Duisburg 2022: 7,88 Euro, 2024: 8,44 Euro, Veränderung +7,1%
  • Düsseldorf 2022: 10,77 Euro, 2024: 11,09 Euro, Veränderung +2,9%
  • Essen 2022: 8,31 Euro, 2024: 8,96 Euro, Veränderung +7,8%
  • Frankfurt 2022: 13,63 Euro, 2024: 14,07 Euro, Veränderung +3,3%
  • Hamburg 2022: 13,31 Euro, 2024: 13,99 Euro, Veränderung +5,1%
  • Hannover 2022: 9,94 Euro, 2024: 10,15 Euro, Veränderung +2,1%
  • Köln 2022: 12,64 Euro, 2024: 12,82 Euro, Veränderung +1,4%
  • Leipzig 2022: 8,11 Euro, 2024: 8,63 Euro, Veränderung +6,4%
  • München 2022: 17,20 Euro, 2024: 18,58 Euro, Veränderung +8,0%
  • Nürnberg 2022: 10,55 Euro, 2024: 11,12 Euro, Veränderung +5,4%
  • Stuttgart 2022: 14,78 Euro, 2024: 14,84 Euro, Veränderung +0,4%

 

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