Weniger Wohngebäude aus Fertigteilen in 2023
(17.6.2024) Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 2023 rund 19.900 Wohngebäude im Fertigteilbau errichtet. Das sind 2,5% weniger als 2022. Die schwache Baukonjunktur wirkt sich auf den Wohnungsbau aus Fertigteilen aber weniger stark aus als auf konventionellen Neubau.
Dies ist vorwiegend auf den Neubau von Einfamilien-Fertighäusern mit -4,1% gegenüber 2022 zurückzuführen. Bei in Fertigteilbauweise hergestellten Wohngebäuden mit mindestens drei Wohnungen gab es hingegen ein Plus von 12,0%. Der Neubau von Wohngebäuden in konventioneller Bauweise ging 2023 gegenüber dem Vorjahr um 7,5% auf 76.900 zurück. Insgesamt war im Jahr 2023 mit 20,6% fast jedes vierte fertiggestellte Wohngebäude ein vorgefertigtes Haus. 2022 waren es 19,7%.
Rückgang der Fertigstellung von EFH in konventioneller Bauweise
Ein Rückgang der Bauvorhaben zeigte sich bei klassischen Einfamilien-Fertighäusern, die mit 84,6% den größten Anteil an den Wohngebäuden im Fertigteilbausegment haben: Im Jahr 2023 wurden mit 16.900 Einfamilien-Fertighäuser 4,1% weniger als im Vorjahr fertiggestellt. Das war der niedrigste Wert seit dem Jahr 2018. In konventioneller Bauweise wurden im Jahr 2023 rund 53.000 Einfamilienhäuser gebaut, also –10,8% weniger als im Vorjahr mit 59.500 EFH.
Ein Bauzuwachs war dagegen bei Zwei- und Mehrfamilienhäusern im Fertigteilbau zu verzeichnen. 2023 wurden rund 2.300 Zweifamilien-Fertighäuser (+6,0% gegenüber 2022) und 790 Gebäude mit mindestens drei Wohnungen fertiggestellt (+12,0% gegenüber 2022). In konventioneller Bauweise verlief die Entwicklung beim Neubau von Zwei- und Mehrfamilienhäusern uneinheitlich: Im Jahr 2023 wurden rund 9.600 Zweifamilienhäuser fertiggestellt (+3,3% gegenüber 2022). Dagegen sank die Zahl der fertiggestellten Gebäude mit mindestens drei Wohnungen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,4% auf 14.200 Fertigstellungen.
Bauherren im Wohnungsbau aus Fertigteilen waren im Jahr 2023 mehrheitlich private Haushalte. Sie machten einen Anteil von 90,3% aus. Danach folgten mit 8,9% Unternehmen und mit 0,8% öffentliche Träger inklusive Organisationen ohne Erwerbszweck.
Baupreise 2023 für Einfamilien-Fertighäuser +8,1%
Im Jahr 2023 stiegen die Baupreise für Einfamilien-Fertighäuser um 8,1% im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2022. Zum Vergleich: Der Baupreisindex für Wohngebäude in konventioneller Bauart lag im Jahr 2023 bei +8,5% gegenüber 2022. Im Zehnjahresvergleich verteuerte sich der Bau von Einfamilien-Fertighäusern um 72,7%.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldung:
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- Auftragseingang im Bauhauptgewerbe 2023 um 4,4% gesunken (23.2.2024)
- Weniger Baugenehmigungen für Wohnungen im Oktober (Bauletter vom 18.12.2023)
- Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im September 2023: -7,3% zum Vormonat (24.11.2023)
- Häuserpreisindex für das 2. Quartal 2023 (22.9.2023)
- Schwache Baukonjunktur bremste 2022 die Gebäudearmaturenindustrie ein (10.3.2023)
- Baugeschehen erweist sich mittelfristig als robust (27.1.2023)
- ifo-Geschäftsklimaindex gestiegen - geringfügig auch im Bauhauptgewerbe (25.1.2023)
- 5,7% weniger Wohnbaugenehmigungen in den ersten 11 Monaten 2022 (Bauletter vom 18.1.2023)
- Neubau von Wohngebäuden im November 2022 fast 17% teurer als 12 Monate zuvor (10.1.2023)
- Immobilienstimmungsindex (ISI)von ZIA und IW Köln: Die Lage ist ernst, Politik ist gefordert (9.1.2023)
- Hochbauprognose 2022: EY-Parthenon erwartet Hochbaubranche ab 2024 wieder auf Wachstumskurs (19.12.2022)
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