Wärmedämmglas contra Ölpreisschock
(20.8.2003) In diesem Frühjahr ist wieder einmal deutlich geworden, wie schnell sich die Energiepreise verteuern können - und wie hoch sie klettern können. Der Irakkrieg und der Streik der Ölarbeiter in Venezuela haben den Rohölpreis vorübergehend auf den höchsten Stand seit zehn Jahren getrieben - mit entsprechenden Folgen für den Heizölpreis. Der ist mittlerweile zwar wieder gesunken, aber die langfristige Entwicklung zeigt klar: Auf Dauer zahlt es sich aus, in Maßnahmen zur Energieeinsparung zu investieren - zum Beispiel in moderne Verglasungen! Darauf macht die Aktion "Energiesparen mit Glas" aufmerksam.
Modernes Glas dämmt besser
Rainer Walk, Koordinator der Aktion, erläutert den Hintergrund: "Verglasungen in bestehenden Gebäuden sind zum überwiegenden Teil veraltet, das heißt ihre Wärmedämmung entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen." Das gilt nicht nur für die völlig veralteten Einfachscheiben: Mit herkömmlichen Doppelverglasungen - im Volksmund "Thermopane" genannt - ist es heute gleichfalls nicht mehr getan, wie Walk betont: "Auch bei Verglasungen hat es in den letzten Jahren große technische Fortschritte gegeben. Moderne Wärmedämmgläser lassen dreimal weniger Wärme verloren gehen als veraltete Doppelverglasungen, wie sie bis 1995 noch verwendet wurden."
Im Neubau werden seit einigen Jahren nahezu ausschließlich moderne Wärmedämmverglasungen eingesetzt; und in bestehenden Gebäuden kann man seine Verglasung modernisieren - und damit den höheren Energiepreisen ein Schnippchen schlagen. Dafür braucht man meistens nicht einmal größere Umbaumaßnahmen in Kauf zu nehmen. Wer sein "Glas von gestern" gegen modernes "Glas von heute" austauschen will, kann im Allgemeinen seinen vorhandenen Fensterrahmen behalten, wenn dieser noch intakt ist. Die an der Initiative teilnehmenden Glas- und Fensterfachbetriebe entfernen einfach die alte Doppelverglasung aus dem Rahmen und setzen dann das neue Wärmedämmglas fachmännisch ein. Bei einem solchen Vorgang fällt weder Schmutz an, noch sind bauliche Veränderungen notwendig - eine schnelle und saubere Angelegenheit also!
Fördermittel vom Bund
Auch für die Umwelt ist die bessere Wärmedämmung ein Gewinn. Denn bei der Beheizung von Wohngebäuden entsteht CO₂ - und das ist hauptverantwortlich für den Treibhauseffekt. Die Bundesrepublik hat sich verpflichtet, den Ausstoß an CO₂ massiv zu senken. Dahin ist es noch ein weiter Weg, den die Bundesregierung gerne beschleunigen möchte: mittels zinsverbilligter Kredite durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Erst im Mai 2003 hat die Bundesregierung diese Mittel nochmals kräftig erhöht: Das CO₂-Gebäudesanierungsprogramm, das die Modernisierung von Altbauten fördert, wurde um 160 Millionen Euro jährlich aufgestockt. Und zusätzlich hat die KfW das "Wohnraum-Modernisierungsprogramm" aufgelegt, das Maßnahmen zur Sanierung oder baulichen Verbesserung von selbstgenutzten oder vermieteten Wohngebäuden unterstützt - mit insgesamt 8 Milliarden Euro! Die Kredite können über die Hausbank beantragt werden, die auch Informationen zu den Konditionen erteilt.
siehe auch:
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