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Biomasse - Nutzen mit Nebenwirkungen

(29.2.2008) Im Zuge der wachsenden Bedeutung erneuerbarer Energien ist auch die Biomasse in den Fokus von Klimarettern und Investoren gerückt. Energiebauern und andere Anlagenbetreiber haben im Jahr 2006 für Strom aus organischem Material Einspeisevergütungen von über 1,3 Milliarden Euro erhalten. Gegenüber 2005 war das eine Steigerung um fast 70 Prozent, binnen vier Jahren sogar ein Plus von nahezu 500 Prozent.

Doch auch wenn den Stromverbrauchern die dadurch höheren Preise für Biostrom unter anderem mit dem Argument eines besseren Klimaschutzes schmackhaft gemacht werden, es sprechen offensichtlich auch gewichtige Gründe dagegen, bei der Energiegewinnung allein auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen.

Zum einen bestehen erhebliche ökologische Risiken. Wenn etwa tropische Regenwälder gerodet werden, um Anbaufläche für Zuckerrohr zur Biospriterzeugung zu gewinnen, verkehrt sich die günstige CO₂-Bilanz der Biomasse nahezu ins Gegenteil - siehe z.B. Palmölplantage in Malaysia in Google-Map. Aber auch aus ökonomischer Sicht sind Bedenken anzumelden. Steigt z.B. der Bedarf der Stromproduzenten am nachwachsenden Rohstoff Holz dank der staatlichen Förderung, wird das forstwirtschaftliche Erzeugnis immer teurer. Papierfabriken haben darunter gleich doppelt zu leiden - sie müssen mehr für ihren Grundstoff zahlen und sind zusätzlich höheren Energiekosten ausgesetzt.

Quelle: Hubertus Bardt "Entwicklungen und Nutzungskonkurrenz bei der Verwendung von Biomasse in Deutschland" in IW-Trends 1/2008.

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