Bauprognose 2012: Bauwirtschaft kann an das erfolgreiche Baujahr 2011 anknüpfen
(24.5.2012) Die deutsche Bauwirtschaft hat - nach einem geglückten Start in das Baujahr 2012 - gute Chancen, heuer an das erfolgreiche Baujahr 2011 anzuknüpfen. Wie der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer am 23. Mai anlässlich der Jahrespressekonferenz zum „Tag der Deutschen Bauindustrie“ mitteilte, rechnet die Bauindustrie für das deutsche Bauhauptgewerbe mit einem Umsatzplus von nominal +4%, was real einem Produktionsplus von etwa 2 % entspreche. Auch wenn der Personalaufbau zunehmend schwieriger werde, geht Bauer davon aus, dass sich die Zahl der Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe um 1,5 % auf 745.000 erhöhen wird.
Wohnungsbau ist treibende Kraft
Treiber des baukonjunkturellen Aufschwungs sei wie schon im Vorjahr der Wohnungsbau, erläuterte Bauer. Rückläufige Arbeitslosenzahlen, steigende Beschäftigung, steigende verfügbare Einkommen, historisch niedrige Hypothekenzinsen und ein wieder erwachtes Interesse der Kapitalanleger an der Immobilie sorgten dafür, dass die Wohnungsbauumsätze 2012 um 7% stiegen (1. Quartal 2012: +7%). Bauer: „Die wohnungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen lesen sich derzeit wie eine ‚Blaupause’ für ein mittelfristig stabiles Wachstumsszenario“.
Die Gefahr einer „Preis- und Immobilienblase nach spanischem Vorbild“ sieht Bauer derzeit nicht. Zum einen sei der Immobilienmarkt robust, die Preise stabil bis leicht steigend - siehe auch Baulinks-Beitrag „Verband deutscher Pfandbriefbanken sieht derzeit keine Preisblasen” vom 13.5.2012. Zum anderen enthielten die aktuellen Fertigstellungszahlen noch viel „Luft nach oben“. Selbst wenn die Zahl der fertig gestellten Wohnungen 2012 auf rund 210.000 Einheiten steigen sollte, bleibe der Markt damit doch noch hinter den Bedarfsschätzungen der Forschungsinstitute zurück, die in ihrer Mehrheit den Wohnungsbedarf bis 2020 bei 225.000 bis 300.000 Einheiten pro Jahr ansetzten - siehe auch folgende Grafik aus dem Beitrag „Wohnungsbau mit 'Luft nach oben'” vom 13.5.2012:
Wirtschaftsbau expandiert moderat
Auch den Wirtschaftsbau sieht Bauer derzeit auf einem „moderaten Expansionskurs“: In den Segmenten Büro und Verwaltungsgebäude sowie Handels- und Lagergebäude profitiere der Wirtschaftsbau weiterhin von dem wieder wachsenden Interesse der Anleger an der Gewerbeimmobilie als wertbeständiger Kapitalanlage. Auch das Segment Fabrik- und Werkstattgebäude entwickele sich weiterhin positiv, da das zu Jahresbeginn befürchtete Einknicken der Investitionstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe ausgeblieben sei. Der Wirtschaftsbau werde deshalb 2012 um nominal 5% steigen (1. Quartal 2012: +4%).
schwieriger Öffentlicher Bau
Schwieriger einzuschätzen seien
jedoch die Perspektiven für den Öffentlichen Bau, warnt Bauer.
Zwar hätten sich die Rahmenbedingungen dank steigender
Steuermehreinnahmen, des Infrastrukturbeschleunigungsprogramms
des Bundes und vermehrter Investitionen der Kommunen in ihre
Verkehrswege günstiger entwickelt als erwartet, trotzdem erwarte
die Bauindustrie aufgrund des schwachen 1. Quartals für das
Gesamtjahr 2012 einen leichten Rückgang der Umsätze von 1% (1.
Quartal 2012:
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- ifo Geschäftsklimaindex fällt ... auch im Bauhauptgewerbe (26.7.2012)
- ifo Geschäftsklimaindex erneut gesunken ... aber Aufhellung am Bau (22.6.2012)
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- weitere Details...
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- Guter baugewerblicher Start ins Baujahr 2012 (25.3.2012)
- ifo Architektenumfrage IV/2011: Anlage im Heimathafen (20.3.2012)
- Immobilienbranche profitiert laut Frühjahrsgutachten von der Schuldenkrise (13.2.2012)
siehe zudem:
- Bauunternehmen, Verbände, öffentliche Hand und Baupreise bei Baulinks
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