Pumpen 4.0: Pumpendigitalisierung à la Grundfos
(28.3.2017; ISH-Bericht) Auf der ISH machte Grundfos nachdrücklich deutlich, dass die Digitalisierung einen hohen Stellenwert im Unternehmen hat. Wichtige Ziele seien dabei die unkomplizierte Vernetzung von technischem Equipment sowie die digitale Kommunikation von Daten und deren Auswertung.
Am Anfang steht der Motor
Der von Grundfos selbst entwickelte drehzahlvariable MGE-Motor mit integriertem Frequenzumrichter spielt beim Thema „Pumpen 4.0“ eine zentrale Rolle: Er ermöglicht nicht nur eine stufenlose Drehzahlstellung, um die Förderleistung an wechselnde Bedarfe anzupassen; der Motor verfügt darüber hinaus über zusätzliche Regelungsarten und generiert für den Kunden wertvolle Daten, die an eine übergeordnete Ebene - z.B. ans Facility Management - weitergeleitet werden können. Seit Januar 2017 liefert Grundfos diesen drehzahlvariablen Antrieb (0,75 bis 11kW) mit der IE5-Klassifizierung aus - das ist die weltweit höchste Energieeffizienz-Klassifizierung für Elektromotoren (gemäß IEC 60034-30-2 für drehzahlvariable Motoren).
iSolutions - ein Systemansatz, kein Produkt
Nicht allein die Antriebseffizienz zählt; höher zu bewerten ist die Systemeffizienz der gesamten Installation: Was oft unterschätzt wird, ist die Bedeutung umfänglich durchdachter Regel-Algorithmen für den Betrieb der Pumpe und die Art und Weise, wie sie auf Veränderungen reagiert. Hier kann der MGE -Motor punkten: Durch verschiedene Hardware Funktionsmodule (FM) und Zusatzfunktionen sowie Sensoren kann der Betreiber, passend zur jeweiligen Anwendung, eine Vielzahl integrierter Pumpen- und Überwachungsfunktionen nutzen. Die Spanne reicht ...
- von der Überwachung und Weiterleitung von Prozessparametern (wie Druck, Volumenstrom, Füllhöhe, Temperatur)
- bis hin zur Verknüpfung des Sollwertes mit den erfassten Werten für eine bessere respektive effizientere Betriebsweise.
Als typisches Beispiel ist die Proportionaldruckregelung zu nennen, bei der der Konstantdruck der Pumpe quadratisch vom Volumenstrom reduziert wird. So werden Druckverluste in Rohrleitungen kompensiert, der Verbraucher mit einem konstanten Druck versorgt und eine deutlich effizientere Versorgung sichergestellt.
Grundfos DIGI Booster
Seit Anfang 2017 stattet Grundfos die Premium Druckerhöhungsanlage Hydro MPC (siehe auch Beitrag vom 7.9.2006) standardmäßig und für den Kunden kostenneutral mit einem Cloud-Modem und einer Flatrate-Karte für den Daten-Mobilfunk aus. Die Anlagendaten werden über eine hoch verschlüsselte (bis 2048 Bit) Mobilfunkverbindung an die Grundfos Cloud übertragen.
Nach der Registrierung stehen dem Kunden alle relevanten Informationen der Anlage über das Internet zur Verfügung. Auch die gesamte Anlagendokumentation findet der Kunde in digitaler Form wieder. Über eine E-Mail Einladungsfunktion kann der Kunde seinen Servicepartner einladen, so dass dieser bei einem Anlagenalarm per SMS informiert wird und sofort alle Alarme und Anlagenwerte für eine erste Beurteilung einsehen und bewerten kann. Um eine hohe Anlagenverfügbarkeit sicherzustellen, werden bei jedem Alarm auch mögliche Abhilfemaßnahmen genannt.
Für die Zukunft sind weitere Module angekündigt. So sollen beispielsweise nach einer gewissen Laufzeit anhand des gespeicherten Belastungsprofils diverse Energiesparfunktionen der CU352 Steuerung optimal auf den tatsächlichen Betrieb eingestellt werden. Und meldet ein Motor einen leichten Generatorbetrieb und ist nicht aktiviert, so deutet dies auf eine defektes Rückschlagventil hin. Auf diese Weise können sich anbahnende Fehlfunktionen frühzeitig erkannt und behoben werden.
Mittel zum Zweck, kein Selbstzweck
Martin Palsa, Grundfos DACH Area Manager, betonte in Frankfurt: „Unsere Kunden sind TGA-Planer und Installateure - das sind praktisch denkende Menschen, die auch beim Thema Digitalisierung vor allem den Nutzenaspekt in den Vordergrund stellen. Entscheidend ist der Mehrwert für sie selbst und ihre Kunden. Digitalisierung bedeutet für unsere Pumpen: Sie sind sehr kommunikativ. Das macht Grundfos-Pumpen transparent und somit sicher im Einsatz – ein klarer Mehrwert.“
Weitere Informationen zu digitalen Pumpen können per E-Mail an Grundfos angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Druckerhöhungsanlagen von Wilo mit thermischer Desinfektion - ergänzend zur chemischen (20.2.2020)
- Konnektivität als Schlüssel in die digitale Wilo-Pumpenwelt (1.7.2019)
- Grundfos unterstützt Systemintegratoren mit EMSR-Auswahltool (1.7.2019)
- Mehrstufige Hochdruckpumpen von Grundfos in weiteren XL-Versionen zur Druckerhöhung (26.6.2019)
- Neue Inline-Pumpen von Grundfos für große Fördermengen (3.12.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Stratos Maxo, die laut Wilo „erste Smart-Pumpe der Welt“ (28.3.2017)
- Digitaler Binnenmarkt ist ein Muss (Bauletter vom 21.3.2017)
- wenig Eigeninitiative bei Weiterbildung zur Digitalisierung (Bauletter vom 24.2.2017)
- „Trendometer 2017“ für die Bauzulieferindustrie (4.12.2016)
- Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft nimmt Fahrt auf (Bauletter vom 3.12.2016)
- Umwälzpumpe Alpha3 vorbereitet für einen smarten hydraulischen Abgleich per App (3.11.2015)
- Wilo nutzt wibutler zur Einbindung einer Heizungspumpe ins Smart home (20.4.2015)
siehe zudem:
- Pumpen und Heizungsinstallation im Wärmetechnik auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Heizung bei Baubuch / Amazon.de