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Wienerberger mit weiterer Ergebnissteigerung im 1. Halbjahr 2005

  • Höhere Ergebnisse trotz ungünstiger Rahmenbedingungen
  • Konzernumsatz +10% auf 922,8 Mio. Euro
  • EBITDA +9% auf 201,7 Mio. Euro
  • Ziel: Ergebniswachstum +10% für 2005 sehr ambitioniert

(17.8.2005) Wienerberger verzeichnete im ersten Halbjahr 2005 trotz ungünstiger Rahmenbedingungen gute Ergebnisse: Der Konzernumsatz konnte um 10% auf 922,8 Mio. EUR und das EBITDA um 9% auf 201,7 Mio. Euro gesteigert werden, und das obwohl die Vergleichswerte des Vorjahres außergewöhnlich gut waren. "Wir bewegen uns heuer in einem schwierigen Umfeld", kommentiert Wolfgang Reithofer, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, die vorgelegten Zahlen. "Die nachlassende Konjunkturentwicklung, der lange Winter in weiten Teilen Europas und die deutlich gestiegenen Energiekosten schlagen sich auch in unseren Ergebnissen nieder. Vor diesem Hintergrund bin ich mit den ersten sechs Monaten zufrieden."

Nord-Westeuropa und USA wachsen, Deutschland und Osteuropa schwächer

Grundlage für die Wachstumsraten bei Umsatz und EBITDA war die gute Entwicklung in den Segmenten Nord-Westeuropa und USA, während Zentral-Osteuropa und Deutschland deutliche Absatzrückgänge ausweisen mussten. Vor allem in Polen ging die Wohnbautätigkeit im zweiten Quartal weiter zurück. Auch Ungarn und Deutschland zeigten sich schwächer als im Vorjahr. In Nord-Westeuropa haben sich dagegen das gute Marktumfeld sowie die erstmals ganzjährige Vollkonsolidierung von Koramic Roofing und thebrickbusiness positiv ausgewirkt. Anhaltend stark präsentierte sich die Ziegelnachfrage in den USA. "Heuer stellt unser geographisches Portfolio seine Wirkung unter Beweis", so Reithofer. "Die beschriebenen Absatzrückgänge in Zentral-Osteuropa und Deutschland konnten durch Preis- und Mengensteigerungen in Belgien, Holland und Frankreich sowie die starke Nachfrage in den USA weitgehend ausgeglichen werden. Einzig die im Vergleich zum Vorjahr von 11,0 auf 12,7% des Umsatzes gestiegenen Energiekosten belasten unser Halbjahresergebnis erheblich, da diese zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 15 Mio. Euro nur zeitverzögert auf die Preise umgelegt werden können."

Ergebnis nach Steuern +8% auf 88,9 Mio. Euro

Das Betriebsergebnis der Gruppe (EBIT) verzeichnete nach den beträchtlichen Investitionen des Vorjahres und den daraus resultierenden höheren Abschreibungen lediglich ein Wachstum um 2% auf 123,4 Mio. Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich dagegen von -13,9 auf -11,7 Mio. Euro. Dabei standen gestiegenen Zinsaufwendungen für die Finanzierung der Expansionsstrategie deutlich höhere Beiträge der Beteiligungen Pipelife (50%) und Tondach Gleinstätten (25%) gegenüber. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 5% auf 111,7 Mio. Euro. Aufgrund der geringeren Steuerquote von 20,4% (Vorjahr: 22,7%) lag das Ergebnis nach Steuern mit 88,9 Mio. Euro um 8% über dem Vorjahr. Der Gewinn je Aktie erreichte 1,20 Euro nach 1,22 Euro im 1. Halbjahr 2004. Dieser 2%ige Rückgang ist durch die um 5% höhere Anzahl an gewichteten Aktien von 73,3 Mio. (Vorjahr: 69,6 Mio.) nach der Kapitalerhöhung 2004 begründet.

Finanzlage lässt ausreichend Spielraum für Wachstumsstrategie

Das Konzerneigenkapital ist mit 1.372,4 Mio. Euro im Vergleich zum Jahresende 2004 nahezu unverändert geblieben. Die Nettoverschuldung stieg aufgrund des saisonalen Working Capital Aufbaus in der ersten Jahreshälfte, der Dividendenauszahlung, der Investitionen und des Aktienrückkaufes um 37% auf 1.045,2 Mio. Euro, wird sich aber in den kommenden beiden Quartalen durch den operativen Cash-flow wieder verringern. Das Gearing (Verschuldungsquote) hat sich seit 31.12.2004 saisonal bedingt von 55,8 auf 76,2% erhöht und wird im Laufe des Jahres voraussichtlich wieder auf rund 65% absinken, was ausreichend Spielraum für weitere Wachstumsinvestitionen lässt.

Erfolg durch profitables Wachstum

Wienerberger setzt auch weiterhin auf profitables Wachstum: Für das Gesamtjahr 2005 sind Wachstumsinvestitionen von rund 250 Mio. Euro geplant. Bis zum aktuellen Zeitpunkt wurden im laufenden Jahr bereits mehr als 25 Werksneubauten, Kapazitätserweiterungen oder Akquisitionen gestartet bzw. erfolgreich abgeschlossen. "Die Hälfte der budgetierten Summe ist für Bolt-on Projekte in Osteuropa, 40% für Westeuropa und der Rest für die USA vorgesehen", so Reithofer. "Der Schwerpunkt liegt dabei mit 70% auf Investitionen in neue Werke und Kapazitätserweiterungen, 30% sind für Übernahmen reserviert. Je nach Möglichkeit können auch größere Akquisitionen dazukommen."

Strategie und Ausblick - Fortsetzung der Wachstumsstrategie und Nutzen von Konsolidierungschancen

Für das Gesamtjahr rechnet Wienerberger in Zentral-Osteuropa mit einem leichten Ergebnisrückgang, der vor allem auf den schwächeren Wohnungsneubau in Polen und Ungarn zurückzuführen ist. Wienerberger wird die aktuelle Situation nutzen, um ihre Position in diesen langfristigen Wachstumsmärkten weiter auszubauen. In Zentral-Westeuropa hält die schwierige Marktlage mit Margendruck in Deutschland an, woraus sich ebenfalls weitere Konsolidierungsmöglichkeiten ergeben könnten. In der Schweiz und Italien geht Wienerberger von einer Fortsetzung der positiven Ergebnisentwicklung der letzten Monate aus. In Nord-Westeuropa erwartet das Unternehmen einen starken Wohnungsneubau und einen leicht positiven Renovierungsmarkt in Belgien und Frankreich. Einzig die hohen Transportkosten in die südlichen Regionen bremsen das Ergebniswachstum in Frankreich. Holland sollte sich trotz des noch nicht eingetretenen Aufschwungs im Wohnungsneubau aufgrund der laufenden Kostenoptimierung und der steigenden Exporte nach Nordeuropa gut entwickeln. Großbritannien wird schwach bleiben. Dort konzentriert sich Wienerberger nach der Integration von thebrickbusiness auf die Optimierung der Werksstrukturen.

In den USA rechnet Wienerberger trotz des zu erwartenden leichten Rückgangs der Housing Starts mit einer anhaltend starken Nachfrage nach Vormauerziegel. Strategisch konzentriert sich das Unternehmen in den USA auf den weiteren Ausbau des Direktvertriebs und die Errichtung großer Werksstandorte zur Optimierung der Herstellkosten.

Weiteres Ergebniswachstum in 2005 erwartet

"Die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung in Europa, die Abschwächung einiger wichtiger Märkte und die steigenden Energiepreise lassen ein Ergebniswachstum um 10% im laufenden Jahr als sehr ambitioniert erscheinen. Der nachhaltige Erfolg von Wienerberger stützt sich auf ein ausgewogenes geographisches Portfolio, motivierte Mitarbeiter, laufende Kostenoptimierung und eine profitable Wachstumsstrategie. Damit erwarten wir im laufenden Jahr erneut - wenn auch mit geringeren Wachstumsraten - eine weitere Steigerung unserer Ergebnisse", so Reithofer abschließend.

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