Schott GlassX kombiniert die Eigenschaften von Glas und Beton - mit Hilfe von PCM
(6.2.2013; BAU 2013-Bericht) Schott hat auf der BAU 2013 mit GlassX crystal eine Fassadenlösung vorgestellt, die Wärmedämmung, Sonnen- und Überhitzungsschutz sowie thermischen Energiespeicher in einer funktionellen Einheit zusammenführt. GlassX crystal enthält Phasen-Wechsel-Material (PCM), das überschüssige Wärme aufnimmt und in den kälteren Nachtstunden wieder abgibt. Damit kombiniert es die Vorteile von Glasfassaden mit denen von massiven Wänden: es lässt Tageslicht ins Gebäude und speichert dennoch mehr thermische Energie als eine Betonwand.
„Mit Schott GlassX kann eine Architektur mit hohem Glasanteil realisiert werden, die die obligatorische Kriterien an energieeffiziente Gebäude erfüllt“, erklärt Dr. Martin Rüttgers, Vice President Schott Architecture + Design.
Überhitzungsschutz und Energiespeicher
Zentrales Element von Schott GlassX crystal ist ein Wärmespeichermodul, welches die Sonnenenergie aufnimmt, speichert und als Strahlungswärme wieder abgibt. Als PCM fungiert ein Salzhydrat, das hermetisch in Polycarbonatbehälter eingeschweißt ist: Bei intensiver Sonneneinstrahlung schmilzt es auf und speichert auf diese Art Energie, die sonst zur unangenehmen Überhitzung des Innenraums führen würde. Durch Kristallisation während der kühleren Abend- und Nachtstunden entlädt sich das PCM, indem es Wärme abgibt. Das ganze geschieht in einem geschlossenen Lade- und Entladezyklus.
Sonnenschutz
Ein Prismenpanel im Scheibenzwischenraum reflektiert zudem die Sommersonne mit Einfallswinkeln über 40 Grad nach außen (= Totalreflexion der Strahlung), im Winter hingegen passiert die Strahlung in voller Intensität den Sonnenschutz und leitet möglichst viel Wärme und Licht in das Gebäude:
Wärmedämmung
Der Dreifach-Isolierglasaufbau von GlassX crystal rundet schließlich mit einem U-Wert von weniger als 0,5 W/m²K die Gesamteffizienz des Fassadenelementes ab.
„Als funktionales Mehrfachisolierglas reduziert GlassX crystal den Energiebedarf für Klimatisierung sowie Kunstlicht. Die transluzente Wand trägt zugleich zu einer maßgeblichen Steigerung der thermischen Behaglichkeit und des Wohnkomforts bei“, erklärte Produktmanager Erik Richter im Rahmen der BAU.
Übrigens: Die Elemente enthalten keine mechanischen Komponenten und elektronischen Steuerungen, so dass die passiv-solare Energiegewinnung - bei gleichzeitiger hoher Funktionssicherheit - völlig wartungsfrei ist. Raumseitig wird das Modul durch ein 6 mm-Einscheiben-Sicherheitsglas abgeschlossen. Die Innenseite kann individuell gestaltet werden.
Die Dicke von GlassX crystal beträgt 62 bis 86 mm. Die Elemente lassen sich durch den Fassadenbauer wie handelsübliche Isoliergläser verbauen. Die maximale Fläche der Elemente beträgt sechs Quadratmeter bei einer ...
- maximalen Höhe von 3.000 mm und einer
- maximalen Breite von 2.000 mm.
GlassX store für Innenräume
In gleichem Format gibt es die Variante GlassX store als einfaches Glaselement ohne Prismenpanel für Anwendungen im Innenraum - für beispielsweise den Einsatz als Trennwand oder mobiles Element, um solare Einstrahlung zu speichern und interne Wärmelasten aufzunehmen bzw. im Winter einen wärmenden Effekt in den Nachmittags- oder Abendstunden zu erzielen. Für Gebäude mit vorgehängten Fassaden oder auch innerhalb von Sanierungsprojekten kann so die Notwendigkeit einer Klimaanlage vermieden oder diese entscheidend kleiner dimensioniert werden.
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