TÜV Rheinland: Viele Nutzer sind sich der Vernetzung ihres Haushalts nicht bewusst
(14.7.2020) Seit Jahren wächst die Zahl smarter Geräte in deutschen Haushalten - vom Fernseher, über Fitnessarmbänder bis zu Leuchtmitteln bzw. Leuchten unterschiedlichster Hersteller. Dennoch gaben in einer Umfrage für den TÜV Rheinland 43,5% der Teilnehmer an, kein smartes Gerät im Haushalt zu besitzen - dabei zählen auch Smartphones zu dieser Kategorie.
„Das Ergebnis zeigt, wie viele Menschen sich nicht im Klaren sind, dass sie vernetzte Produkte besitzen beziehungsweise täglich nutzen. Somit fehlt auch der Sicherheitsgedanke“, schlussfolgert Norman Hübner, Pressesprecher für Cybersecurity bei TÜV Rheinland. Doch der Schutz vor fremdem Zugriff auf die eigenen Geräte und Daten ist in der zunehmend digitalisierten Welt von immenser Bedeutung.
Wie u.a. in den Cybersecurity Trends 2020 vom TÜV Rheinland beschrieben, versenden smarte Staubsaugroboter, smarte Thermostate oder auch moderne Schließanlagen unzählige Daten. Sie sind teils untereinander vernetzt und lassen sich per App steuern. Diese Verknüpfungen im digitalen Raum können Smart-Home-Netzwerke zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle machen. Gelingt der Zugriff auf ein solches System, verfügt der Angreifer über die volle Kontrolle. Käufer sind daher gut beraten, ihr Bewusstsein zu schärfen und sich die Produkte genauestens anzusehen. Besonders bei vermeintlichen Schnäppchen im Online-Handel ist höchste Vorsicht geboten.
Cybersecurity-Gedanke fehlt
„Die smarten Geräte kommen schneller auf den Markt, als sie abgesichert werden können. Doch eine flächendeckende Absicherung, etwa von den Herstellern, gibt es noch nicht“, betont Herr Hübner. „Oft ist es leider so, dass die Hersteller für ein schnelles Wachstum die Cybersicherheit ,opfern‘.“ Es braucht Beratung sowie einheitliche, verbindliche und praktische Regelungen zur technischen Sicherheit. Bestrebungen gibt es, doch kommen die zu langsam voran.
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siehe zudem:
- Gebäudeleittechnik im Gebäudetechnik-Magazin auf Baulinks
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