Baulinks -> Redaktion  || < älter 2023/1136 jünger > >>|  

Übergabestationen von Flamco in Kopenhagener Carlsberg-Viertel

(20.10.2023) Die britische Tageszeitung The Guardian zeichnete Kopenhagens Carlsberg-Viertel als das wahrscheinlich beste neue Viertel Dänemarks Hauptstadt aus. Wo einst die Carlsberg-Brauerei produzierte, ist ein angesagter Stadtbereich entstanden. Flamco lieferte für vier Gebäude Heiz- und Kühltechnik. Zum ersten Mal übernehmen in Dänemark Übergabestationen dieser Art von Flamco die Energieübertragung vom Fernwärmenetz zu den Verbrauchern. Weitere Komponenten zur Druckhaltung und Entgasung unterstützen den reibungslosen Betrieb.

Früher Carlsberg-Brauerei, heute angesagtes Stadtviertel. (Bild: Flamco GmbH) 

Vom Produkt zur Lösung

Gemeinsam mit dem Installationsunternehmen ENCO VVS realisierte Flamco zunächst den 80m hohen Dahlerups Tower (siehe Google Maps) und das Caroline House mit einer Gesamtfläche beider Gebäude von 40.000m². Die Wohntürme werden über Flächenheizung und Flächenkühlung versorgt, während die anderen Gebäude mit Heizkörpern ausgestattet wurden.

3D-Skizze des gesamten Systems. (Bild: Flamco GmbH) 

„Wir haben eine 3D-Skizze geliefert, die einen guten Überblick über das Installationskonzept gab. Hier konnten wir dann spezifische Änderungen besprechen sowohl mit dem Installateur als auch mit dem zuständigen Planungsbüro“, sagt Allan Pedersen, Flamco-Vertriebsingenieur. Es wurden sowohl die technischen Fragen der Energieübertragung und -verteilung besprochen als auch die Dimensionierung der einzelnen Segmente und Produkte im Hinblick auf eine einfache Anlieferung und Integration vor Ort. Noch vor der Fertigstellung kam es zu einem Folgeauftrag für den Vogelius Tower zusammen mit dem Kjeldahl-Haus und dem Djørup-Haus, die zusammen 49.000 m² umfassen.

Unterstationen des Typs LogoMax Basic sorgen für die Energieübertragung vom Fernwärmenetz zu den Verbrauchern. Die abgebildete Station deckt die Fernwärme ab. (Bild: Flamco GmbH) 

Sekundärnetzeffizienz verbessert für Fernwärmenetze

Die vier Gebäude werden alle über ein Fernwärme- und Fernkühlnetz mit Wärme- und Kälteenergie versorgt. „Die Herausforderung beim Fernwärmenetz sind insbesondere die niedrigen Temperaturen und Differenzdrücke auf der Primärseite. Gleichzeitig sind die Erwartungen des Betreibers und der Nutzer an die Systemleistung hoch. Sie wollen hohen Komfort bei niedrigen Rücklauftemperaturen, die zu Energie- und Emissionseinsparungen führen”, beschreibt Allan Pedersen die Herausforderungen der Projekte. „Wir kennen die Anforderungen des Fernwärmeversorgers, führen die notwendigen Berechnungen durch und nehmen Designanpassungen vor, damit das System am Ende optimal funktioniert.”

Aufgrund der Größe der Anlagen wurden mehrere LogoMax Basic von Flamco installiert; eine individuell anpassbare Unterstation, die für den Energieaustausch zwischen dem Systemmedium des Verteilnetzes und dem Sekundärsystem eingesetzt wird. Die Stationen werden projektspezifisch mit Pumpengruppen sowie mit der notwendigen Regel- und Steuerungstechnik ausgestattet und vorgefertigt geliefert. So sind sie wesentlich platzsparender. 

„Fernwärmenetze wie dieses arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 60°C und Rücklauftemperaturen von 40°C. Der gesetzlich vorgeschriebene Differenzdruck liegt zwischen 0,5 und 8,5 bar auf der Primärseite, weshalb eine gut abgestimmte Technik erforderlich ist, um Druckabfälle zu vermeiden. Mit unserer Durchflussberechnung, die von Ingenieuren an unserem Entwicklungs- und Produktionsstandort in Flamco Polen durchgeführt wird, reduzieren wir das Risiko einer laminaren Strömung und damit die Gefahr einer schlechten Wärmeübertragung und Delta T”, erklärt Gordon Schadwinkel, Leiter des Produktmanagements für die Technologielinien Transferstations, Metering und Energy Distribution bei Flamco. 

Zur Erinnerung: Delta T (ΔT) ist die Temperaturdifferent zwischen zwei Messpunkten.

Mehrere Fernkälteanlagen wurden installiert, um das ganze Jahr über einen hohen Komfort zu gewährleisten. (Bild: Flamco GmbH) 

Ein reibungsloser Betrieb mittels Komplementärprodukte

Zu den von Flamco gelieferten Komplementärprodukten gehören kompressorgesteuerte kompakte Druckhalteautomaten vom Typ Flexcon MKU sowie mehrere Flexcon-Ausdehnungsgefäße in verschiedenen Größen. „Das Prinzip der Druckhaltung ist sehr einfach: Weicht der Systemdruck vom Sollwert ab, reagiert das Gerät automatisch”, erklärt Gordon Schadwinkel. Wenn die Wassermenge und damit der Druck ansteigen, öffnet sich ein Ventil und lässt Luft ab, wodurch Ausdehnungswasser in den Behälter fließt und dort gespeichert wird. Wenn das System vollständig aufgewärmt ist, ist das Gefäß fast voll. Sinken dagegen die Wassermenge und der Systemdruck, drückt das Gerät das Wasser zurück in das System – dem Systemdruck kann nahezu konstant (+/- 0,2 bar) standgehalten werden.

Mehrere Vacumat Eco wurden zur Entgasung des Anlagenwassers installiert. Dieser erreicht durch seine sparsame Arbeitsweise mit kontinuierlicher Anlagenüberwachung und Standby-Betrieb eine schnellere Entgasungsleistung und reduziert den Energieverbrauch. Das Gerät übernimmt zudem das Nachfüllen vollautomatisch, was Serviceeinsätze einspart. Durch eine hohe Systemeffizienz kann der CO₂-Fußabdruck so gering wie möglich gehalten werden und bietet dennoch den gewünschten Komfort. 

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH