Bund stellt wieder (nur) 455 Millionen Euro für die Städtebauförderung 2013 bereit
(14.4.2013) Auch für das Haushaltsjahr 2013 stellt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) wieder 455 Millionen Euro bereit. Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer sieht diese Mittel als wichtigen Beitrag, um die Kommunen bei der Bewältigung des strukturellen Wandels zu unterstützen. Die Gelder sollen für Projekte sowohl in den deutschen Metropolen als auch in kleinen Gemeinden im ländlichen Raum eingesetzt werden.
Die Städtebauförderung ist eine so genannte Drittel-Förderung. Zu gleichen Teilen stellen der Bund, die Länder und Kommunen Gelder zur städtebaulichen Erneuerung, Erhaltung und Modernisierung sowie für die Revitalisierung von Zentren bereit. Für das Förderjahr 2013 stehen folgende Bund-Länder-Programme der Städtebauförderung zur Verfügung:
- „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zur Förderung der Innenentwicklung (97 Mio. Euro),
- „Stadtumbau“ zur Anpassung an den demographischen und strukturellen Wandel in Ost (84 Mio. Euro) und West (83 Mio. Euro),
- „Soziale Stadt - Investitionen im Quartier" für die Stabilisierung und Aufwertung von Stadt- und Ortsteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf (40 Mio. Euro),
- „Städtebaulicher Denkmalschutz“ zur Erhaltung historischer Stadtkerne und Stadtquartiere in Ost (64 Mio. Euro) und West (32 Mio. Euro) sowie
- „Kleinere Städte und Gemeinden“ zur Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen und dünn besiedelten Raum (55 Mio. Euro).
BFW: „zu wenig“
„Die Programme der Städtebauförderung stärken die Attraktivität der Städte als Wohn- und Wirtschaftsstandorte. Sie sind ein wichtiges Instrument, um die Kommunen bei ihren investiven Aufgaben zu unterstützen. Es ist daher dringend notwendig, die finanzielle Ausstattung den Anforderungen entsprechend realistisch und angemessen anzupassen“, fordert Walter Rasch vom Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) Denn die in Aussicht gestellten Mittel in der Städtebauförderung bleiben mit 455 Millionen Euro weiterhin deutlich unter dem Niveau von vor 2010 mit 610 Millionen Euro. Somit werde bei weitem nicht der Bedarf von 700 Mio. Euro gedeckt, wie ihn die Bundesregierung im Stadtentwicklungsbericht 2008 für die Städtebauförderung selbst beziffert hatte - zur Erinnerung siehe auch Beitrag „Streit um Höhe der Mittel für die Städtebauförderung“ vom 11.7.2011.
Verbesserungsbedarf sieht der BFW insbesondere beim Programm Städtebaulicher Denkmalschutz West, das 2009 erstmalig aufgelegt wurde. Hierzu Rasch: „In den letzten vier Jahren wurde hierüber in den alten Bundesländern Entscheidendes geleistet. Es ist aber auch deutlich geworden, dass die bisher eingestellten Mittel bei weitem nicht ausreichen, um dem drastischen Nachholbedarf gerecht zu werden.“ Für das Programm Denkmalschutz West sind rund 32 Millionen Euro eingestellt, der Denkmalschutz Ost erhält rund 64 Millionen Euro.
„Die Energiewende sowie der Klima- und demografische Wandel sind dringliche Zukunftsaufgaben, die in der Städtebauförderung stärker als bisher als Querschnittsaufgaben mit berücksichtigt werden müssen. Insbesondere bei stetig steigenden Anforderungen wie in der Energieeinsparverordnung (EnEV) muss es auch wirtschaftlich adäquate Förderungen für die Immobilienwirtschaft auf der Quartiersebene als Antwort geben. Wir können den energetischen Wandel nicht allein an der einzelnen Immobilie abhandeln“, so Rasch.
Insgesamt betrachtet sieht der BFW das Potential von Maßnahmen zur Energieeinsparung auf städtebaulicher Ebene noch nicht ausreichend berücksichtigt. Der BFW regt daher an, das derzeitige Programm zur energetischen Stadtsanierung zu verstetigen oder stärker in die Programme der Städtebauförderung zu integrieren.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- staedtebaufoerderung.info
- Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
- Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW)
- 245 Millionen Euro mehr für die Städtebauförderung (2.2.2014)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- Das Programm „Soziale Stadt“ muss nicht weiterentwickelt werden (14.12.2012)
- Umweltbundesamt: Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel (14.12.2012)
- BINE-Projektinfo „Auf dem Weg zum Niedrigenergie-Stadtquartier“ (9.12.2012)
- Weißbuch Innenstadt: Innenstädte als Lebens- und Wirtschaftsraum stärken (19.3.2011)
siehe zudem:
- Stadtplanung, öffentliche Hand und Verbände auf Baulinks
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