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31 Verbände fordern wegen „enormen Neubau-Defizits“ ein „Bündnis für Wohnen“

Verbände der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“
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Dr.
Dr. Ronald Rast, Koordi­nator von „Impulse für den Wohnungsbau“ sowie DGfM-Geschäftsführer


Positionspapier für gutes und bezahlbares Wohnen
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(28.3.2014) Deutschland hat eine große Wohnungsbauaufga­be zu lösen: Mehr als 300.000 Wohnungen sind in den ver­gangenen Jahren zu wenig gebaut worden. Vor allem Miet­wohnungen fehlen. Die Aktion „Impulse für den Wohnungs­bau“ spricht von einem „enormen Neubau-Defizit“. Sie for­dert in einem neuem Positionspapier einen Aktionsplan, der den Wohnungsbau ankurbeln und ihm langfristige Perspekti­ven verschaffen soll. Ebenfalls notwendig seien verstärkte Anstrengungen bei der energetischen Gebäudesanierung und beim altersgerechten Umbau von Wohnungen. Hinter dem Positionspapier stehen 31 Verbände und Organisatio­nen. Sie kommen aus den Bereichen der Planung, Bau- und Wohnungswirtschaft.

Ziel der Aktion ist es, den Wohnungsbau in allen Preisseg­menten wieder attraktiver zu machen und ihm ein solides Fundament zu geben. „Nur so können wir den Wohnungs­mangel und die nach wie vor ansteigenden Mieten bekämp­fen, die wir heute in Ballungsräumen, in Groß- und Universi­tätsstädten haben“, sagt Dr. Ronald Rast. Der Koordinator der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ nennt dafür drei Kernforderungen, die sich an den Bund, die Länder und die Kommunen richten:

  • Auf Bundesebene werden dringend steuerliche Anreize für einen gut gestalteten und bezahlbaren Wohnungs­bau gebraucht.
  • Die Länder müssten dies wesentlich offensiver als bis­her mit eigenen Förderprogrammen flankieren.
  • An die Kommunen richtet die Aktion den Appell, mehr günstiges Bauland bereitzustellen.

Die Dramatik auf dem Wohnungsmarkt belegt die Aktion „Im­pulse für den Wohnungsbau“ mit Zahlen:

  • So sei nach der Wohnungsmarkt-Prognose des Bundes bis 2025 bei einer jährlichen Nettozuwanderung von 200.000 Menschen der Neubau von durchschnittlich 256.000 Wohnungen pro Jahr erforderlich (Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung / BBSR).
  • Tatsächlich betrage aber die Nettozuwanderung in Deutschland seit 2010 im Durchschnitt jedoch fast 300.000 Personen jährlich - also 50% mehr als vom BBSR angenommen. „Dabei sind im vorletzten Jahr ge­rade einmal 200.000 Wohnungen neu gebaut worden. Hier gibt es einen gewaltigen Nachholbedarf – insbe­sondere beim Mietwohnungsbau“, so Rast.
  • Ein enormer Schwund bei den Sozialwohnungen ver­schlimmere die Situation. Deren Zahl sei im letzten Jahrzehnt (2002 bis 2010) um ein Drittel von 2,4 auf 1,6 Millionen zurückgegangen.

Die schwarz-rote Bundesregierung habe „gutes und bezahlbares Wohnen“ für alle Menschen zum politischen Ziel erklärt. „Daran wird sie sich messen lassen müssen. Hier steht der Bund vor einer Riesenbaustelle und ist sehr gut beraten, die im Koali­tionsvertrag ausgewiesenen Aufgaben ernst zu nehmen und so schnell wie möglich ein leistungsfähiges Bündnis für Wohnen mit den Ländern, Kommunen und allen rele­vanten gesellschaftlichen Akteuren zu schließen“, so Rast.

Zweiter Aktionsplan für die energetische Gebäudesanierung

Dies gilt nach Ansicht der 31 Verbände und Organisationen auch für die energetische Gebäudesanierung. Die Aktion fordert hier einen zweiten Aktionsplan:

  • Bund und Länder müssten sich rasch auf steuerliche Anreize für energetische Sanierungsmaßnahmen einigen. Diese sollten sich an private und institutionelle Bauherren gleichermaßen richten.
  • Darüber hinaus müsse der Bund das KfW-Programm zur CO₂-Gebäudesanierung kurzfristig auf mindestens 3 Milliarden Euro aufstocken. „Die Förderung muss dringend erhöht werden und dann kontinuierlich und verlässlich für die kommen­den Jahre zur Verfügung stehen. Ökologischer kann der Bund sein Geld nicht anlegen“, sagt der Koordinator der Impulse-Aktion, Dr. Ronald Rast.
  • Zudem müssten der Abriss und der anschließende Neubau von Gebäuden bei der KfW-Förderung und im Baugesetzbuch genauso behandelt werden wie eine Vollsanierung. Dies solle für den so genannten Ersatzneubau von Gebäuden gel­ten, die leer stehen und nicht prägend für das Ortsbild sind - so Rast, der nicht nur Koordinator der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ ist sondern auch Ge­schäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V.

Ein weiterer Schwerpunkt: das Senioren-Wohnen

Die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ fordert die Bundesregierung auf, das Pro­gramm „Altersgerechter Umbau“ neu aufzulegen. Hierfür sei ein jährlicher Etat von 200 Millionen Euro erforderlich. Die Förderung müsse zinsgünstige Kredite und - gerade für ältere private Bauherren - auch direkte Investitionszuschüsse bieten. Zudem solle ein spezieller Förderbonus für das altersgerechte Umbauen auch Teil des CO₂-Gebäudesa­nierungsprogramms werden. „Diese Koppelung würde die Chance zur Doppelsanierung bieten – energetisch und altersgerecht. Jeder Bauherr hätte dann die Handwerker nur einmal im Haus und würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagt Rast.

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