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vetroFit SG: Neues Structural Glazing-System in Deutschland von der Flachglas Gruppe


Foto © Franz Ebner
    

(23.6.2021) Gefertigt und vertrieben wird das neue Structural Glazing-System vetroFit SG von Flachglas Wernberg GmbH. Das fertig konfektionierte System basiert auf einem Patent und ETA Zulassung der Petschenig Glastec GmbH und nutzt ein bewährtes Konzept:

  • eine Nut im Glas und
  • eine mechanisch entkoppelte Federklammer ...

... sollen für Funktionssicherheit sorgen und Architekten ein hohes Maß an Gestaltungsfreiheit bei der Planung homogener Ganzglas-Fassaden ohne sichtbare Nothalter bieten.

Das System ist kompatibel mit jeder handelsüblichen Fassadenunterkonstruktion und sogar ohne vorgespanntes Glas als Außenscheibe realisierbar, was eine verzerrungs- und anisotropiefreie Außenansicht garantiert.

dieses und weitere Fotos © Flachglas MarkenKreis 

Petschenig Glastec aus Österreich ist Entwickler des SG-Fassadensystems und hat schon mehrere Referenzobjekte realisieren können – u.a. das Futurium in Berlin. Mit der Flachglas Gruppe hat das österreichische Unternehmen nun auch einen Partner für den deutschen Markt gefunden. „Wir freuen uns, mit Flachglas Wernberg einen kompetenten und leistungsfähigen Partner zu haben. Die Wernberger schauen auf langjährige Fertigungskompetenzen in der Isolierglasproduktion und der Fertigung von geklebten SG-Fassaden zurück und verfügen zudem dank ihrer Objektaktivitäten über den notwendigen Marktzugang“, erläutert Hanspeter Petschenig, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens.

Diverse Möglichkeiten in einem System

Eine Fassade mit dem neuen vetroFit SG-System zeichnet sich durch ihre gänzlich glatte Oberfläche aus: die Fassade wirkt besonders homogen, und nur schmale Fugen zwischen den Glaselementen sind sichtbar, denn Abdeckleisten, wie sie bei Pfosten-Riegel-Konstruktionen üblich sind, entfallen. Die patentierte Lösung des Systems erfüllt zudem alle Anforderungen an eine zusätzliche Befestigung der Gläser, die in Deutschland bei Einbauhöhen ab 8 Metern vorgeschrieben ist.

Die zwei Hauptkomponenten des Systems - eine Glasnut und die mechanisch entkoppelte Sicherungsfeder - sorgen zusammen für eine zwängungsfreie Halterung der Verglasungseinheit und ermöglichen dadurch Glasaufbauten ohne vorgespannte Gläser (ESG oder TVG). Verbundsicherheitsgläser (VSG) aus Floatglas können wiederum entweder monolithisch oder als äußere Scheibe eines Isolierglases eingesetzt werden. Diese Möglichkeit bietet einen entscheidenden Vorteil in der Außenansicht der Fassade: Verzerrungen und Anisotropien, wie sie beim Einsatz von vorgespannten Gläsern vorkommen können, werden vermieden.

Das fertig konfektionierte System kann mit unterschiedlichsten Glaskombinationen individuell nach objektspezifischen und bauphysikalischen Anforderungen und mit nahezu jeder Fassadenunterkonstruktion gefertigt werden. Das macht es sehr flexibel in der Planung und Ausführung.

Außerdem sind bei vetroFit SG weniger Sicherungen erforderlich, was aus der höheren Tragfähigkeit der einzelnen Nothalter resultiert. Beispiel: eine vetroFit SG-Einheit in der Größe 1.250 x 2.500 mm benötigt bei einer Windsoglast von 1,5 kN lediglich 6 Sicherungsfedern, während in vergleichbaren SG-Systemen 26 Nothalter eingesetzt werden müssten. Darüber hinaus sind die Sicherungen bei vetroFit SG im Gegensatz zu anderen Systemen unsichtbar.

Die Befestigung der vetroFit SG-Einheit auf der Unterkonstruktion erfolgt mit speziellen Eindrehankern, die für den nötigen Anpressdruck sorgen. Dafür gibt es zwei Varianten: ohne oder mit Adapterrahmen.

Variante 1: ohne Adapterrahmen

In der Variante ohne Adapterrahmen greifen die Flügel der Anker in U-Profil-Inlets, die in den Isolierglas-Randverbund integriert sind (1). Die Inlets bestehen standardmäßig aus Aluminium, alternativ aus PVC als „Warme Kante“, um Wärmebrücken und damit Kondensat zu vermeiden.

Die zusätzliche mechanische Sicherung der Einheit erfolgt über eine in die äußere Scheibe eingeschliffene Nut, in die mechanisch entkoppelte Aluminium-Federklammern eingeklebt werden (2). Mehrere dieser Federklammern (Anzahl nach statischen Erfordernissen) werden an den aufrechten Seiten der Glaseinheit eingebracht.

Variante 2: mit Adapterrahmen

Für die zweite Variante gibt es einen speziellen Adapterrahmen, der über eine Struc­tu­ral-Glazing-Verklebung raumseitig auf die Glasscheiben appliziert wird. In das Profil des Adapterrahmens greifen sowohl die Flügel des Eindrehankers (1) als auch die Federklammern (2). Die Eindrehanker erzeugen dabei eine kraftschlüssige Verbindung in Vertikalrichtung zwischen Adapterrahmen und Unterkonstruktion.  Prüfungen bestätigen, dass so bis zu 80% des Glasgesamtgewichtes in die vertikalen Profile der Unterkonstruktion abgetragen werden.

Mittels Adapterrahmen können auch SG-Fassaden mit monolithischem VSG realisiert werden - z.B. für Zweite-Haut-Fassaden. Bei Verwendung des Adapterrahmens an Isoliergläsern erübrigt sich das Einbringen von Inlets in den Randverbund; zudem verringert sich die minimale Fugenbreite zwischen den Gläsern auf nur 14 mm. Die Ausführung mit Adapterrahmen ist darüber hinaus bauphysikalisch optimal, da auch bei niedrigen Temperaturen im Bereich der Verschraubung kein Kondensat zu erwarten ist.

„Mit vetroFit SG erweitern wir unser Produktportfolio und bieten Bauherren und Architekten ein fertiges System, um homogene Ganzglasfassaden realisieren und dem Wunsch nach transparenter Architektur entsprechen zu können“, resümiert Franz Bauer, Vertriebsleiter bei der Flachglas Wernberg GmbH.

Weitere Informationen zum Structural Glazing-System vetroFit SG können per E-Mail an Flachglas Wernberg angefordert werden.

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