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Drees & Sommer und FKN entwickeln multifunktionale Elementfassade e-coFACE

(22.6.2021) An den Oberen Waldplätzen 12 in Stuttgart baut das Beratungs- und Planungsunternehmen Drees & Sommer derzeit ein Vorzeigeobjekt für den Eigenbedarf (siehe Google-Maps). Der aufgrund seiner Lage als OWP12 bezeichnete Neubau soll allen modernen Anforderungen bezüglich Umweltfreundlichkeit und Digitalisierung gerecht werden. Premiere hat beim OWP12 außerdem eine neuartige modulare Fassade namens e-coFACE des Fassadenbauunternehmens FKN Fassaden mit Sitz in Neuenstein. Entwickelt wurde die Konstruktion gemeinsam mit den Ingenieuren von Drees & Sommer. Die Besonderheit: Die platzsparende und nach Prinzipien der Materialkreislaufplanung konzipierte Gebäudehülle soll ...

  • den Energieverbrauch auf ein Minimum reduzieren,
  • wenig Grundfläche benötigen,
  • selbst Energie erzeugen und zugleich
  • sehr hohen Anforderungen an den Schallschutz genügen.

Fotos © Drees & Sommer SE 

Laut Drees & Sommer kommen bei konventionellen Konstruktionen immer dickere Fassadenaufbauten zum Einsatz, die wertvolle Nutzfläche verbrauchen. In der Regel wird Schallschutz durch massive und schwere Außenwandbauteile erreicht. Für den Büroneubau OWP12 am Stadtrand von Stuttgart, in unmittelbarer Nähe zu einem stark frequentierten vierspurigen Autobahnzubringer (siehe Google-Maps), erforderten allerdings die Randbedingungen einen hohen Schall- und Wärmeschutz, durch das schmale Grundstück aber ebenso eine möglichst schlanke und flächeneffiziente Bauweise.

210 mm genügen

Abhilfe schafft die Hochleistungsfassade, die an der Süd- und Westseite zudem mit Photovoltaikelementen versehen wird, um Energie zu produzieren: „Indem wir innovative Materialien verwendet haben, darunter vor allem nachhaltige Dämmstoffe, erzielen wir ausgezeichnete Wärmedämm- und Schalldämmwerte - und das mit einer thermischen Hülle von nur 90 mm Aufbau. Die bei Drees & Sommer umgesetzte Fassade ist unter Berücksichtigung der Photovoltaikelemente in Summe nur 210 mm dick. Zum Vergleich: Eine konventionelle Konstruktion hätte einen Gesamtaufbau von mindestens 400 mm. Die Fläche, die wir durch diese schlanke Bauweise einsparen, lässt sich sinnvoll anderweitig nutzen“, berichtet der Architekt und Fassadenspezialist David Schenke von Drees & Sommer.

Nicht brennbar und damit auch für Hochhäuser geeignet

„Mit der Erstinstallation im Büroneubau OWP12 erreicht unser innovatives Fassadensystem Marktreife und ist nach Brandschutz-Klassifizierung auch für den Einsatz im Hochhausbau geeignet. Denn das Paneel ist nicht brennbar. Deswegen kann die Fassade auch in Gebäuden mit mehr als 20 Metern Höhe eingebaut werden“, berichtet Franz Ebert, Verkaufsleiter bei FKN Fassaden. Bestätigt wurde die Hochhaustauglichkeit auch durch die Materialprüfanstalt für das Bauwesen der TU Braunschweig und durch die Erteilung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ).

Schadstofffrei, langlebig und recycelbar

Damit der Ressourcenverbrauch und das Abfallaufkommen möglichst gering ausfallen, verwirklicht Drees & Sommer mit dem Tochterunternehmen und Umweltberatungsinstitut EPEA für OWP12 in weiten Teilen das Cradle to Cradle-Prinzip, einen Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. So erfüllen die in der e-co­FACE-Fassade verbauten Materialien - darunter das Dämmmaterial Calostat (siehe auch Beitrag „Wärmedämmplatte aus pyrogenem Siliciumdioxid“ vom 25.1.2013) - die Anforderungen relevanter Umweltlabels wie DGNB, LEED oder BREEAM. Durch die im Detail geplante Rückbaubarkeit aller Teile ist so die Möglichkeit einer sortenreinen Trennung gegeben und die Materialien können damit nach ihrer Nutzungsdauer entsprechend recycelt oder wiederverwendet werden.

Bitte , um dieses Video anzusehen.
„OWP12 Innovation Journey: Platzsparend und effektiv: Fassadenplanung und Energiekonzept“ in 19 Minuten (Thumbnails für eine schnelle Inhaltsübersicht)

Als Plusenergiehaus konzipiert

22 Millionen Euro betragen die Kosten für das vierstöckige Gebäude, das auf einer Bruttogrundfläche (BGF) von rund 7.000 m² einen großen Konferenzbereich sowie Bereiche für die Mitarbeiter wie eine Terrasse, eine Cafeteria und eine Kantine im Erdgeschoss für bis zu 1.000 Personen bietet. Auch 200 Arbeitsplätze werden dort unterkommen.

Das gemeinsam mit SCD Architekten Ingenieure konzipierte Gebäude soll dabei mehr sein als ein bloßer Verwaltungsbau, sondern auch als Demonstrationsobjekt für potenzielle Bauinteressenten dienen.

Als Plusenergiehaus ist der Neubau OWP12 so konzipiert, dass im Betrieb mehr Energie erzeugt als verbraucht wird. Dazu tragen eine hochdämmende Fassadenkonstruktion, Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an der Südfassade, Erdwärme über Geothermiebohrungen sowie eine begrünte Nordfassade bei.

Weitere Informationen zu e-coFACE können per E-Mail an Drees & Sommer angefordert werden.

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