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Nach Wagner Solar-Insolvenz schlägt Solarbranche (mal wieder) Alarm

EU ProSun
  

(27.4.2014) Die Lage in der deutschen Solarindustrie bleibt angespannt. Nachdem in den letzten Jahren chinesisches Preisdumping zahlreiche Hersteller aus Deutschland in die Insolvenz getrieben hat, verunsichert jetzt die von der Bundesregierung geplante Än­derung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Branche - so das aktuelle Credo der Industrieinitiative EU ProSun.

Alleine in den letzten sechs Monaten mussten acht große deutsche Hersteller Werks­schließungen und Entlassungen ankündigen oder sogar Insolvenz anmelden. Nach den Schwergewichten Centrosolar und aleo solar kam in dieser Woche auch noch das tra­ditionsreiche Systemhaus Wagner Solar dazu.

Milan Nitzschke, Sprecher der Industrieinitiative warnt: „Die Lage für die verbliebenen Solarunternehmen in Deutschland ist schwierig genug. Wenn die Bundesregierung jetzt auch noch die Solarförderung in Frage stellt, ist das fahrlässig. Hier stehen deutsches Know How und Arbeitsplätze auf dem Spiel.“

Besonders schwer würde aus Sicht der Solarunternehmen die geplante Einführung ei­ner Abgabe auf selbst genutztem Solarstrom wiegen. Nitzschke dazu: „90 Prozent al­ler neuinstallierten Solaranalagen werden auf der Grundlage von Eigenstromnutzung ge­plant. Wenn die Bundesregierung jetzt genau diesen Eigenstrom belasten will, ist das ein gezielter Angriff auf den Solarausbau in Deutschland.“

Zur Erinnerung: Energiegenossenschaften sowie kleine und mittelständische Unter­nehmen, aber auch große Privathaushalte, die Solarstrom für den Eigenbedarf nutzen, sollen nach dem Willen der Bundesregierung künftig für jede selbst verbrauchte Kilo­wattstunde eine Abgabe von rund drei Cent bezahlen. Und Mieter müssten nach den Plänen der Regierung beim Bezug von Solarstrom vom Hausdach sogar eine noch hö­here Abgabe zahlen. Gerade erst beginnen Wohnungsbaugesellschaften ihren Mietern durch solaren Eigenstrom Mehrwert bei der Energieversorgung zu schaffen. Wenn die Vorschläge der Regierung, die nächste Woche in den Bundestag kommen, zum Gesetz werden, würden diese Projekte unwirtschaftlich.

Nitzschke: „Die Politik muss verstehen, dass die Nutzung von solarem Eigenstrom die Grundlage für die Zukunft der Solarenergie in Deutschland ist. Diese zu belasten ge­fährdet die Energiewende im Kern. Daher muss der Gesetzentwurf dringend angepasst werden, so wie zahlreiche Bundesländer dies bereits gefordert haben.“

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