Holzbauquote von Deutschlands Wohngebäuden lag 2012 bei 15,2 Prozent
(19.5.2014) Der Anteil der in Holzbauweise errichteten Gebäude konnte im Jahr 2012 mit 15,2% auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. In Baden Württemberg wurde mit 23,7% sogar fast jedes vierte neue Wohngebäude in Holz gebaut - dies teilte die Berufsorganisation Holzbau Deutschland - Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes anlässlich der Veröffentlichung des Lageberichts 2014 mit.
Durch die gute Auftragslage zum Jahresbeginn verbunden mit dem milden Winter ist die Holzbau-Branche sehr optimistisch für das Jahr 2014. Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Umsatzplus von 3,5 Prozent prognostiziert. Den größten Anteil des Umsatzes erwirtschaften die Holzbauunternehmen unverändert mit dem Bauen im Bestand. Die Leistungen der Zimmerer sind dabei vor allem bei der energetischen Sanierung als auch bei Aufstockungen von Gebäuden gefragt.
Die Branche wächst.
Die 11.413 Zimmerei- und Ingenieurholzbaubetriebe in Deutschland beschäftigen 64.828 Mitarbeiter. Verglichen mit dem Jahr 2008 bedeutet das einen Anstieg von 12,4 Prozent. Auch bei den Ausbildungsplätzen gab es einen Zuwachs in ähnlicher Größenordnung. Dem allgegenwärtigem Fachkräftemangel kann das Zimmererhandwerk somit gut entgegenwirken.
Diese positive Entwicklung könne aber schnell wieder zunichte gemacht werden, wenn die Forderungen nach dem Wegfall der „Meisterpflicht“ selbst in gefahrgeneigten Berufen, wie sie jüngst von der europäischen Ebene ins Spiel gebracht worden ist, Gehör findet. Der Vorsitzende von Holzbau Deutschland, Peter Aicher, prognostiziert, dass bei einem Wegfall der Meisterpflicht die Ausbildungszahlen sinken und im Gegenzug der Pfusch am Bau durch unqualifizierte Kleinstunternehmen stark zunehmen würde. „Wertvolles Know-how geht verloren, der innovative, aber auch anspruchsvolle Holzbau würde um Jahre zurückfallen. Das Nachsehen haben die Verbraucher! Daher sollten gerade die Verbraucherschützer Wert auf eine hochwertige Ausbildung von Facharbeitern in gefahrgeneigten Berufen legen!“ Aicher verwies auf „das beste Negativbeispiel“, auf die Fliesenleger, die seit zehn Jahren keine Meisterpflicht mehr haben. Die Anzahl der Lehrlinge verringerte sich in diesem Zeitraum von 4.871 auf 2.274. Die Meisterausbildung ist stark rückläufig. „Das duale Ausbildungssystem, um das uns viele Länder beneiden, wird somit ausgehöhlt“, so Aicher.
Der Lagebericht 2014 und die Statistiken 2014 mit weiteren ausführlichen Informationen zum Markt und zum Wettbewerb, zur betriebswirtschaftlichen Lage und Finanzierung sowie zur Ausbildung sind unter holzbau-deutschland.de > Aktuelles > Lagebericht und Statistiken zu finden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Neue Brandschutz-Nachweise von Rigips für mehr Planungssicherheit im Holzbau (8.10.2014)
- 3,9% mehr Umsatz in der Holzindustrie im 1. Halbjahr 2014 (6.10.2014)
- Tagungsband „Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen“ vom FNR veröffentlicht (23.6.2014)
- Deutsche Holz- und Möbelindustrie hat neue Doppelspitze (28.5.2014)
- VDI-Wettbewerb „Nachhaltiges Holzhotel“: RWTH Aachen vor Uni Stuttgart und TU Wien (25.5.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Neue Lehr-DVD und techn. Broschüre zu Konstruktionsvollholz und Balkenschichtholz (6.3.2014)
- Holzbau Deutschland Institut ermöglicht kostenfreie überregionale Holzbau-Fachberatung (7.10.2013)
- Bundesregierung will Nutzholzgewinnung aus Kleinwäldern steigern (25.9.2013)
- Entwicklungsministerium: Warum ein Tropenholzboykott keine gute Idee ist! (7.7.2013)
- Holzbau Deutschland veröffentlicht Lagebericht 2013 (1.7.2013)
- Deutscher Holzbaupreis 2013 wurde auf der LIGNA vergeben (7.5.2013)
- Eurocode 5: Neue Broschüre für die Statikberechnung im Holzbau (18.3.2013)
- Neun Projekte beim Bundeswettbewerb „HolzbauPlus“ ausgezeichnet (27.1.2013)
- IBA Hamburg: Woodcube als „modernstes Holzhochhaus der Welt“ vorgestellt (27.12.2012)
siehe zudem:
- Holzbaustoffe auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Fassade, Holzschutz und Holzbau bei Amazon.de