EU-Projekt „SmartFlex“: Solarfassaden smart und individuell per Mausklick produzieren
(11.6.2014; Update vom 2.8.2017: Testbetrieb abgeschlossen) Mit „SmartFlex“ ist ein ambitioniertes EU-Projekt angelaufen, in dessen Rahmen gezeigt werden soll, wie Photovoltaik-Gebäudeelemente per Mausklick individuell selbst gestaltet und anschließend im industriellen Maßstab produziert werden können. Eine technische Lösung hierfür wollen in den kommenden drei Jahren acht Konsortiumsmitglieder erarbeiten.
„Mit Hilfe einer intuitiven Planungssoftware sollen Architekten künftig Solarmodule designen können, die genau zu ihrem Gebäude passen - die Glas-Modul-Elemente können dabei rund oder dreieckig sein“, erklärt Paul Grunow, Leiter des Photovoltaik-Instituts Berlin. „Das Besondere ist, dass der Produktionsprozess der außergewöhnlichen Solarelemente weitgehend automatisiert laufen soll. Das ist völlig neu, bisher werden nur Standardmodule in Masse produziert oder maßgeschneiderte Solarprodukte in mühevoller Handarbeit.“ SmartFlex strebt stattdessen also eine hochgradig smarte und flexible Serienfertigung an, die auch maßgeschneiderte Solarelemente bezahlbar macht.
Im Rahmen des Projektes soll eine prototypische Produktionslinie entwickelt werden, die Photovoltaikmodule nach den individuellen Anforderungen von Architekten herstellt. Die gewünschten Formen, Farben, Größen und Materialien der Solarelemente werden von der Planungssoftware direkt an die Produktionslinie übermittelt. Welche Solarmodule sich für die gebäudeintegrierte Stromerzeugung besonders gut eignen, wird auf der rund 200 m² großen Fassade eines Bürogebäudes überprüft. Rund 20 verschiedene Solarelemente werden dort getestet, darunter Module mit einer Länge von bis zu 3,5 Metern und einer maximalen Modulleistung von 750 Watt Peak. Auch alle heute auf dem Markt verfügbaren Arten von Montagesystemen und mehrere Wechselrichter sollen einem Praxistest unterzogen werden. Das Testgebäude, der Hauptfirmensitz des Projektpartners Glassbel, befindet sich im litauischen Klaipeda - hier noch ohne SmartFlex-Fassade:
„Solarstrom kann auch mit der Gebäudefassade erzeugt werden, nicht nur auf dem Dach. Die gebäudeintegrierte Photovoltaik hat ein sehr großes Potenzial, das bis heute nicht annähernd ausgeschöpft ist“, erklärt Dr. Juras Ulbikas, Leiter der Forschungsgruppe am Applied Research Institute for Prospective Technologies (ProTech) in Vilnius, Litauen, und Koordinator des SmartFlex-Projektes. „Wir arbeiten an einer Plug & Play-Lösung für Gebäude, die einfach installiert werden kann und die Bedürfnisse von Architekten und Installateuren erfüllt - ein ehrgeiziges Ziel. Ich freue mich sehr, dass wir dafür sehr hochkarätige Partner gewinnen konnten.“ Zu den Projektpartnern zählen neben ProTech, dem Photovoltaik-Institut Berlin und Glassbel auch der ...
- international tätige Maschinenbauer Mondragon Assembly,
- der Solarsystemhersteller Via Solis,
- das Schweizer Kompetenzzentrum für gebäudeintegrierte Photovoltaik (SUPSI),
- der Planungssoftware-Entwickler Creative Amadeo und
- die Agentur Sunbeam Communications, die auf erneuerbare Energien spezialisiert ist.
Das Projekt wird im Rahmen des siebten Rahmenprogramms für Forschung und Innovation der Europäischen Union mit 2,9 Millionen Euro gefördert.
Update vom 2.8.2017: Testbetrieb abgeschlossen
Das EU-geförderte Projekt „SmartFlex Solarfacades“ hat den Testbetrieb seiner Referenz-Solarfassade nach nur 6 Monaten abgeschlossen - siehe Beitrag dazu vom 2.8.2017.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- EU-Projekt SmartFlex: Testbetrieb der individuell gestaltbaren Referenz-Solarfassade abgeschlossen (2.8.2017)
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