Erste Europäische Bewertung für Fassadenbefestigung per Hinterschnittanker
(2.6.2015) Die erste Europäische Bewertung für einen Hinterschnittanker zur rückseitigen Befestigung von Fassadenplatten nach neuer Bauproduktenverordnung wurde vom Deutschen Institut für Bautechnik der Firma KEIL in Engelskirchen erteilt (ETA-03/0055). Diese Zulassung gilt für die Befestigung aller Feinsteinzeugplatten nach EN 14411. Für die Hersteller solcher Platten entfällt damit der Zwang, eigene Zulassungen selber erwirken zu müssen.
Die Firma KEIL war bereits Vorreiter mit dem Antrag auf Erteilung einer Europäischen Zulassung 1998 und erhielt 2004 daraufhin die erste ETA für ein derartiges Befestigungsmittel. In der Zwischenzeit fand das dazu vom DIBt erarbeitete Verfahren (CUAP) Eingang in die ETAG034 auf deren Basis Systeme bzw. System-Bestandteile der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) eine Europäische Technische Zulassung ETA beantragen konnten.
Doch mit der Bauproduktenverordnung ist jetzt ein European Assessment Document (EAD) als Bewertungsdokument erforderlich. Dieses wurde vom DIBt geschaffen, um den Antrag von KEIL auf eine ETA nach der aktuellen Verordnung aus Brüssel bearbeiten zu können. Nach diversen Abstimmungen mit Brüssel konnte dann das EAD verabschiedet und die neue ETA erteilt werden. (ETA bedeutet jetzt aber European Technical Assessment und nicht mehr European Technical Approval und wird im Sprachgebrauch zur besseren Unterscheidung mit ETAs abgekürzt).
Im Bericht zur Beurteilung der Brauchbarkeit des Hinterschnittankers KH für den vorgesehenen Verwendungszweck und hinsichtlich der Anforderungen an die Nutzungssicherheit wurden u.a. die Ergebnisse folgender Versuche herangezogen:
- Zentrische Zugversuche
- Querzugversuche
- Schrägzugversuche
- Bauteilversuche
- Versuche zur Funktionsfähigkeit unter wiederholter Belastung
- Versuche zur Funktionsfähigkeit unter Dauerlast
- Versuche zur Funktionsfähigkeit unter Frost/Tau-Wechselbedingungen
- Versuche zur Funktionsfähigkeit unter Wasseraufnahme
Zur Erinnerung: Die rückseitige Befestigung von Fassadenplatten mittels formschlüssigem Anker im hinterschnittenen Bohrloch hat der hinterlüfteten Fassade neue Möglichkeiten eröffnet. KEIL gilt hier als einer der Vorreiter auf diesem Gebiet. Unter anderem bei den Kranhäusern in Köln (siehe Beitrag vom 12.8.2011) und beim Liverpool Museum in Liverpool (siehe Beitrag vom 26.7.2010) wurde der Hinterschnittanker KH verwendet.
Zusätzlicher Schub für VHF mit Feinsteinzeugplatten
Durch die Europäische Bewertung für die weit verbreiteten keramischen Fassadenplatten verspricht sich KEIL einen zusätzlichen Schub. Denn für etwa 600 Hersteller von Platten aus Keramik entfällt die Notwendigkeit, eine eigene Zulassung zu erwirken. Und den Planern steht ein breites Angebot unter definierten Anwendungsbedingungen und Leistungsfähigkeiten zur Verfügung. Die Bauherren wiederum können einer erfahrenen Befestigung vertrauen, deren Zuverlässigkeit in einem umfangreichen Verfahren nachgewiesen wurde.
Die ETA erlaubt die Verwendung der KEIL Hinterschnittenanker KH für Feinsteinzeugfassadenplatten bis zu einer beliebigen Größe für die ein Nachweis erbracht werden kann. Für bestimmte gängige Plattenformate bis zu einer Größe von 90 x 120 cm sind die charakteristischen Widerstände bei Windsog bereits in der ETA benannt. Aber auch für Anwendungen oder Anforderungen außerhalb dieser Grenzen liegen umfangreiche internationale Erfahrungen vor.
Weitere Informationen zu Hinterschnittenankern können per E-Mail an KEIL angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bis zu 60 m hohe Fassade vom Münchner Kap West mit Hinterschnitt befestigt (7.11.2019)
- Staffelstabübergabe bei der KEIL Befestigungstechnik (26.5.2019)
- Wo treffen sich Daniel Libeskind, Wohnungsbau und Hinterschnittanker? (6.9.2018)
- Vorgehängte hinterlüftete Fassade (mit Hinterschnitt) ist deutsche Baukultur (31.8.2018)
- 55.000 Hinterschnittanker im Zentrum von Zürich (31.8.2018)
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- Detailarbeit: KEIL-Hinterschnittanker für Kölner Kranhäuser (12.8.2011)
siehe zudem: