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Speicher-Förderstopp nach nur drei Jahren?

(8.11.2015) Das Bundeswirtschaftsministerium will das Förder­programm für Solarstromspeicher zum Jahresende abschaffen - dies lässt ein aktuelles Schreiben an den Wirtschaftsausschuss im Bundestag erwarten und enttäuscht Carsten Körnig. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) ist sich sicher, dass „der weitere Erfolg der Ener­giewende auf den Ausbau von Speichern dringend angewiesen ist. Sie sind ein Herzstück der Energiewende.“ Der Vertreter führender Speicher- und Solaranbieter ruft die Abgeordneten des Bundestags dazu auf, sich für eine einmalige Verlängerung des Speicherförderprogramms um drei Jahre einzusetzen.

Zur Erinnerung: Angestoßen durch das koalitionsübergreifend initiierte und vom damaligen Bundesumweltminister Peter Altmaier 2013 gestartete Marktanreizprogramm für Solarstromspeicher wurde in den vergangenen drei Jahren in Deutschland ein neuer Industriezweig aufgebaut und technische Maßstäbe gesetzt. Die staatliche Förderung löste das Siebenfache an privaten Investitionen aus und war eine wichtige Stütze des Solarmarkts. Im Zusammenhang mit über 10.000 geförderten Speichersystemen sanken die Preise für Hausspeicher um 25 Prozent, dennoch rechnen sich die Speicher ohne Förderung noch nicht.

Carsten Körnig stellt entsprechend fest: „Wir haben mit dem Speicherprogramm erste Etappenziele bei der Kostensenkung erreicht, wir brauchen aber noch zeitlich begrenz­te Anreize für den zweiten Teil der Wegstrecke zur Wettbewerbsfähigkeit. Ein Auslau­fen des Programms zum jetzigen Zeitpunkt kann die Markteinführung von Speichern um entscheidende Jahre zurückwerfen, die Energiewende insgesamt und Deutschlands Systemführerschaft auf einem der größten Zukunftsmärkte gefährden. Die bei der Photovoltaik gemachten Fehler dürfen sich hier nicht wiederholen! Das vom Bundestag vorgegebene Ziel, Solarstromspeicher in den Markt einzuführen, dürfte durch einen vorzeitigen Programmstopp deutlich verfehlt werden.“

Auch die Gutachter der RWTH Aachen hatten sich zuvor für eine Fortsetzung wenn nicht gar eine Erweiterung des Förderprogramms für stationäre Solarstromspeicher ausgesprochen. Diese sei auch notwendig, um noch anspruchsvollere technische Standards bei der weiteren Markteinführung von Speichern zu setzen, eine optimale Integration ins Energiesystem zu sichern und auch im Falle verzögerten Netzausbaus mit Hilfe von Speichern die Energiewende nicht zu gefährden. Auch die Berliner Denk­fabrik Agora Energiewende attestierte den Solarstromspeichern jüngst einen wichtigen Beitrag, um den weiteren Zubau Erneuerbarer Energien für die Energiewende zu ermöglichen.

Laut BSW Solar würde die Fortsetzung des Förderprogramms für Batteriespeicher den Steuerzahler jährlich rund 25 Millionen Euro kosten.

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