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Verein DERlab zur Stärkung der dezentralen Stromerzeugung gegründet

(11.10.2008) Elf europäische Forschungsinstitute haben im September in Kassel den Verein DERlab (European Distributed Energy Resources Laboratories) als unabhängiges Weltklasselabor für die Netzintegration dezentraler Energieerzeuger gegründet. Sitz des Vereins ist beim Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) in Kassel.

Derzeit speisen dezentrale Energieerzeuger wie Solarstromanlagen und Windturbinen ihren Strom weitgehend unkontrolliert auf der Niederspannungs- oder der Mittelspannungsebene ins öffentliche Netz ein. Ihre steigende Anzahl schafft neue Herausforderungen, insbesondere weil es in Europa derzeit weder einheitliche Normen noch einheitliche Anschlussbedingungen und Testverfahren für die Netzeinspeisung gibt.

In dem von der Europäischen Kommission geförderten Exzellenznetzwerk DERlab haben die Forschungsinstitute aus elf Ländern bereits seit Ende 2005 gemeinsame Anforderungen und Qualitätskriterien für den Anschluss und den Betrieb dezentraler Stromerzeuger entwickelt. Außerdem bereiten sie Test- und Zertifizierungsmethoden sowie europaweit gültige Normen für dezentrale Energieerzeuger vor. Mit der Vereinsgründung haben die Projektpartner nun die weitere Zusammenarbeit nach Ablauf des sechsjährigen Forschungsprojekts besiegelt: Auch nach 2011 nutzen sie gemeinsam die Laborinfrastruktur und tauschen Forschungsergebnisse, Personal und Know-how aus. "Mit unserer Zusammenarbeit wollen wir die Qualität der dezentralen Stromerzeuger sicherstellen und zukünftige Testverfahren frühzeitig untereinander abstimmen", stellte Philipp Strauß, Vorstandsvorsitzender des neuen Vereins, auf der ersten Mitgliederversammlung am Rande des 13. Kasseler Symposiums Energie-Systemtechnik am 17. September in Kassel fest.

Internationales Weißbuch für Stromrichter

Zu den Ergebnissen des Exzellenznetzwerks zählt beispielsweise die Vorbereitung eines internationalen Weißbuchs über den Forschungs- und Standardisierungsbedarf bei Stromrichtern. Diese werden zunehmend für die Integration dezentraler Energieerzeuger eingesetzt und passen beispielsweise die Spannung und Frequenz einer Solarstromanlage an die Netzbedingungen an. Internationale Standards gibt es in diesem Bereich bisher nicht. Das wollen die DERlab-Forscher ändern. Ihr Entwurf wird im Rahmen des dritten DERlab-Stromrichter-Workshops am 9. Dezember 2008 in Nizza auf der internationalen Ebene diskutiert.

Das Exzellenznetzwerk DERlab

Das Exzellenznetzwerk DERlab wird vom Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) / Deutschland koordiniert. Neben dem ISET sind die folgenden Forschungsinstitute und Universitäten an DERlab beteiligt:

  • Universität Manchester/Großbritannien,
  • KE-MA/Niederlande,
  • Fundación Labein/Spanien,
  • Risoe National Laboratory/Dänemark,
  • arsenal research/Österreich,
  • National Technical University of Athens/Griechenland,
  • CESI RICERCA SpA/Italien,
  • Commissariat à l´Energie Atomique/Frankreich,
  • Technical University of Sofia/Bulgarien und
  • Technical University of Lodz/Polen.

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