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Fenster- und Türenbranche erwartet über 4% Wachstum


  

(16.11.2016) Der Fensterabsatz sollte 2016 laut der jüngsten Studie der vier führenden Branchenverbände, die zusammen mit Heinze erstellt wurde, mit einem Plus von rund 4,2% abschließen können; das bedeutet rund 14 Mio. vermarktete Fenstereinheiten. 2017 wird laut Studie der deutsche Markt - gemessen an der Anzahl der tatsächlich eingebauten Fenster - in etwa der gleichen Größenordnung zulegen. Im Laufe des nächten Jahres könnten dann rund 14,5 Mio. Fenstereinheiten vermarktet werden. Für 2017 wird nämlich in den relevanten Bausegmenten Wohnbau und Nichtwohnbau mit stabilen Zuwächsen gerechnet.

  • 55,7% aller produzierten Fenster werden 2017 voraussichtlich für die Renovierung beziehungsweise energetische Sanierung des Gebäudebestandes verwendet, das Marktvolumen dürfte sich in diesem Bereich allerdings nur leicht um 0,5% steigern.
  • Die Zahl der im Neubau eingesetzten Fenster könnte dagegen mit 9,2% recht kräftig wachsen und damit einen Marktanteil von 44,3% erreichen.

Wohnbau versus Nichtwohnbau

Die Branchenstudie vermittelt auch Informationen über die prozentuale Verteilung der Fenster im Wohn- und Nichtwohnbau. Da für 2017 ein ordentlicher Anstieg der Wohnbauaktivitäten um 5,2% sowie eine recht positive Entwicklung des Nichtwohnbaus von plus 2,2% prognostiziert werden, sind leichte Anteilsverlagerungen zu erwarten: 2017 könnten demnach ...

  • 67% der verkauften Fenster im Wohnbau verbaut (2016: 66,4%) werden - mit den größten Zuwachsraten im Mehrfamilienhausbau -, sowie
  • 33% im Nichtwohnbau (2016: 33,6%).

Kunststofffenster behaupten ihren hohen Marktanteil

Bei den Rahmenmaterialien liegt der Anteil der Holzfenster 2017 voraussichtlich bei 14,9% (2016: 15,1%). „Beim Absatz von Holz-Metall-Konstruktionen erwarten die Verbände ebenfalls einen ordentlichen Marktanteil von rund 9,3 Prozent, nach rund 9,1 Prozent in 2016“, erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF). Der Marktanteil der Metallfenster liegt hochgerechnet bei rund 17,9% (2016: 18%). Aufgrund der in den letzten Jahren eher unterdurchschnittlichen Entwicklung im Nichtwohnbau ist deren Marktvolumen annähernd konstant geblieben. Kunststofffenster werden ihren hohen Marktanteil auch 2017 behaupten. Mit einem Wachstum in Höhe des Gesamtmarktes wird deren Anteil im nächsten Jahr wieder bei voraussichtlich rund 57,9% liegen. „Kunststofffenster sind nach wie vor sowohl bei der Sanierung des Gebäudebestandes als auch im Wohnungsneubau gefragt und werden dort intensiv eingesetzt“, so Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. aus Frankfurt am Main.

Außentüren ebenfalls gut im Geschäft

Der Absatz von Außentüren entwickelt sich ebenfalls recht positiv: „2017 werden in Deutschland rund 1,458 Millionen Außentüren verkauft, 2016 waren es noch rund 1,400 Millionen Stück. Dies entspricht einer Steigerung um rund 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ist auf den höheren Anteil im Wohnbau zurückzuführen“, sagt der Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie, Stephan Schmidt und erklärt weiter: „Unsere eigenen Erhebungen bestätigen die Gesamtmarktzahlen. Etwas überraschend ist aber eine deutliche Abschwächung in den Sommermonaten, welche nicht nur auf ‚Ferien‘ zurückzuführen ist.“

Die größten Steigerungsraten in den Bausegmenten schafft der Neubau mit 10,9%, der Renovierungssektor legt leicht um 0,5% zu, der Wohnbau gewinnt 4,7% und der Nichtwohnbau schafft plus 1,8%.

Mit Blick über alle Rahmenmaterialien hinweg wird mit Zuwächsen zwischen 3,7 und 4,5% gerechnet, die Marktanteile bleiben relativ konstant: Türen aus Aluminium können sich mit einem Marktanteil von 32,5% auf Augenhöhe mit Kunststofftüren mit 32,8% behaupten. Jede vierte Außentür (25,2%) wird 2017 aus Holz gefertigt. Sonstige Rahmenmaterialien finden bei 9,5 Prozent der Verwender ihren Einsatz.

energetische Sanierung „unbefriedigend“

„Trotz guter Baukonjunktur und entsprechend positiver Entwicklung des Gesamtmarktes steigt der Wettbewerbsdruck, auch und gerade bei den Zulieferern“, so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF). Zudem befinden die Verbandsgeschäftsführer abschließend: „Der Anteil der Renovation ist in den letzten drei Jahren um fünf Prozentpunkte zurückgegangen. Der Neubau entwickelt sich gut; die Entwicklung gerade bei der energetischen Sanierung ist aber unbefriedigend. Hier macht sich bemerkbar, dass die Politik Maßnahmen an der Gebäudehülle nicht ausreichend fördert beziehungsweise dass diese nicht genügend angenommen werden.“

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