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EU stärkt solare Selbstversorgung

(4.7.2018) Die Eigenversorgung mit Solarenergie erfreut sich einer zunehmenden  Beliebtheit. Gleichzeitig werden ihr in Deutschland und einigen anderen EU-Mitgliedsstaaten mitunter erhebliche finanzielle und bürokratische Hindernisse in den Weg gelegt. Damit könnte bald Schluss sein: Europäisches Parlament, Europarat und EU-Kommission haben sich jetzt darauf geeinigt, dass die Selbst- und Direktversorgung von Verbrauchern und Mietern mit Erneuerbaren Energien künftig nicht mehr diskriminiert und behindert werden darf.

Nach Einschätzung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) sollte diese Entscheidung die Bundesregierung dazu ermuntern, die Rolle dezentraler Energiewende- und Quartiers-Konzepte zu stärken sowie bestehende Marktbarrieren zeitnah abzubauen: „Sonnensteuern auf selbst verbrauchten Solarstrom werden nun ebenso fallen müssen wie der 52-Gigawatt-Ausbaudeckel für die Photovoltaik im deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz“, hofft BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Zur Erinnerung: Die Belastung von Solarstrom zur Eigen- und Mieterstromversorgung mit der EEG-Umlage wurde in Deutschland im Jahr 2014 eingeführt. Sie verlängert die Zeit, bis sich solche Photovoltaik-Projekte bezahlt gemacht haben um mehrere Jahre - siehe auch Beitrag „EEG: Das ändert sich ab August 2014 für Solarstrom-Erzeuger“ vom 13.7.2014.

„Die Belastung des Eigenverbrauchs hat zu einem deutlichen Rückgang des Photo­vol­taik-Markts beigetragen. Fällt diese Marktbarriere, könnte auf Gewerbe-, Industrie- und Wohngebäuden noch deutlich mehr Solarpotenzial gehoben und die Klimabilanz Deutschlands erheblich verbessert werden“, erwartet Körnig.

Der Ausschuss der Ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten hat sich in seiner Sitzung am 27. Juni auf eine Neufassung der EE-Richtlinie verständigt, die zum Teil nennenswerte Verbesserungen für Ausbau und Nutzung Erneuerbarer Energien vorsieht. Darunter findet sich auch eine Anhebung der EE-Ausbauziele auf 32% am gesamten europäischen Energiemix. „Wir haben uns zwar einen Anteil von 35 Prozent Erneuerbare Energie gewünscht, doch selbst dieses niedrigere Ziel werden wir nur mit einer deutlich stärkeren Nutzung der Solarenergie im Strom- Wärme- und Mobilitätsbereich erreichen können“, so Körnig. „Nach einem massiven Preisrückgang stehen Solarenergie und Speicher nun bereit, eine deutlich größere Rolle für eine sichere und preiswerte Energieversorgung zu leisten.“ In Deutschland liegt der EE-Anteil am Bruttoendenergieverbrauch derzeit bei rund 15%.

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