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Bundesverband Flachglas erwartet 2020 nur 4,3% weniger Umsatz

(12.7.2020) Wie der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Flachglas (BF) aktuell feststellt, hat die Baubranche die Auswirkungen der Corona-/COVID-19-Krise bislang nur wenig zu spüren bekommen, da weiterhin große Auftragsbestände abgearbeitet werden können: „Auch unsere Mitglieder berichten von einer noch guten Geschäftssituation. Ein Rückgang im Baubereich wird wohl zeitverzögert, aber mit Sicherheit einsetzen. Nach dem kontinuierlichen Wachstum in den letzten beiden Jahren und einem Umsatzplus in 2019 von 1,3 Prozent erwarten wir daher für 2020 erstmals wieder ein Minus,“ so Jochen Grönegräs. Noch 2019 produzierten die rund 26.000 Mitarbeiter der Branche Flachglasprodukte mit einem Wert von ca. 2,64 Mrd. Euro. Für das Jahr 2020 rechnet die Branche derzeit mit einer Umsatzabnahme von 4,3% auf ca. 2,52 Mrd. Euro.

Rückgang Isolierglasmarkt

Während der Verband Fenster + Fassade (VFF) für den deutschen Fenstermarkt von einem Minus von 5,5% für das Jahr 2020 ausgeht (siehe Beitrag vom 8.5.2020), prognostiziert die Marktanalyse des BF einen Rückgang der in Deutschland abgesetzten Isolierglasmenge von 3,4%. „Der Grund für den geringeren Rückgang als im Bereich Fenstereinheiten ist“, so Herr Grönegräs, „dass der Nichtwohnbau in Deutschland stärker zurückgeht als der Wohnbau, wo zunehmend komplette Fenster mit Glas aus dem Ausland stammen. Dieser Trend wird sich für den regional geprägten Isolierglasmarkt zukünftig aber noch weiter verstärken.“

Auch andere Flachglasprodukte sind von dem erwarteten Umsatzrückgang betroffen. Für beschichtetes Glas wird von -3,3%, im Bereich Floatglas von -4,1% ausgegangen. Und für Einscheibensicherheitsglas (ESG) kommt die Studie zum Ergebnis, dass 2020 der Umsatz gar um 9,8% zurückgehen wird.

Absatz von Verbundsicherheitsglas bestätigt Brancheninitiative

Bemerkenswerterweise geht im Vergleich zu den anderen Veredlungsarten die prognostizierte Absatzmenge bei Verbundsicherheitsglas (VSG) mit -1,9% nicht so stark zurück. Das bedeutet, der Anteil von Sicherheitsglas bei Fenstern steigt im Vergleich weiter an - obwohl dieser beispielsweise für bodentiefe Verglasungen im Erdgeschoss nicht zwingend vorgeschrieben ist. Für die Produktion wird nach einem Vorjahresplus von 2,5% sogar ein Rückgang von lediglich 0,9% auf 19.061.000 m² erwartet. „Wir arbeiten im Bereich Normung darauf hin, bodentiefe Verglasungen stets aus Sicherheitsglas zu fertigen. Es ist eine Frage gewissenhafter Anwendung, angesichts heutiger Formate die Glasprodukte mit entsprechenden Sicherheitseigenschaften zu versehen. Der vergleichsweise geringe Umsatzrückgang im Bereich Sicherheitsglas verdeutlicht diese Notwendigkeit“, so BF-Geschäftsführer Grönegräs abschließend.

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