Baugewerbe klagt: „Typische Belebung im Frühsommer bleibt aus.“

Bild © CDC
(12.7.2020) Die Stimmungslage der Bauwirtschaft ist angesichts der Corona-/COVID-19-Pandemie weiterhin verhalten - so das Ergebnis der jüngsten Unternehmensbefragung des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Demnach schwächelt die für den Frühsommer typische Belebung der Bautätigkeit auf Vormonatsniveau, was sich in der Nachfrage- und Produktionsentwicklung niederschlägt. Insbesondere der Wirtschaftsbau und der öffentlichen Bau entwickeln sich rückläufig:
- Die Geräteauslastung liegt zwar stabil auf Vormonatsniveau: Im Hochbau werde eine Auslastung von 78% erreicht, im Tiefbau seien es 72%. Damit werden allerdings die Vorjahreswerte (Hochbau 85%, Tiefbau 80%) deutlich verfehlt.
- Die Auftragsbestände halten im Hochbau mit 3,6 Monaten knapp das Vormonatsniveau (3,7 Monate). Im Tiefbau legen sie etwas zu, von 2,3 Monaten auf 2,5 Monate. Lediglich im Wohnungsbau werden die Auftragsbestände noch mit „ausreichend“ beschrieben. Im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau haben die Meldungen über zu kleine Bestände deutlich zugenommen.
- Die Erwartungen zur Geschäfts- und Auftragsentwicklung fallen per Saldo „abnehmend“ aus. Die Preise für Bauleistungen sehen die Unternehmen weiter unter erheblichem Druck. Die Investitionstätigkeit ist auf Ersatzbeschaffungen ausgerichtet.
„Wie schon im Vormonat sehen wir weiterhin die auch noch im Juni bestehenden Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Unternehmen haben einen zusätzlichen Aufwand, um die Gesundheit der Mitarbeiter durch Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln zu schützen. Weiterhin kommt es zu Störungen in den Lieferketten“, resümiert ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. „Wir beobachten die Konjunkturentwicklung aufmerksam. Sollte sich der derzeitige Trend verfestigen, wird die Baubranche zum Jahresende deutlich schlechter abschließen als noch in 2019.“
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- Baubranche bei Baulinks